Stand gegen die Berlin Recycling Volleys beim VfB auf dem Feld: Sebastian Krause. Foto: Günter Kram

24Dec2012

1. Liga Männer: Berlin auch in Friedrichshafen unbezwingbar

Die BR Volleys haben das Spitzenspiel beim VfB Friedrichshafen denkbar knapp mit 3:2 (25:17, 21:25, 28:30, 25:20, 15:13) für sich entschieden. Damit bleibt der Deutsche Meister in dieser Saison auch im letzten Bundesligaspiel vor Weihnachten ungeschlagen. Friedrichshafen rutschte durch die Niederlage auf Rang drei ab, Haching belegt wieder Platz zwei.

Es kommt nicht oft vor, dass Stelian Moculescu nach Niederlagen gute Laune hat. Am Samstagabend aber war der Trainer des VfB Friedrichshafen trotz der dritten Pleite seines Teams in dieser Bundesliga-Spielzeit zuversichtlich gestimmt. Der 62-Jährige war direkt nach der Partie im Interview mit DVL-live.tv-Kommentator Dirk Berscheidt sogar zu Wortspielen aufgelegt („Da gehe ich Kondom mit Ihnen”) und befand nach dem hochklassigen Spitzenduell zwischen Tabellenführer und dem Verfolger: „Ich bin wirklich nicht unzufrieden. Da war ich schon unzufriedener heuer.”

Grund für Moculescus gute Stimmung war die Art und Weise, wie sich seine Mannschaft im Duell mit Spitzenreiter Berlin Recycling Volleys vor den 3300 Fans in der ZF Arena präsentiert hatte. Bis auf die Werte im Block (7:14 direkte Blockpunkte) waren die Gastgeber in jedem Element mindestens ebenbürtig. Ventzislav Simeonov versenkte auf der Diagonalposition einen Ball nach dem anderen und machte insgesamt 29 Punkte; Zuspieler Nikola Jovovic führte klug Regie und Libero Nikola Rosic erwischte vor allem in der Feldabwehr einen Klasse-Tag. „Rosic hat das gespielt, was ich von ihm erwarte. Er hat gespielt wie ein Europameister, dafür ein Riesenkompliment”, lobte Moculescu.

Berlins zweite Garde reißt das Ruder erneut herum
Und auch der kurzfristig aus Griechenland verpflichtete Außen-Annahmespieler Sebastian Krause machte in seinem ersten Spiel für die „Häfler” eine gute Partie. „Er kann uns auf Dauer weiterhelfen”, sagte Moculescu. Krause selbst – übrigens geboren und ausgebildet in Berlin – sagte nach seinem Debüt am Bodensee: „Am Ende hat auch die glücklichere Mannschaft gewonnen. Es hätte auch andersherum ausgehen können.” Bitter für den VfB: Im vierten Satz verletzte sich Friedrichshafens Leistungsträger Idi bei einem Duell am Netz mit Berlins Paul Carroll am Fuß und konnte nicht mehr weiterspielen.

Es spricht für die Klasse der Berliner, dass trotz der starken Leistung der Gastgeber am Ende wieder die Volleys den Siegertanz auf dem Feld vollführten. Nach dem vierten Sieg gegen Friedrichshafen in Serie sagte Berlins Trainer Mark Lebedew: „So viel Kraft hatten wir nicht mehr, wir mussten alles geben, aber es hat noch gereicht.” Wie schon in den vergangenen Partien setzte Lebedew alle zwölf Spieler ein. Wieder einmal brachte die zweite Sechs neue Impulse. Den Matchball verwandelte wie schon vor einer Woche gegen Generali Haching Roko Sikiric. „Wenn ich nur sechs Spieler gehabt hätte, hätten wir nicht gewonnen”, sagte Lebedew.

„Rumänische Woche” frei für Haching
Durch einen 3:1 (22:25, 25:17, 25:19, 25:14)-Erfolg gegen den TV Bühl überwintert Generali Haching auf Rang zwei der Tabelle. Die Bayern hatten nur im ersten Durchgang Probleme mit den Gästen. „Wir waren mental müde, der Gegner hochmotiviert. Dann kann so ein Fehlstart schnell passieren”, erklärte Co-Trainer Camilo Glober. „Wir haben im ersten Satz mehr Fehler gemacht als der Gegner Punkte. Danach gingen wir aber konzentrierter zu Werke und dann lief es auf einmal.” Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle ehrte MVP Patrick Steuerwald und war begeistert von dem Spiel: „Es war ein großes Ereignis für mich. Ich habe früher selber Volleyball gespielt. Es gab tolle Spielzüge und eine irre Leistung zu sehen.”

