Zufrieden in Haching: Patrick Steuerwald. Foto: www.generali-haching.de

23Nov2012

1. Liga Männer: Südgipfel zwischen Haching und Friedrichshafen

3:2-Siege für die Berlin Recycling Volleys und den VfB Friedrichshafen, eine 0:3-Niederlage für Generali Haching: Auch nach dem vierten Spieltag haben noch alle deutschen Champions-League-Teilnehmer die Chance auf das Erreichen der Play-off-Phase. Doch zunächst rückt der Revierkampf in der Bundesliga in den Fokus. Am Sonntag (ab 15.50 Uhr bei DVL-Live.tv) steigt in Haching der Süd-Klassiker gegen den VfB Friedrichshafen. Hachings Zuspieler Patrick Steuerwald (26) spricht im Interview über die Rivalität zum Klub vom Bodensee, seine überraschende Rückkehr nach Deutschland und seine Pläne.

Patrick, es heißt, dass Niederlagen Sportler und Mannschaften voranbringen. Was hat Ihnen die deutliche 0:3-Niederlage in der Champions League gegen Macerata vor Augen geführt?
Patrick Steuerwald: Ich war im ersten und im dritten Satz ganz zufrieden mit dem, was wir gespielt haben. Den zweiten Durchgang vergessen wir besser, da lief nicht viel zusammen. Insgesamt hat das Spiel gezeigt, dass es auf Kleinigkeiten ankommt. Das erinnert einen daran, dass man diese Kleinigkeiten auch trainieren und mit voller Konzentration auf die scheinbar einfachen Dinge Wert legen muss. Es ist gut für unsere Entwicklung, dass man gegen Mannschaften wie Macerata für diese einfachen Fehler bestraft wird.

Zum Beispiel?
Generelle Dinge, beispielsweise dass kein anständiger Pass herauskommt, wenn der Zuspieler mal nicht zuspielt; oder kleine Abstimmungsprobleme in Annahme und Abwehr oder dass der Danke-Ball nicht perfekt nach vorn kommt. Das darf man sich gegen diese Teams nicht erlauben. Daher sind solche Spiele immer wertvoll, weil man merkt, dass man an seinem Maximum spielen und dieses Level auch halten muss. Es geht für jeden darum, besser zu werden, individuell und als Mannschaft. Da bringen eine solche Spiele weiter als alles andere.

Nach zwei Siegen und zwei Niederlagen ist die Qualifikation fürs Achtelfinale der Königsklasse noch drin.
Wir haben es selbst in der Hand, können aus eigener Kraft Zweiter in unserer Gruppe werden. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, die beiden ausstehenden Spiele am besten 3:0 oder 3:1 gewinnen und dann hoffen wir, dass das zum Weiterkommen reicht (nur die besten sechs Zweiten der sieben Vorrundengruppen qualifizieren sich für die Play-offs, Anm.d.Red.).

Haben Sie schon Zeit gefunden, sich mit dem Topspiel gegen Friedrichshafen zu beschäftigen?
Der Spielplan ist so eng, bislang haben wir uns nur auf Macerata konzentriert, seit dem Training am Donnerstagabend liegt der Fokus auf Friedrichshafen.

Sie stammen aus der Gegend und haben in Friedrichshafen das Volleyballspielen gelernt. Welche Bedeutung hat diese Spitzenpartie für Sie persönlich?
Routine sind die Spiele gegen Berlin und Friedrichshafen nie. Gemeinsam mit uns sind das die besten Teams Deutschlands, die bei jeder Titelentscheidung in einem Atemzug als Kandidaten genannt werden. Diese Duelle sind Klassiker, die etwas Besonderes versprechen.

Wie groß ist die Rivalität zwischen Haching und Friedrichshafen?
Natürlich wollen beide Teams gewinnen, es geht um ein bisschen mehr als bei anderen Spielen. Deswegen ist die Aggressivität im Spiel vielleicht etwas höher als sonst. Eine besondere Rivalität würde ich das nicht nennen. Es begegnen sich vielmehr zwei Teams auf Augenhöhe, die unbedingt gewinnen wollen. Das macht es für uns Spieler genauso interessant wie für die Zuschauer.

