Ratlosigkeit bei Joao Jose (VfB Friedrichshafen). Foto: www.vfb-volleyball.de

30Nov2012

1. Liga Männer: Kriselnde Häfler wollen Revanche gegen Düren

Der VfB Friedrichshafen ist Niederlagen nicht gewohnt. Der erfolgreichste deutsche Klub hat hierzulande das Niveau jahrelang bestimmt. Zwischen 1998 und 2012 war der Branchenprimus vom Bodensee zwölf Mal Meister und elf Mal Pokalsieger, dazu sensationeller Gewinner der Champions League 2007. Die „Häfler” haben Volleyball in Deutschland in den vergangenen Jahren auf ein höheres Level gehoben. Im Windschatten der „Häfler” konnten sich Berlin und Haching zu ernsthaften Konkurrenten entwickeln.

Dieser spannende Wettbewerb ist zwar auch im Sinne der Klubführung des VfB.
Doch nun scheint es so, als seien nicht nur die beiden Konkurrenten um den Meistertitel aktuell einen Tick besser. Auch gegen andere Teams hat Friedrichshafen gerade sein Selbstverständnis verloren. Neben den Niederlagen gegen BR Volleys und Generali Haching sowie den durchwachsenen Champions-League-Auftritten geriet der VfB am Mittwoch im Viertelfinale des DVV-Pokals bei evivo Düren mit 0:3 regelrecht unter die Räder - für die erfolgsverwöhnten Titelsammler eine der bittersten Niederlagen der vergangenen Jahre.

Bevor es am Samstagabend zum erneuten Treffen mit den Dürenern in der Bundesliga kommt, sind alle im Klub auf Ursachenforschung. Derzeit herrsche im Team „eine Mischung aus Frustration und Enttäuschung”, sagt Kapitän Joao José. Einen Grund für die Krise hat der Mittelblocker bereits ausgemacht: „Es ist seltsam. Wir verstehen uns als Team sehr gut, machen viel auch außerhalb des Trainings miteinander, helfen uns. Und dann stehen wir auf dem Spielfeld und es wirkt, als ist der Nebenmann jemand Fremdes, mit dem wir noch nie gespielt haben”, sagt der 34-Jährige. „Das soll keine Entschuldigung für das Aus in Pokal sein, aber ich kann auch nicht erklären, warum uns das passiert. Es liegt jedenfalls nicht daran, dass wir uns nicht leiden können.” Gegen Düren fordert José: „Wir dürfen nicht wie sechs Einzelspieler auftreten, sondern müssen als Team auf dem Feld stehen und uns als Einheit Düren gegenüber präsentieren.”

BR Volleys unterstützen Netzhoppers vor dem Derby
Die Berliner und Brandenburger Volleyballgemeinde freut sich unterdes bereits auf das Derby zwischen den BR Volleys und den Netzhoppers KW-Bestensee. Beide Vereine sind sich trotz der Rivalität freundschaftlich verbunden. So initiierte Spitzenreiter Berlin verschiedene Aktionen, um den finanziell angeschlagenen Nachbarklub zu unterstützen. „Natürlich freuen wir uns immer auf die Duelle mit den Netzhoppers KW-Bestensee, denn hinsichtlich der Stimmung und des sportlichen Niveaus zählen diese Spiele traditionell zu den Saisonhöhepunkten. Ich erinnere nur an das Play-off-Viertelfinale der letzten Saison, bei dem über 4.500 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle für eine elektrisierende Atmosphäre sorgten. Dieses Derby muss in jedem Fall erhalten bleiben, weshalb wir gemeinsam mit den Netzhoppers für das Spiel am Samstag mehrere Aktionen initiiert haben“, sagt BR Volleys Manager Kaweh Niroomand.

Unter anderem bekommen die Netzhoppers einen Teil des Ticketerlöses; dazu treffen sich die Klubbosse beider Vereine mit den Sponsoren, um über den Erhalt des Bundesligavolleyballs in Bestensee zu beraten. Sportlich dürfte das Duell zwischen Tabellenführer und Tabellenneuntem eine klare Angelegenheit werden.

Familienduell im Spitzenspiel zwischen Moers und Haching
Das von der Tabellenkonstellation her hochklassigste Spiel steigt am Sonntagnachmittag in der RWE-Sporthalle in Mülheim, wo der Tabellenvierte Moerser Sportclub den Zweiten Generali Haching empfängt. Dabei trifft Hachings Außen-Annahme-Star Jan-Willem Snippe auf seinen Schwager Michael Olieman, der in Moers spielt. Der Diagonalangreifer erwischte am Mittwoch im Viertelfinale des DVV-Pokals jedoch nicht seinen besten Tag. Während sich Haching bei Zweitligist SVG Lüneburg souverän mit 3:0 durchsetzte, musste Moers beim 3:2 gegen Chemie Volley Mitteldeutschland 126 Minuten für den Einzug ins Pokal-Halbfinale ackern.

Die Mitteldeutschen haben beim Ingersoll Bühl gleich das nächste schwere Spiel vor der Brust. Doch auch die in der Liga wiedererstarkten Gastgeber gehen mit einer Pokalniederlage in das Duell zwischen Siebtem und Achtem. Zum zweiten Mal in dieser Saison verloren die Badener beim TV Rottenburg, der mit dem Selbstvertrauen eines Pokalhalbfinalisten zum Aufsteiger VC Dresden fährt.

Die kommenden Termine – 1. Liga Männer
30.11.2012 | 20:00 | VC Dresden - TV Rottenburg | Margon Arena
01.12.2012 | 19:30 | BERLIN RECYCLING Volleys - NETZHOPPERS KW-Bestensee | Max-Schmeling-Halle (DVL-live.tv)
01.12.2012 | 19:30 | VfB Friedrichshafen - evivo Düren | ZF Arena (DVL-live.tv)
01.12.2012 | 20:00 | TV Ingersoll Bühl - CV Mitteldeutschland | Großsporthalle Bühl
02.12.2012 | 16:00 | Moerser SC - Generali Haching | RWE-Sporthalle

Von:  DVL

volleyball magazin - inhalt und probelesen
Wir auf Facebook
VM Probeheft
philippka shop
Leistungsreserve Athletiktraining
DVD • funktionelles Athletiktraining