Eine starke Einheit: Die BR Volleys siegten gegen Haching. Foto: www.foto-herfet.de

16Dec2012

1. Liga Männer: Berlins Bank dreht Spitzenduell gegen Haching

Party auf den Rängen im Volleyballtempel Max-Schmeling-Halle: Die Berlin Recycling Volleys bleiben auch im letzten Spiel der Hinserie in der Bundesliga ungeschlagen. Der Spitzenreiter gewann in einem nervenaufreibenden Spitzenduell gegen Verfolger Generali Haching 3:2 (21:25, 21:25, 25:21, 25:22, 15:12) und baute damit die Tabellenführung aus. Nach 0:2-Satzrückstand kämpfte sich das Team von Trainer Mark Lebedew zurück ins Spiel und drehte die Partie. „Das war ein Sieg des Kampfes”, sagte Lebedew im Interview mit DVL-live.tv. „Wir haben dieses Spiel nur mit unserem Willen gedreht.”

Die 5228 Zuschauer bedankten sich für jeden Punkt mit ohrenbetäubendem Lärm. „Das war eine geile Stimmung”, sagte Lebedew, „wir haben heute wieder ein paar Fans mehr für Volleyball gewonnen.” Hachings Chefcoach Mihai Paduretu machte in einer ersten Analyse „ein paar zu leichte Fehler in der Annahme” aus. „Das war psychisch nicht in Ordnung heute”, mahnte der angefressene Hachinger Trainer.
Nach einem nervösen Spielbeginn mit vielen Aufschlagfehlern auf beiden Seiten hatten im ersten Satz zunächst die Gastgeber die Nase vorn. Doch Haching erzielte beim Stand von 19:21 sechs Zähler in Serie – vorbereitet durch die starken Aufschläge von Christian Dünnes – und holte sich damit den ersten Durchgang. Während Haching ein fast fehlerfreies Spiel aufzog, wirkten die Berliner so müde und kraftlos, als müssten sie ausgerechnet in diesem Topspiel den kräftezehrenden Begegnungen in Liga und Champions League Tribut zollen. Mark Lebedew reagierte und wechselte bis auf Mittelblocker Tomas Kmet und Libero Martin Krystof seine komplette Stammbesetzung aus.

Emotionen und Punkte: Spirovski avanciert zum Matchwinner
Im dritten Satz lag Berlin bereits 5:11 zurück und es sah vieles nach einem klaren 3:0-Erfolg für die Gäste aus. Doch die Volleys fassten sich ein Herz und kämpften sich zurück ins Spiel. „Man kann mal 0:2 hinten liegen, aber wir sind eine zu gute Mannschaft, um vor so einer Kulisse an so einem Tag so zu spielen”, trieb Lebedew seine Mannschaft in einer Auszeit an. Plötzlich fanden die eingewechselten Spieler in die Partie. Allen voran Alexander Spirovski, der auf der Diagonalposition für Carroll gekommen war. Gemeinsam mit Zuspieler Sebastian Kühner, den Außenangreifern Björn Höhne und Roko Sikiric sowie Mittelblocker Ricardo Galandi brachte der 34-Jährige Leidenschaft und Kampfgeist zurück aufs Feld. Mit 22 direkten Zählern avancierte der Serbe zum MVP der Partie.

Auch im vierten Satz war Haching beim 5:12 bereits weit enteilt, doch die Volleys bissen sich vor der besten Kulisse der Liga wieder heran. Beim 17:17 gelang erstmals der Ausgleich, zwei Blocks in Serie gegen Christian Dünnes brachten dann beim 21:20 und 22:20 erstmals die Führung. Auch im entscheidenden Tiebreak hatte Berlin zunächst zurückgelegen, ehe schließlich Sikiric zwei Angriffe im Hachinger Quadrat zum Matchgewinn unterbrachte. „Zuletzt haben alle Spiele recht viele Spielanteile gehabt, jeder kann mit jedem spielen”, lobte Lebedew seine hervorragend besetzte Bank.

