Meister der 2. Liga Süd: Die VSG Coburg/Grub. Foto: Uli Präcklein / Logan Five

16Apr2013

2. Liga Süd Männer: Coburg/Grub schmiedet Meisterstück

Vor fünf Jahren war die VSG Coborg/Grub noch viertklassig. In dieser Saison wollten die „Schmiede” eigentlich nur frühzeitig den Klassenverbleib in der 2. Liga Süd sichern – und finden sich nun überraschend in der 1. Liga wieder. Die Bedingungen für erstklassigen Volleyball sind glänzend in Oberfranken.
Wenn es noch eines letzten Beweises bedurft hatte, dass die VSG Coburg/Grub tatsächlich in die 1. Liga aufsteigen will, dann war spätestens nach diesem Spiel alles klar. Mit 25:4 (!) demütigten die Oberfranken Konkurrent L.E. Volleys im letzten Satz des Gipfeltreffens vor einer Woche. Die Coburger gewannen das Auswärtsspiel in Sachsen mit 3:1, damit war ihnen die Meisterschaft und der erste Aufstieg ins Oberhaus der Klubhistorie nicht mehr zu nehmen.

Am vergangenen Samstag nun zelebrierten die Coburger vor 1738 Zuschauern in der heimischen Arena mit einem 3:0 gegen den SV Fellbach das letzte Saisonspiel und nahmen den Meisterpokal in Empfang. „Coburg ist ein vielversprechender Aufsteiger und wird eine Bereicherung für die 1. Liga sein”, sagt DVL-Geschäftsführer Klaus-Peter Jung über den Neuling.

Die Geschichte dieses Triumphes ist die eines schwindelerregend schnellen Aufstiegs. Noch vor fünf Jahren trat der 2001 gegründete Klub in der damals viertklassigen Bayernliga an. Vor dieser Saison hatten sich die Verantwortlichen vorgenommen, in der dritten Zweitliga-Spielzeit des jungen Klubs nicht wie in den Jahren zuvor so lange gegen den Abstieg kämpfen zu müssen. In den vergangenen beiden Spielzeiten war Coburg/Grub jeweils Achter geworden. Also wurde das Team mit Sven Kellermann und Marcel Herrmann mit zwei bundesligaerfahrenen Leistungsträgern aus dem nahen Gotha verstärkt. Dazu kam der luxemburgische Zuspieler Gilles Braas, der in Erlangen studiert.

„Wir haben mit den Neuzugängen ins Schwarze getroffen”, sagt Coburgs Vorsitzender und Manager Michael Dehler. Die neuen Leute waren innerhalb von vier Wochen komplett in das Team integriert und die Vorbereitung verlief blendend. „Wir sind von Anfang an auf der Erfolgswelle geschwommen und haben diesen Schwung dann bis zum Ende mitgenommen.”

Arena und Umfeld sind bereits erstklassig
Was das Umfeld betrifft, war Coburg der sportlichen Entwicklung eh bereits voraus. Während viele Klubs üblicherweise Probleme haben, sich sportlichen Höhenflügen auch strukturell anzupassen, war das in Coburg umgekehrt. Grund ist vor allem der Neubau der HUK-Coburg-Arena. Die hochmoderne Ballsporthalle auf der Lauterer Höhe bietet knapp 3500 Zuschauern Platz. Coburgs Volleyballer mussten was Vermarktung und Medienarbeit frühzeitig zulegen, um die riesige Halle mit Leben und Zuschauern zu füllen.

Das Resultat ist eine Unterstützerschar, die viele etablierte Erstligisten neidisch werden lässt; und ein kreativ vermarkteter Verein, der sich mit Markenbildung und Image beschäftigt und sich mit einem überdurchschnittlich professionellem Webauftritt schmückt – alles keine Selbstverständlichkeiten in Liga zwei. So entstand auch das Image „Die Schmiede”, das für harte Arbeit und hammerharte Angriffe und Aufschläge steht.

Nun muss sich der Verein auch personell noch professioneller aufstellen. Bislang arbeiten alle Funktionäre der VSG Coburg/Grub ehrenamtlich, Vorsitzender-Geschäftsführer-Sportdirektor Michael Dehler arbeitet als Lehrer. Eine richtige Geschäftsstelle entsteht in diesen Wochen erst. Und auch auf dem Spielfeld wird sich personell etwas tun. „Das Gesicht der Mannschaft wird sich ändern”, sagt Dehler. Neue Spieler hat Chefcoach Milan Maric, der einst die SG Eltmann jahrelang in der 1. Liga betreute, bereits getestet.

 

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