Lena Möllers (Vilsbiburg) freut sich auf das Duell mit Schwerin.

30Nov2012

1. Liga Frauen: Topspiel in Vilsbiburg gegen Schwerin

Topspiel in der Bundesliga der Frauen: Am Samstagabend empfangen die Roten Raben Vilsburg den Schweriner SC zur Neuauflage des Meisterschafts-Halbfinals und des Pokalendspiels der letzten Saison (ab 18.50 Uhr auf DVL-live.tv). Im Interview mit dem DVL-Presseservice spricht Raben-Zuspielerin Lena Möllers darüber, wie sich die Niederbayerinnen nach dem schwachen Saisonstart als Team gefunden haben und wie man Schwerin schlägt.

Frau Möllers, Sie beginnen Ihre Sätze häufig mit „Ja, aber ...”. Bitteschön: Beim Topspiel am Wochenende zwischen Vilsbiburg und Schwerin sind die Gäste als aktueller Meister und Pokalsieger der eigentlich klare Favorit.
Lena Möllers: Ja, aber man hat ja gesehen, dass es auch Wiesbaden am vergangenen Wochenende geschafft hat, Schwerin zu schlagen. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir definitiv eine Chance haben – und die werden wir versuchen zu nutzen.
Was haben Sie sich denn von den Wiesbadenerinnen abgeschaut?
Wir schauen das Video erst am Freitag. Aber es war ein sehr enges Spiel und der Kampfgeist war unheimlich ausgeprägt bei Wiesbaden. Mit dieser Leidenschaft müssen wir auch spielen, dafür muss bei uns hundertprozentig alles stimmen.

Wiesbaden hat die Chancen, die ihnen Schwerin geboten hat, konsequent und sehr effektiv genutzt. Darauf wird es ankommen, oder?
Ich denke auch. Wenn man die wenigen Chancen, die man gegen Schwerin bekommt, vergibt, wird es ganz, ganz schwierig.

Das Viertelfinale im DVV-Pokal haben Sie am Mittwochabend klar mit 3:0 beim Köpenicker SC Berlin gewonnen. Vor wenigen Wochen haben Sie in der Liga noch mit 0:3 gegen Köpenick verloren. Was hat sich im Team verändert seitdem?
Köpenick war bei uns sehr, sehr stark und präsent auf dem Feld. Bei uns dagegen hat nicht viel gestimmt an dem Tag. Das war jetzt im Pokal genau andersherum. Köpenick war bei weitem nicht so gut wie sie sich bei uns verkauft haben, und wir sind jetzt ein paar Wochen weiter, es passt alles viel besser zusammen.

Wieso startete die Saison für die Roten Raben so ungewohnt stockend?
Wir haben ja viele neue Spielerinnen, vor allem auf der Außen-Annahme-Position, sodass sich unsere Libera Lenka Dürr mit zwei neuen Leuten in der Annahme abstimmen musste. Dann mussten wir das hochkarätig besetzte Vorbereitungsturnier in Dippoldiswalde wegen Krankheit absagen, sodass uns die Spielpraxis fehlte. Unsere fünf, sechs Vorbereitungsspiele, die uns blieben, waren alle sehr durchwachsen. Mal ging es ganz gut, mal haben wir eher auf Zweitliganiveau agiert. Uns fehlte noch das flüssige Zusammenspiel.

Bei wie viel Prozent der maximalen Leistungsfähigkeit ist die Mannschaft aktuell?
80 Prozent haben wir sicher schon. In der entscheidenden Phase der Saison werden wir in etwa auf dem Niveau der Vorsaison sein. Auch wenn wir finanziell keine großen Sprünge machen können, sind wir eine genauso gute und kompakte Mannschaft wie letztes Jahr. Vielleicht fehlt es uns noch ein wenig an der Konstanz, und wir haben weniger Wechselmöglichkeiten als letzte Saison.

Sie haben als Kind gern mit Lego gespielt – eigentlich ein ganz passendes Bild für den Prozess des Zusammenbauens einer neuen Mannschaft, oder?
Genau, man muss diese ganzen einzelnen Bausteine so zusammenfügen, dass am Ende etwas Ansehnliches heraus kommt. Es gibt noch immer ein, zwei Dinge, die noch nicht wie gewünscht zusammenpassen, aber das ist ganz normal für eine neue Mannschaft - wir finden uns so langsam. Wenn wir bis zu den Play-offs konstant weiterarbeiten und alle fit sind, ist da viel zu machen.

Haben Sie in der Vorbereitung wieder mit der Team-Mentaltrainerin am Teambuilding gearbeitet?
Wir haben dabei auch mit einer Übersetzerin gearbeitet, weil wir viele spanisch sprechende Mädels im Team haben, damit die auch genau verstehen, worum es gerade geht. Nicht nur vor der Saison, auch als die Spielzeit schon lief, haben uns unsere Mentaltrainer noch auf einige Kleinigkeiten hingewiesen. Ich denke, wir haben uns als Team zusammengefunden und passen auch menschlich zueinander. Das klappt ganz gut.

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer eigenen Leistung im Zuspiel? Sie als Zuspielerin müssen sich ja auch erst an die neuen Vorlieben der Angreiferinnen gewöhnen.
In der vergangenen Saison haben wir eher schneller und flacher gespielt. In dieser Saison schlagen die Angreiferinnen eher hoch ab, darauf musste ich mich einstellen. Aber ich bin generell zufrieden mit meiner Leistung. Das passt.

Gegen die großen Blockspielerinnen von Schwerin könnten hohe Bälle ein Problem werden, oder?
Ja, aber wir müssen doch die Stärken unserer Angreiferinnen nutzten, da bringt es nicht viel, schnell und flach zu spielen. Sonja Newcombe kann auch über den Block schlagen, wenn der Pass gut steht. Das wollen wir ausnutzen und hoffen, mit unseren Mittelblockern das Feld so auseinander zu ziehen, dass Schwerins Mittelblocker Probleme haben anzuschließen.

Begreifen Sie das Spiel auch als kleine Revanche für das verlorene Meisterschafts-Halbfinale und die Niederlage im Pokalfinale?
Die Spielerinnen, die Schwerin aus der vergangenen Saison kennen, wissen, welch Hochkaräter da am Wochenende kommt. Aber Schwerin hat genauso eine neue Mannschaft wie wir. Also kann man das nicht vergleichen. Wir wollen einfach unsere 100 Prozent abliefern.

Die kommenden Termine 1. Liga Frauen
01.12. | 19:00 | Köpenicker SC Berlin - Dresdner SC | Sporthalle Hämmerlingstraße
01.12. | 19:00 | Alemannia Aachen - VfB Suhl | Neuköllner Straße
01.12. | 19:00 | Rote Raben Vilsbiburg - Schweriner SC | Ballsporthalle Vilsbiburg
01.12. | 19:00 | VT Aurubis Hamburg - SC Potsdam | CU Arena
01.12. | 20:00 | VC Wiesbaden - VCO Berlin | Sporthalle Am 2. Ring
02.12. | 14:30 | USC Münster - Allianz MTV Stuttgart | Sporthalle Berg Fidel

Von:  DVL

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