Gutes Händchen: Schwerins Zuspielerin Denise Hanke. Foto: CEV

23Nov2012

1. Liga Frauen: Wiesbaden kocht sich heiß für Schwerin-Duell

Wenn es das perfekte Spiel gibt, dann ist der Schweriner SC diesem Ideal im Champions-League-Heimspiel gegen das italienische Spitzenteam Robur Tiboni Urbino ziemlich nahe gekommen. Mit 3:0 (25:21, 25:6, 25:19) schoss der Deutsche Meister die Gäste am Mittwochabend aus der Halle. „Das war schon extrem gut, wie viel Druck wir ausgeübt haben. Wir haben genau das gespielt, was wir wollten”, sagt SSC-Spielführerin Denise Hanke im Gespräch mit dem DVL-Presseservice. Am krassesten war dabei der zweite Satz, den das Team von Trainer Teun Buijs nach einer grandiosen Aufschlagserie von Hanke (zwölf Punkte in Serie) mit 25:6 gewann - und das in einem Champions-League-Match! „Wenn du einmal im Flow bist, geht das ganz gut”, sagt Hanke. „Ich weiß gar nicht, ob es ein solches Satzergebnis in der Champions League überhaupt schon einmal gab.”

Am Samstagabend kommt es nun in der Arena Schwerin zum Gipfeltreffen in der Bundesliga (19 Uhr, DVL-live.tv). Der Tabellenzweite  1. VC Wiesbaden – bislang die Überraschungsmannschaft dieser Saison – ist zu Gast beim Spitzenreiter aus Mecklenburg. Während die Schwerinerinnen auf dem Spielfeld Selbstvertrauen tankten, holten sich Wiesbadens Spielerinnen am Herd Erfolgserlebnsse. Am Montag kochte die Mannschaft von Trainer Andreas Vollmer gemeinsam mit den Spitzenköchen Marc Stöver und Christoph Holderrieth ein Gourmetmenü. Allein der Hauptgang klingt nach einer kulinarischen Offenbarung: Schweinemedaillons in Kaffee und Chili gebraten mit Safran-Berberitzen-Reis. Laut Mentaltrainerin Suzanna Maric könne das Teamevent „in Stresssituationen wichtig sein“, vielleicht schon beim Spitzenspiel am Samstag, in dem Vollmers Team das richtige Rezept gegen Schwerin finden will.

Schwerin wird versuchen, durch starke Aufschläge die phasenweise Annahmeprobleme der Gäste aus der hessischen Landeshauptstadt auszunutzen. „Wir müssen den starken Angriff um Regina Burchardt und die Mittelangreiferinnen in den Griff bekommen”, sagt Hanke. „Am besten durch Druck im Aufschlag, sodass Wiesbaden gar nicht über die Mitte spielen kann.” Eine personelle Option in der kräftezehrenden Serie englischer Wochen ist Diagonalangreiferin Sthéfanie Tiele Martins Paulino, die jetzt einsatzfähig ist. Dagegen ist die neu verpflichtete Kamerunerin Laetitia Crescence Moma Bassoko wohl für das Topspiel am Samstag noch nicht spielberechtigt.

Dresden empfängt Aachen, Stuttgart die Roten Raben
Der in der Liga drittplatzierte Verfolger Dresdner SC lieferte sich am Donnerstagabend ein enges Champions-League-Duell mit dem türkischen Spitzenklub Eczacibasi Vitra Istanbul. Das Team von Trainer Alexander Waibl unterlag beim haushohen Favoriten nur knapp mit 2:3 (25:23, 18:25, 25:23, 22:25, 12:15). Judith Pietersen & Co. führten sogar zweimal und boten gegen den Spitzenreiter der Gruppe D eine starke spielerische und kämpferische Leistung. Nach einer Aufholjagd durch eine Aufschlagserie von Zuspielerin Mareen Apitz wäre sogar der Erfolg im vierten Satz möglich gewesen. So fliegen die Sächsinnen wenigstens mit einem Punkt im Gepäck heim nach Dresden, wo bereits am Samstag Alemannia Aachen wartet. Die Alemanninnen sind für ihre leidenschaftliche Spielweise bekannt und absolvierten inklusive Pokal vier ihrer sechs Saisonspiele über fünf Sätze.

Spannend wird es auch in Stuttgart, wo Allianz MTV die Roten Raben aus Vilsbiburg empfängt. Die Schwäbinnen haben gut in die Saison gefunden und kassierten am vergangenen Spieltag beim 1:3 gegen den Schweriner SC erst die zweite Saisonniederlage. Nach den Verletzungen der Liberas Evelyn Delogu und Lena Gschwendtner verstärkte sich die Mannschaft mit der bulgarischen Annahme- und Abwehrspezialistin Ivelyna Monova.

Die Raben kommen zwar mit einer Europapokal-Niederlage nach Stuttgart, doch das knappe Ausscheiden im Achtelfinale des CEV-Cups sollte keine Bürde für die Niederbayerinnen sein. „Die Niederlage gegen Baku ist natürlich enttäuschend, doch Bundesliga und Pokal sind das Tagesgeschäft”, sagt Raben-Trainer Guillermo Gallardo. Das Spiel in Stuttgart betrachten die Gäste als richtungsweisend. „Sie sind eine große Konkurrenz im Kampf um die Play-off-Plätze, wir müssen die Schwaben auf Distanz halten“, sagt Gallardo.

Fehlstarter-Duell zwischen Suhl und Hamburg
Der fünftplatzierte USC Münster gastiert am Wochenende beim SC Potsdam. Das letzte Heimspiel verloren die Potsdamerinnen nur knapp 2:3 gegen Allianz MTV Stuttgart. Der USC, der wegen der angespannten politischen Situation auf die Reise zum Europapokalrückspiel nach Israel verzichtet hat, ist also gewarnt.

Im Tabellenkeller ist zwischen dem punktlosen Gastgeber VfB Suhl und dem Neunten VT Aurubis Hamburg ein harter Kampf zu erwarten. Hamburg ist zwar ähnlich schlecht gestartet wie die Thüringerinnen, schaffte aber durch vier Siege in Serie – zwei davon im Europapokal – die Trendwende. Doch auch die Form der Suhlerinnen war zuletzt beim 2:3 in Münster ansteigend. Auf den Köpenicker SC Berlin wartet gegen den Nachwuchs vom VC Olympia Berlin ein Auswärtsspiel in der Heimat – ein Sieg ist für das Team von Gil Ferrer Cutino Pflicht.

Die kommenden Termine – 1. Liga Frauen
24.11. | 16:00 | VCO Berlin - Köpenicker SC Berlin | Sporthalle Anton-Saefkow-Platz
24.11. | 17:30 | Dresdner SC - Alemannia Aachen | Margon Arena (www.DVL-live.tv)
24.11. | 18:30 | SC Potsdam - USC Münster | MBS-Arena Potsdam
24.11. | 19:00 | Schweriner SC - VC Wiesbaden | ARENA Schwerin (www.DVL-live.tv)
24.11. | 19:30 | VfB Suhl - VT Aurubis Hamburg | Sporthalle Wolfsgrube
24.11. | 19:30 | Allianz MTV Stuttgart - Rote Raben Vilsbiburg | SCHARRena Stuttgart

Von:  DVL

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