Konzentriert bei der Sache: Das Team des Dresdner SC. Foto: wwwdresdnersportclub.de

14Apr2013

1. Liga Frauen: Dresden und Schwerin überzeugend

In den ersten Partien des Play-off-Halbfinales um die Deutsche Meisterschaft haben die Sportclubs aus Schwerin und Dresden mit zwei klaren Siegen beeindruckt. Schwerin „demütigte” den VC Wiesbaden, wie es VCW-Coach Andreas Vollmer umschrieb. Dresden triumphierte auswärts unerwartet klar bei den Roten Raben Vilsbiburg. So deutet vor den Rückspielen am kommenden Donnerstag beziehungsweise Samstag vieles darauf hin, dass die beiden Vorjahresfinalisten auch in diesem Jahr das Finale um die Deutsche Meisterschaft bestreiten.

Andreas Vollmer hat nicht viel geschlafen in der Nacht von Freitag auf Samstag. Zwar waren die Spielerinnen des VC Wiesbaden und ihr Trainer erst morgens um sechs wieder daheim angekommen. Doch bereits wenige Stunden später saß Vollmer wieder an seinem Rechner, um die herbe 0:3 (16:25, 5:25, 13:25)-Pleite beim Schweriner SC zu analysieren. Vollmers Team war vom Meister und Pokalsieger in nur einer Stunde und einer Minute Spielzeit regelrecht überrollt worden. „Wir sind gedemütigt worden”, sagt Vollmer.

Der Schwabe ist seit 25 Jahren professioneller Volleyballtrainer. Dass eines seiner Teams schon einmal einen Satz mit nur fünf Punkten beendet hatte, daran kann er sich nicht erinnern. „Schwerin hat uns bis auf die erste Hälfte des ersten Satzes völlig überrannt”, sagt der VCW-Coach. Kurz vor der Partie war die erste Zuspielerin Martina Viestová ausgefallen. „Wir haben es diesmal nicht geschafft, das zu kompensieren”, sagt Vollmer. Vor allem im Offensivspiel fanden die Wiesbadenerinnen keine Lösung gegen den starken Schweriner Block und die Feldabwehr.

Schwerin agierte vor den 1389 Zuschauern in der heimischen Arena nur zwei Tage nach der Viertelfinal-Qualifikation wieder so souverän wie in der Hauptrunde. Von den Problemen, den das Team von Trainer Teun Buijs zum Start der Play-offs gegen Potsdam hatte, war nichts mehr zu sehen. „Potsdam war wirklich stark, und wir müssen nun von Beginn an alles daran setzen, Wiesbaden nicht auch eine solche Chance zu geben”, hatte Schwerins Spielführerin Denise Hanke vor dem Halbfinalstart gefordert. Im Spiel setzten die Spielerinnen die Vorgaben ihrer Regisseurin voll um. Beste Punktesammlerin war Trainertochter Anne Buijs mit starken 17 Zählern. Den Matchball durfte Zuspielerin Denise Hanke mit einem krachenden Angriff selbst verwandeln. Mehr Überlegenheit geht nicht.

Vor dem Rückspiel am Donnerstag in der Walter-Köbel-Halle in Rüsselsheim deutet nun vieles darauf hin, dass Schwerin mit einem weiteren Sieg ins Finale einzieht. Für Wiesbaden wäre das Halbfinal-Aus gegen den SSC kein Beinbruch, schließlich haben die Hessinnen ihr Soll mit den Teilnahmen am DVV-Pokalfinale und dem Halbfinale um die Meisterschaft bereits erfüllt. Doch Trainer Vollmer geht es um die Art und Weise, wie sich sein Team präsentiert. „Wir sind jetzt nach dem ersten Spiel am Tiefpunkt angekommen, jetzt haben wir die klare Aufgabe, eine Reaktion zu zeigen”, sagt Vollmer. „Wir müssen gegen diese Top-Mannschaft nicht zwangsläufig gewinnen, aber wir müssen zumindest gut spielen und starke Leistung abrufen.”

Dresden dominiert mit 3:0 im „Raben-Nest”
Spiele zwischen den Roten Raben Vilsbiburg und dem Dresdner SC sind normalerweise bis zum letzten Punkt heiß umkämpfte Duelle. Der Halbfinalauftakt am Samstagabend jedoch geriet zu einer unerwartet klaren Angelegenheit für die Gäste aus Dresden. Mit 3:0 (25:21, 25:21, 25:11) gewann das Team von Trainer Alexander Waibl.

Die 1276 Zuschauer im „Raben-Nest” Ballsporthalle Vilsbiburg sahen ihr Team zwar in den ersten beiden Durchgängen auf Augenhöhe mit dem DSC. Doch im dritten Satz brach das Team des scheidenden Trainers Guillermo Gallardo komplett weg. Dresden dominierte in allen Belangen, ließ nur elf Zähler der Gastgeber zu und beendete das Spiel in nur 69 Minuten. Im letzten Vergleich in der Hauptrunde hatte Vilsbiburg nach einem 0:2-Rückstand noch die Wende eingeleitet und 3:2 gewonnen.

Gelingt den Dresdnerinnen am Samstag in der heimischen Margon-Arena (ab 17.20 Uhr auf www.DVL-live.tv) ein Sieg, steht der DSC wie bereits in den vergangenen beiden Jahren im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. Für den langjährigen Raben-Coach Gallardo wäre das dann der letzte Auftritt in der Bundesliga. Den Argentinier zieht es in die Schweiz zu Volley Köniz. „Ich hatte hier die schönste Zeit meiner Trainerkarriere mit einem phantastischen Umfeld”, sagt Gallardo über seine Zeit in Niederbayern. Falls Vilsbiburg die Revanche glückt, kommt es am 24. April zu einem Entscheidungsspiel in Vilsbiburg.   
    
Die Ergebnisse
Play-off-Halbfinale, 1. Liga Frauen (Modus: „best of three”)
Spiel 1:
12.04. | Schweriner SC – VC Wiesbaden | 3:0 (25:16, 25:5, 25:13)
13.04. | Rote Raben Vilsbiburg – Dresdner SC | 0:3 (21:25, 21:25, 11:25)

Die kommenden Begegnungen
Play-off-Halbfinale, 1. Liga Frauen (Modus: „best of three”)
Spiel 2:
18.04. | 20:00 | VC Wiesbaden – Schweriner SC | Walter-Köbel-Halle Rüsselsheim
20.04. | 17:30 | Dresdner SC – Rote Raben Vilsbiburg | Margon Arena (ab 17:20 komplett auf www.DVL-live.tv)
Mögliches Spiel 3:
24.04. | 19:00 | Schweriner SC – VC Wiesbaden | Arena Schwerin
24.04. | 20:00 | Rote Raben Vilsbiburg – Dresdner SC | Ballsporthalle Vilsbiburg

Play-off-Finale, 1. Liga Frauen (Modus: „best of five”)
27. April bis maximal 11. Mai

Von:  DVL

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