26Jun2013

Transfercoup: Friedrichshafen holt Dünnes

Das ist ein echter Transfercoup: Universalspieler Christian Dünnes kommt nach Friedrichshafen. Damit dokumentiert der VfB, dass er es nicht kampflos hinnehmen will, dass ihm der Konkurrent aus Berlin zwei Mal in Folge die Meisterschaft weggenommen hat. Der 29-jährige Nationalspieler unterschrieb einen Vertrag für ein Jahr und will gemeinsam mit der Mannschaft die Vormachtstellung zurückerobern. „Ich freue mich auf eine spannende Saison mit tollen Auseinandersetzungen in Bundesliga und Champions League“, sagt der 60-fache deutsche Nationalspieler. Derweil verständigten Außen-Annahmespieler Sebastian Krause und der VfB sich darauf, den bestehenden Vorvertrag nicht geltend zu machen

Ob Mittelblock, Außen-Annahme oder Diagonal: der Mann kann alles. Er gilt als der Universalspieler in Deutschland und wird nun für den VfB Friedrichshafen angreifen. „In Friedrichshafen zu spielen ist mit Sicherheit ein Traum von vielen Bundesligaspielern in den vergangenen 20 Jahren gewesen“, sagt der 29-Jährige über das Angebot: „Ich freue mich, dass dieser Traum für mich in Erfüllung geht.“

Gelernt hat Dünnes, der vom Ligakonkurrenten Haching nach Friedrichshafen wechselt, den Volleyballsport bereits in jungen Jahren. Nach der Grundausbildung beim TV Dresselndorf wechselte er 2000 ins Volleyballinternat nach Frankfurt, bevor er über das Erstligaprojekt VCO Berlin 2004 bei evivo Düren durchstartete. Nur ein Jahr später nutzte er seine Chance und ging ins Ausland. Bei Copra Volley Piacenza (Italien) teilte er sich mit VfB-Diagonalangreifer Ventzislav Simeonov nicht nur die Position, sondern auch bei Auswärtsfahrten das Zimmer. „Ich kenne Ventzi gut“, sagt Dünnes. „Wir haben in Piacenza auf einer Position gespielt und gefühlt hatte er dort sehr sehr gute Jahre.“

Nun ist Dünnes gespannt, wie die Rollenverteilung in Friedrichshafen aussieht. Schwerpunktmäßig wird der 2,07-Meter-Mann auf der Diagonalposition eingesetzt, doch kann der gelernte Universalspieler auch im Mittelblock und über Außen-Annahme aushelfen. „Ich denke, an Simeonov vorbeizukommen, ist nicht einfach“, sagt er. Das jedoch ist auch nicht sein Hauptziel: „Ich integriere mich dort, wo ich aus Sicht des Trainers am besten helfen kann.“

Gemeinsam mit seiner Frau Serena verbringt er derzeit den Sommer in ihrer Heimat Italien, bevor Dünnes ab Mitte August in Friedrichshafen erwartet wird. „Ich genieße die Sommerpause und die Zeit ohne Volleyball“, sagt er: „Dennoch freue ich mich auf das, was kommt. Ich habe viele Ziele, die ich gemeinsam mit dem VfB erreichen will.“ In Bundesliga und DVV-Pokal schätzt er die Chancen für seinen neuen Verein mehr als gut ein. „Nach zwei verpassten Meisterschaften will Friedrichshafen seine Vormachtstellung zurückerobern – und da bin ich definitiv dabei.“

Die Verpflichtung von Dünnes ist mit Sicherheit die spektakulärste Personalie, die es vor der neuen Spielzeit bislang in der 1. Liga der Männer gegeben hat. Den Rest der Wechselbörse finden Sie hier.

Derweil verlässt Außen-Annahmespieler Sebastian Krause den Verein mit noch unbekanntem Ziel. Nach nur einer halben Saison verständigte er sich mit den Verantwortlichen des VfB, seinen Vorvertrag nicht in Anspruch zu nehmen. „Der Junge will spielen“, sagt Stelian Moculescu, „und wir können ihm nicht garantieren, dass er in der Stammsechs steht.“