Engagiert bei der Sache: Sylvia Roll, Trainerin in Lüneburg.

27Nov2012

Pokalschreck Lüneburg brennt auf Titelanwärter Haching

Sylvia Roll hat als Spielerin fast alles erlebt, was es im Volleyball zu erleben gibt. Die 250-malige Nationalspielerin nahm an zwei Olympischen Spielen teil, gewann fünf Deutsche Meisterschaften und zog als Profi in Brasilien, Italien und der Türkei durch die Welt. Als das DVV-Pokalfinale 2006 erstmals im GERRY WEBER STADION in HalleWestfalen ausgetragen wurde, führte sie den Schweriner SC genau wie im Jahr darauf zum Pokalsieg. In ihrer zweiten Karriere als Trainerin ist Sylvia Roll allerdings noch Anfängerin. Am Mittwochabend steigt für die 39-Jährige in der 800 Zuschauer fassenden Gellersenhalle im Lüneburger Vorort Reppenstedt der vorläufige Karrierehöhepunkt als Trainerin.

Im Viertelfinale des DVV-Pokals empfängt Zweitligist SVG Lüneburg mit Coach Sylvia Roll das Bundesliga-Spitzenteam Generali Haching. Im Achtelfinale hatte der Underdog überraschend Erstligist VC Dresden aus dem Wettbewerb geschmettert und steht nun vor dem größten Spiel der Vereinsgeschichte. Der Gegner ist dabei schier übermächtig: Über 1000 Länderspiele hat die Hachinger Multi-Kulti-Truppe insgesamt auf dem Konto. Mit vier Finalteilnahmen und drei Pokalerfolgen in den vergangenen vier Jahren sind die Bayern neben Titelverteidiger VfB Friedrichshafen der Pokalfavorit schlechthin.

Auch wenn ein Satzgewinn oder gar ein Sieg außer Reichweite scheinen, sagte Rolls Co-Trainer Bernd Schlesinger der Lüneburger Zeitung: „Wir dürfen uns nur nicht verstecken, müssen mutig sein. Sonst gibt es eine Klatsche.” Der 1. Vorsitzende Andreas Bahlburg machte seiner Mannschaft Mut: „Schließlich haben wir auch ein paar Spieler mit Gardemaß über zwei Meter in unseren Reihen.” Auch wenn zwei Volleyballwelten aufeinander treffen, nehmen die Rand-Münchner das Spiel auf dem Weg ins Finale sehr ernst. So fliegt die Mannschaft von Trainer Mihai Paduretu bereits am Dienstag nach Hamburg, um vor dem Duell zwischen David und Goliath noch einmal in der Gellersenhalle zu trainieren. „Natürlich werden sich die Lüneburger zerreißen, die haben nichts zu verlieren. Trotzdem müssen und werden wir gewinnen. Wir werden uns entsprechend gewissenhaft vorbereiten”, sagte Paduretu.

Das Duell Düren gegen Friedrichshafen steigt zwei Mal in vier Tagen
In der Arena Kreis Düren ist die Favoritenrolle bei der Partie zwischen dem ewigen Zweiten Düren und dem elfmaligen Pokalsieger VfB Friedrichshafen klar verteilt. Düren startete zwar stark in die Saison, kassierte aber am Wochenende die vierte Niederlage in Serie; Spitzenklub Friedrichshafen kommt nach der knappen Pleite gegen Haching am Sonntag sicher extra motiviert an die Rur.

„Das ist eine gute Mannschaft”, urteilt VfB-Trainer Stelian Moculescu über das Team seines Trainerkollegen Michael Mücke. „Sie spielen schnell und haben eine ordentliche Annahme. Wir müssen von Anfang an Druck mit unseren Aufschlägen machen.” In der Liga begegnen sich beide Teams bereits am Samstag erneut, dann in der ZF Arena am Bodensee. Im Pokal hatten sich Düren und Friedrichshafen zuletzt im Viertelfinale 2010 getroffen, das der VfB mit 3:0 gewann.

Schwaben-Baden-Derby und West-Ost-Duell
Wie man Düren schlägt, weiß der TV Ingersoll Bühl. Das Team von Trainer Ruben Wolochin geht mit einem 3:2-Erfolg aus der Liga in das schwäbisch-badische-Duell beim TV Rottenburg. Beide Klubs liefern sich stets heiße Duelle; das letzte gewannen die bislang starken Rottenburger in der Liga zu Saisonbeginn mit 3:2. Doch seit Zuspieler Axel Jacobsen zu den Bühlern zurückgekehrt ist, hat auch der letztjährige Halbfinalist in die Spur gefunden.

Auch der Moerser SC und Chemie Volley Mitteldeutschland haben in der Liga bereits die Klingen gekreuzt. Mit 3:1 setzten sich die Gäste vom Niederrhein in Sachsen-Anhalt durch. Nun stattet der einzige im Wettbewerb verbliebene Ostklub den Moersern anlässlich des Pokalduells den Gegenbesuch ab und will erstmals ins Halbfinale einziehen. Der zweimalige Pokalsieger stand erst im vergangenen Jahr in der Runde der letzten Vier, verpasste aber den Finaleinzug durch ein 0:3 gegen Friedrichshafen.

Die Auslosung der Halbfinals findet am 1. Dezember nach dem Bundesliga-Topspiel Rote Raben Vilsbiburg gegen den Schweriner SC statt (Spielbeginn: 19 Uhr) und wird unter www.DVL-live.tv live übertragen.

DVV-Pokal, Viertelfinale Männer
28.11.12 | 19:30 | evivo Düren - VfB Friedrichshafen | Arena Kreis Düren
28.11.12 | 19:30 | Moerser SC - CV Mitteldeutschland | RWE-Sporthalle
28.11.12 | 20:00 | SVG Lüneburg - Generali Haching | Gellersenhalle
28.11.12 | 20:00 | TV Rottenburg - TV Ingersoll Bühl | Paul-Horn-Arena

Von:  DVL

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