Haben Sie noch Kontakt nach Friedrichshafen?
Zu Max Günthör habe ich Kontakt und Thilo Späth ist noch da. Aber sonst kenne ich keinen mehr aus der Mannschaft.

Sie sind relativ kurzfristig vor Saisonbeginn nach Haching zurückgekehrt. Wäre auch eine Rückkehr nach Friedrichshafen vorstellbar gewesen?
Nein, da gab es keinen Kontakt.

Es war ja nicht unbedingt Ihr Plan, nach zwei Jahren in Italien und Polen nach Deutschland zurückzukehren. Wie kam der Wechsel zustande?
Es gab kein Angebot aus dem Ausland, das mich gereizt hat. Deswegen habe ich einfach abgewartet, und dann kam Haching auf mich zu. Ich kann das Engagement hier mit meinem Studium und einem Praktikum verbinden, von daher war das optimal. So richtig geplant war der Wechsel sicher nicht, aber ganz unverhofft auch nicht.

Wie stellen Sie sich Ihre Zukunft vor?
Ich bin nach wie vor mehr Profi als Student. Wenn ein tolles Angebot aus dem Ausland käme, würde mich das reizen. Aber ich werde keinen Harakiri-Wechsel machen, sondern werde sehr gut abwägen, ob es für mich passt oder ob ich in der Bundesliga bleibe. Das wird sich anhand der Offerten zeigen.

Sehen wir Sie denn zumindest in dieser Saison komplett in Deutschland?
Das ist noch offen. Mein Vertrag ist bis Ende des Jahres datiert, danach setzen wir uns zusammen.

Rein sportlich könnte es für Sie nicht besser laufen, Sie haben sich auf Anhieb als erster von drei Zuspielern etabliert.
Dass es für mich so gut läuft, hängt auch mit dem Pech der anderen zusammen. „Brano” (Zuspieler Branislav Sladany, Anm.d.Red.) war vier Wochen krank geschrieben. Letztlich kam mein Wechsel ja auch nur zustande, weil es bereits in der Vorbereitung Verletzungsprobleme gab. Dass ich jetzt so viele Spielanteile habe, war allerdings nicht anzunehmen. Ich freue mich natürlich, wenn ich möglichst häufig zum Einsatz komme. Andererseits haben wir so viele Spiele, dass es ganz schön wäre, wenn wir alle unsere Leute mal komplett zur Verfügung hätten. Das war in dieser Saison noch keinen einzigen Tag der Fall. Es werden noch viele anstrengende Spiele kommen, da wäre es wichtig, dass sich das Lazarett endlich lichtet.

Mit welchen Spielern kann Haching gegen Friedrichshafen planen?
Das wüssten wir selbst gern. Wir haben derzeit viele kranke Spieler, wann wer genau zurückkommt, kann ich wirklich nicht sagen.

Ergebnise 1. Liga Männer

Netzhoppers KW-Bestensee - VCO Berlin | 3:1 (27:25, 23:25, 25:20, 25:18)

Die kommenden Termine
24.11. | 19:00 | VCO Berlin - VC Dresden  | Sporthalle Anton-Saefkow-Platz
24.11. | 19:30 | evivo Düren - TV Ingersoll Bühl | Arena Kreis Düren
24.11. | 19:30 | CV Mitteldeutschland - BERLIN RECYCLING Volleys | Jahrhunderthalle Spergau
24.11. | 20:00 | TV Rottenburg - Moerser SC | Paul Horn-Arena
25.11. | 16:00 | Generali Haching - VfB Friedrichshafen | GENERALI Sportarena
25.11. | 16:00 | NETZHOPPERS KW-Bestensee - VC Dresden  | Landkost-Arena Bestensee

Von:  DVL

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