Berlins Coach Mark Lebedew (Mitte) kann mit seinen Mannen zufrieden sein. Foto: CEV

26Oct2012

Dreifach-Triumph in der Champions League

Als der Ball vom Berliner Doppelblock auf den Boden knallte, war der Dreifach-Triumph des deutschen Bundesliga-Trios perfekt. Nach den Tiebreak-Erfolgen von Generali Haching und dem VfB Friedrichshafen am Mittwochabend haben auch die Berlin Recycling Volleys ihr Auftaktspiel in der europäischen Königsklasse gewonnen.

Den Berliner Himmelsstürmern genügte eine solide und kämpferische Leistung, um die Gäste aus dem tschechischen Ceske Budejovice mit 3:0 (27:25, 25:22, 25:20) in Schach zu halten. Nur zu Beginn des Spiels konnte sich der tschechische Meister absetzen. Danach hatte der Deutsche Meister aus der Hauptstadt das Spiel im Griff – ein optimaler Start nach sieben Jahren Abwesenheit in der Champions League.

Tags zuvor waren Friedrichshafen und Unterhaching auswärts erfolgreich. Der Klub vom Bodensee drehte beim österreichischen Meister Hypo Tirol Innsbruck einen 0:2-Satzrückstand noch in einen 3:2 (19:25, 16:25, 25:20, 25:23,15:9)-Sieg. Vor allem die Einwechslung des österreichischen Neuzugangs Thomas Zass brachte die Wende. „Thomas hat uns geholfen, aus unserem Denkloch zu finden”, sagte Kapitän Joao José. „Er hat uns das Vertrauen wiedergebracht, was wir nötig hatten.” Der nur wenige Kilometer von Innsbruck entfernt aufgewachsene Diagonalspieler sagte: „Das war gleich dreimal genial: Zum einen hatten wir eine gewaltige Unterstützung von unseren Fans, zum anderen war meine ganze Familie da. Und dann haben wir auch noch gewonnen. Einfach nur toll!”

Generali Haching feierte mit dem 3:2 (19:25, 25:22, 25:23, 19:25, 17:15) beim slowenischen Topklub ACH Volley Ljubljana ebenfalls einen bärenstarken Einstand in der Champions League. „Natürlich hatten wir Glück im Tiebreak, aber das haben wir uns davor erspielt. Es ist nicht einfach in dieser schönen Halle zu gewinnen, das schaffen nicht viele”, lobte Chefcoach Mihai Paduretu. „Die Mannschaft hat zusammengehalten und das war ausschlaggebend.”

Knipst sich Tabellenführer Düren zum vierten Sieg in Serie?

Am Wochenende sind die Topklubs gleich wieder in durchweg spannenden Duellen gefordert. Die BR Volleys empfangen nach den Siegen gegen den Zweiten und Dritten der Vorsaison mit dem Moerser SC nun den Viertplatzierten der Spielzeit 2011/12. Moers hatte mit dem holprigen 3:1-Auftaktsieg in Dresden und vor allem der 2:3-Heimniederlage im NRW-Derby gegen evivo Düren einen schwachen Start. „Wir hatten große Annahme-Probleme in den beiden ersten Durchgängen und im Tiebreak. Da müssen wir uns noch stark verbessern”, urteilte MSC-Trainer Chang Cheng Liu nach dem zweiten Saisonspiel.

Düren geht wie Meister BR Volleys noch ohne Niederlage, aber mit einem Spiel mehr als der Hauptstadtklub als Tabellenführer in das Wochenende. Am Mittwochabend schlug Düren den VC Olympia Berlin mit 3:0 (25:15, 25:14, 25:20). Im Spiel gegen Aufsteiger VC Dresden erwartet Coach Michael Mücke nichts anderes als den vierten Saisonsieg in Serie von seinem Team. Bei den drei Erfolgen bislang knipste Dürens neuer Kapitän Jaromir Zachrich jeweils ein imaginäres Foto von seinen jubelnden Mitspielern – sehr wahrscheinlich, dass „Jaro” die Luftkamera am Samstagabend erneut betätigt.

Rottenburg will ein Gesicht zeigen, nicht mehrere
Noch mit leeren Händen steht der mit viel Vorschusslorbeeren bedachte TV Bühl da. Im dritten Saisonspiel – dem zweiten in der neuen Großsporthalle – ist gegen den langjährigen Rekordmeister Friedrichshafen auch nicht gerade mit dem ersten Saisonsieg zu rechnen. „Wenn wir uns im Aufschlag verbessern, dadurch konstanter Druck erzeugen und die Leichtsinnsfehler vom Spiel gegen Rottenburg abstellen, dann ist alles möglich”, sagte Trainer Ruben Wolochin. Vielleicht verleiht ja auch der neue Name Auftrieb: Das Team aus Baden-Württemberg heißt jetzt TV Ingersoll Bühl. Der Vorstand der Deutschen Volleyball-Liga (DVL) stimmt der Umbenennung unter der Bedingung zu, dass dieser Name im Falle eines Verbleibs in der Bundesliga mindestens zwei Jahre Bestand hat.

Haching gastiert bei Chemie Volley Mitteldeutschland in Spergau, dem Gegner in den Play-off-Viertelfinals der vergangenen Saison, der sich jedoch deutlich verstärkt hat. „Als krasser Außenseiter können wir befreit aufspielen und uns beispielsweise mit einem Satzgewinn ein bisschen Selbstbewusstsein holen”, sagte Trainer Matthias Münz der „Mitteldeutschen Zeitung”. Fehlen wird den Sachsen-Anhaltern Außenangreifer Sebastian Hähner, der sich im Spiel gegen die Netzhoppers KW-Bestensee eine Muskelverletzung zuzog.

Gleich doppelt ist der TV Rottenburg gefordert. Am Samstagabend treten die Süddeutschen bei den Netzhoppers KW-Bestensee an. Sonntagnachmittag spielt das Team von Trainer Hans-Peter Müller-Angstenberger ein paar Kilometer weiter beim VC Olympia Berlin. Nach einer knappen Auftaktniederlage und dem 3:2-Volleyballfest daheim gegen Bühl fordert der Kulttrainer Konstanz: „Wir müssen am Wochenende an diese Spiele anknüpfen, auswärts wie daheim auftreten und ein Gesicht zeigen, nicht mehrere.”

Von:  DVL

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