Verbissener Kampf: Berlin (hinten) gegen Friedrichshafen. Foto: www.foto-herfet.de

22Apr2013

Play-off-Finale Männer: Berlin geht mit 1:0 in Führung

Was für ein Festtag für den Berliner Sport: Hertha BSC kehrt in die 1. Fußball-Bundesliga zurück, die Eisbären sind erneut Deutscher Eishockey-Meister – und die Berlin Recycling Volleys haben das erste von maximal fünf Finalspielen gewonnen und sind damit ebenfalls auf Meisterschaftskurs. 7683 Fans – soviel wie noch nie in dieser Bundesliga-Spielzeit – fanden trotz des schönen Wetters und der hochkarätigen Konkurrenzveranstaltungen den Weg in die Max-Schmeling-Halle im kultigen Stadtviertel Prenzlauer Berg.

Im Internet.TV-Magazin BEST OF FIVE der BR Volleys gibt es eine Zusammenfassung des Finalauftakts.

Zwar stand die erste Finalpartie der Serie nach dem Modus „best of five” im dritten Satz auf des Messers Schneide. Doch Berlin drehte den 11:16-Rückstand im spielentscheidenden dritten Durchgang. Durch die Einwechslung von Zuspieler Sebastian Kühner und Punkte-Maschine Paul Carrol kämpften sich die Gastgeber wieder heran. Der Australier auf der Diagonalposition absolvierte wohl die beste Partie der Saison und erzielte insgesamt überragende 31 direkte Punkte. Mit seiner Aufschlagserie führte er die Berliner zudem zurück in die Partie. Zwar hatten die Gäste vom Bodensee Satzball, doch letztlich entschied Berlin den Durchgang für sich. Im vierten Satz dann war die Gegenwehr des Gegners gebrochen.

„Wir waren heute nicht in der Lage, den Carroll in den Griff zu kriegen. Er hat die entscheidenden Punkte gemacht. Das war irgendwann zermürbend”, sagte VfB-Trainer Stelian Moculescu im DVL-live.tv-Interview. Egal, wie viele und wie große Blockspieler sich dem 2,05-Meter-Schlaks in den Weg stellten – Carroll fand immer eine Lösung. „Es ist für uns zu hoffen, dass er nicht in jedem Spiel einen solchen Tag wie heute hat”, sagte Moculescu. Berlins Zuspieler Kühner analysierte: „Wir haben über den Kampf zurück ins Spiel gefunden. Es hat uns die gesamte Serie über ausgezeichnet, dass wir das immer wieder schaffen.”

Einen gewichtigen Beitrag dazu leistet auch die gewaltige Kulisse in der Schmeling-Halle, die als Volleyballtempel bezeichnet wird, aber vielmehr eine Festung ist. Seit dem 3:2-Hauptrunden-Erfolg am 11. Februar 2012 hat Friedrichshafen hier nicht mehr gewonnen. „Berlin hat einen klaren Heimvorteil. Selbst wenn sie nicht so gut spielen, gewinnen sie normalerweise zuhause”, hatte Bundestrainer Vital Heynen bereits vor dem Start der Finalserie gesagt. „Das muss Friedrichshafen irgendwie brechen. Sie müssen nicht nur gleich stark, sondern klar besser sein, um in Berlin zu gewinnen. Sonst werden die BR Volleys wieder Meister.”

Mit 7683 Fans - die drittgrößte Kulisse in der Geschichte der Volleyball-Bundesliga insgesamt - haben die Volleys die Rekordmarke des Vorjahres bereits übertroffen. In der vergangenen Saison waren in der Finalserie gegen Generali Haching 7381 Fans gekommen. Der saisonübergreifende Zuschauerrekord datiert vom 26. März 2011, als gegen den VfB Friedrichshafen 8045 Menschen Volleyball zelebrierten. Am 1. Februar 2009 waren es ebenfalls gegen den ewigen Konkurrenten vom Bodensee 7700.

Noch vor einigen Jahren, als die Berliner von der beschaulichen Sömmeringhalle in die weltstädtische Schmeling-Halle umzogen, bereitete ihnen die gesteigerte Aufmerksamkeit sogar selbst Probleme. „In den ersten Jahren haben teilweise noch die Gästeteams in Berlin Partys gefeiert, während die Kulisse für unsere Spieler eher belastend war. Da kamen einige mit der Erwartungshaltung des Publikums noch nicht ganz klar”, hatte BR-Volleys-Manager Kaweh Niroomand im Dezember gesagt. „In dieser Saison ist es umgekehrt. Vor allem über die Finalspiele der letzten Saison hat sich ein Sicherheitsgefühl ausgeprägt. Bislang war das Zusammenspiel zwischen Publikum und Mannschaft hervorragend, was auch zu einer Leistungssteigerung geführt hat.”

Auch die Berliner Spieler wissen um den Vorteil, die ihnen die riesige Arena bietet. Sebastian Kühner sagte nach dem Starttriumph: „Wenn wir aggressiv spielen, können wir Friedrichshafen in unserer Halle unter 20 Punkte halten. Das ist wichtig für uns zu wissen.” Und Volleys-Star Robert Kromm hatte bereits vor dem Finalstart Team und Zuschauer eingeschworen: „Wir sind die stärkere Einheit. Nicht nur das Team, sondern auch die Fans sind zuhause bisher unschlagbar.” Am kommenden Sonntag hat der VfB Friedrichshafen die Chance, in der eigenen ZF-Arena auszugleichen.

Play-off-Finale, 1. Liga Männer (Modus: „best of five”)
Spiel 1:
BR Volleys – VfB Friedrichshafen | 3:1 (27:25, 23:25, 26:24, 25:15)

Die kommenden Begegnungen
Spiel 2:
28.04. | 18:00 | VfB Friedrichshafen – Berlin Recycling Volleys | ZF Arena (ab 17:50 komplett auf DVL-live.tv und www.rbb-online.de/sportplatz)
Spiel 3:
02.05. | 19:30 | Berlin Recycling Volleys – VfB Friedrichshafen | Max-Schmeling-Halle (ab 19:20 komplett auf DVL-live.tv und www.rbb-online.de/sportplatz)
Mögliches Spiel 4:
05.05. | 18:00 | VfB Friedrichshafen – Berlin Recycling Volleys | ZF Arena (ab 17:50 komplett auf DVL-live.tv und www.rbb-online.de/sportplatz)
Mögliches Spiel 5:
08.05. | 19:30 | Berlin Recycling Volleys – VfB Friedrichshafen | Max-Schmeling-Halle (ab 19:20 komplett auf DVL-live.tv und www.rbb-online.de/sportplatz)

Von:  DVL

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