Dresden gelingt nur ein guter Satz gegen Friedrichshafen
Der VfB Friedrichshafen profitiert von Hachings Niederlage und verbessert sich auf Rang zwei. Ihrerseits gaben sich die Männer vom Bodensee bei Aufsteiger VC Dresden keine Blöße und gewannen 3:0 (25:17, 25:9, 25:23). In Abwesenheit des aus familiären Gründen nicht mitgereisten Chefcoachs Stelian Moculescu hatte VfB-Co-Trainer Ulf Quell die Verantwortung. Ganz zufrieden war der Stellvertreter jedoch nicht. „Zu Beginn des dritten Satzes hat uns die notwendige Konsequenz gefehlt. Wir müssen weiter daran arbeiten, dass wir vor allem gegen Mannschaften wie Dresden nicht in Rückstände geraten, sondern das Spiel von Anfang bis Ende dominieren”, sagte Quell. Am kommenden Samstag steigt in Friedrichshafen das Spitzenduell gegen die BR Volleys.

Dresdens Coach Sven Dörendahl hatte nicht unbedingt einen Satzgewinn erwarten können, wohl aber eine engagiertere Spielweise seines Teams. In der Zehn-Minuten-Satzpause zwischen zweitem und drittem Durchgang sprach er mit seinem Team genauso Klartext wie nach Spielende: „Ich bin enttäuscht. Es bringt uns nichts, wenn wir immer nur einen Satz gut spielen. Nach den enttäuschenden Sätzen eins und zwei kann mich auch der dritte Satz nicht befriedigen. Wir haben wohl gekämpft, aber so können wir uns nicht vor unserem Publikum verkaufen.”

Dürens Trainer Mücke tanzt mit den Fans, Bühl feiert Revanche gegen Rottenburg
Evivo Düren hat derweil mit einem beeindruckend klaren 3:0 (25:22, 25:23, 25:15) gegen den Moerser SC Tabellenplatz vier bestätigt. Sogar Dürens Trainer Michael Mücke tanzte nach Spielende mit den Fans. „Das war heute eine starke Leistung der gesamten Mannschaft”, jubelte der Chefcoach. Bereits gegen Chemie Volley Mitteldeutschland hatte Düren vor Wochenfrist 3:0 gewonnen. Die Spergauer haben sich nach dem mühsamen 3:2 gegen den VC Olympia Berlin unter der Woche am Samstag erneut ein Fünf-Satz-Match geliefert. Gegen Tabellennachbar Netzhoppers KW-Bestensee gewann das Team von Trainer Matthias Münz mit 3:2 (21:25, 25:22, 25:15, 21:25, 15:5) und bleibt auf dem achten Rang.

Im dritten Anlauf hat der TV Ingersoll Bühl endlich den ersten Sieg gegen den schwäbischen Rivalen TV Rottenburg gelandet. Nach zwei Tiebreak-Niederlagen in Liga-Hinspiel und Pokal siegte das Team von Trainer Ruben Wolochin vor 1700 Zuschauern in der Großsporthalle Bühl mit 3:0 (25:22, 26:24, 25:16). Durch den sechsten Erfolg in den letzten sieben Spielen schob sich Bühl auf Rang fünf der Tabelle. Rottenburg fiel auf Rang sieben. „Wir waren in Satz eins und zwei die bessere Mannschaft, haben aber in den entscheidenden Phasen dumme Fehler gemacht”, sagte TVR-Coach Hans Peter Müller-Angstenberger.

Die Ergebnisse – 1. Liga Männer
15.12.2012 | CV Mitteldeutschland - NETZHOPPERS KW-Bestensee | 3:2 (21:25, 25:22, 25:15, 21:25, 15:5)
15.12.2012 | evivo Düren - Moerser SC | 3:0 (25:22, 25:23, 25:15)
15.12.2012 | VC Dresden  - VfB Friedrichshafen | 0:3 (17:25, 9:25, 23:25)
15.12.2012 | TV Ingersoll Bühl - TV Rottenburg | 3:0 (25:22, 26:24, 25:16)
16.12.2012 | BERLIN RECYCLING Volleys - Generali Haching | 3:2 (21:25, 21:25, 25:21, 25:22, 15:12)

Die kommenden Termine
19.12. | 19:00 | BERLIN RECYCLING Volleys - VCO Berlin | Sporthalle Anton-Saefkow-Platz
22.12. | 19:00 | NETZHOPPERS KW-Bestensee - evivo Düren | Landkost-Arena Bestensee
22.12. | 19:30 | VfB Friedrichshafen - BERLIN RECYCLING Volleys | ZF Arena
22.12. | 19:30 | Generali Haching - TV Ingersoll Bühl | GENERALI Sportarena
22.12. | 20:00 | TV Rottenburg - CV Mitteldeutschland | Paul Horn-Arena
23.12. | 16:00 | Moerser SC - VC Dresden  | RWE-Sporthalle

Von:  DVL

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