Groß ausspannen dürfen die Hachinger nach dem harten Programm nicht. Bereits am 29. Dezember steht das Pokal-Halbfinale gegen Düren auf dem Plan. Bereits am ersten Weihnachtsfeiertag beginnt die Vorbereitung wieder. In Anspielung auf das von Trainer Mihai Paduretu – gebürtiger Rumäne – vorgegebene Trainingspensum sagte Steuerwald: „Wir haben nun eine rumänische Woche frei.”

Netzhoppers überraschen Düren, Rottenburg unterliegt Mitteldeutschland
Eine Überraschung gelang den Netzhoppers KW-Bestensee, die evivo Düren mit 3:2 (27:25, 23:25, 25:13, 21:25, 15:11) bezwangen. „Beide Teams haben stark gekämpft. Allerdings ist es den Netzhoppers gelungen, mehr Bälle im Gegenangriff zu verwandeln”, analysierte Dürens Trainer Michael Mücke. Trotz der Niederlage bleibt Düren dank des besseren Satzverhältnisses Tabellenvierter.

Rottenburg verlor das in Hinblick auf die Play-offs wichtige Spiel gegen Chemie Volley Mitteldeutschland vor 2000 Fans mit 1:3 (19:25, 25:18, 26:28, 26:28) - für die Gastgeber nicht das erwartete Ergebnis nach einer insgesamt tollen Vorrunde; für die bislang hinter den Erwartungen zurück gebliebenen Sachsen-Anhalter ein versöhnlicher Jahresabschluss. „Jetzt feiern wir trotzdem schön Weihnachten und fangen danach bei Null wieder an und freuen uns sehr auf das Pokalhalbfinale in einer Woche”, sagte TVR-Coach Hans Peter Müller-Angstenberger.

Im letzten Bundesligaspiel des Jahres am Sonntagnachmittag setzte sich der Moerser SC mit 3:1 (19:25, 25:16, 28:26, 25:22) gegen Aufsteiger VC Dresden durch. An alter Wirkungsstätte von Dresdens Trainer Sven Dörendahl begannen die Sachsen stark und lieferten auch insgesamt eines ihrer besten Saisonspiele ab. Doch letztlich mussten sich die Sachsen nach dem knapp verlorenen drittem Durchgang mit nur einem Satzgewinn als Weihnachtsgeschenk begnügen – erst der siebte in dieser Saison.

Die Ergebnisse – 1. Liga Männer
22.12. | NETZHOPPERS KW-Bestensee - evivo Düren | 3:2 (27:25, 23:25, 25:13, 21:25, 15:11)
22.12. | VfB Friedrichshafen - BERLIN RECYCLING Volleys | 2:3 (17:25, 25:21, 30:28, 20:25, 13:15)
22.12. | Generali Haching - TV Ingersoll Bühl | 3:1 (22:25, 25:17, 25:19, 25:14)
22.12. | TV Rottenburg - CV Mitteldeutschland | 1:3 (19:25, 25:18, 26:28, 26:28)
23.12. | Moerser SC - VC Dresden | 3:1 (19:25, 25:16, 28:26, 25:22)

Die kommenden Termine
DVV-Pokal, Halbfinale Männer
29.12. | 20:00 | Generali Haching - evivo Düren | Generali Sportarena
29.12. | 20:00 | TV Rottenburg - Moerser SC | Paul-Horn-Arena

1. Liga Männer
05.01.2013 | 19:00 | VCO Berlin - NETZHOPPERS KW-Bestensee | Sporthalle Anton-Saefkow-Platz
06.01.2013 | 16:00 | BERLIN RECYCLING Volleys - CV Mitteldeutschland | Max-Schmeling-Halle
06.01.2013 | 16:00 | VC Dresden  - VCO Berlin | Margon Arena

Von:  DVL

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