Unglaublich, aber wahr: Der Schweizer Dominik Gremaud darf nicht zur EM, weil er zu dick sei.

05Sep2013

Startverbot: Linienrichter zu dick für die Frauen-EM

Dickes Ding kurz vor der EM: In der Schweiz darf der bereits nominierte Linienrichter Dominik Gremaud aus Gerladingen doch nicht bei den europäischen Titelkämpfen an der Seitenlinie mit der Fahne agieren. Begründung des Europäischen Volleyball-Verbandes: „Aufgrund der angegebenen Werte (BMI/Bauchumfang) ist eine Nominierung von Herrn Gremaud ausgeschlossen”, so wurde es ihm per Mail mitgeteilt.

Wie die Aargauer Zeitung in ihrer Mittwochausgabe berichtet, hatte sich Gremaud (38) zwei Jahre auf die EM vorbereitet, beurteilen und beobachten lassen, wurde schließlich nominiert, doch am 22. Juli kam das Aus. „Die CEV hatte am 1. Juli beschlossen, dass Linienrichter gewisse Gesundheitsanforderungen erfüllen müssen. Unter anderem darf der Bauchumfang bei Männern nicht mehr als 102 Zentimeter betragen und der Body-Mass-Index (BMI) nicht höher als 30 sein”, schreibt die Aargauer Zeitung, und weiter: „Ideal gilt ein BMI zwischen 20 und 25.” Gremaud bringt es aber auf 140 Kilo, bei einer Körpergröße von 1,96 Meter und einem BMI von 36,4.

In der Meldung heißt es zudem: „Der Schweizer Jan Rek ist Präsident der Schiedsrichterkommission im CEV. ,Ich verstehe die Enttäuschung und sicher ist das auch ein Kommunikationsproblem’, gibt er zu. Doch habe die CEV nun mal diese medizinischen Anforderungen beschlossen. Zum einen sei wissenschaftlich erwiesen, dass bei Übergewicht ein Gesundheitsrisiko bestehe und der Stress zunehme. Andererseits hätten Untersuchungen auch gezeigt, dass die Akzeptanz bei Spielern und Trainern abnehme, wenn bei Offiziellen die physische Konstitution nicht gut sei.”

Gremaud sieht das natürlich anders: „Ich hatte noch nie das Gefühl, dass meine Entscheidungen aufgrund meines Gewichtes weniger akzeptiert werden. Ich muss ja nun nicht als Linienrichter von einem Punkt zum anderen sprinten.”

Der Lehrerausbilder ist enttäuscht: „Ich trete als Linienrichter zurück und schaue mir kein Match an.” In Kommentaren durch Leser erfährt Gremaud klare Unterstützung: „In einer Zeit, in welcher es immer schwieriger wird, Schiedsrichter zu finden, ist es eine Frechheit der CEV, solche, die es gern machen, so zu diskriminieren.” In einem anderen Eintrag heißt es: „Der Mann ist nicht dick, er ist muskelös und mit seinen 1,96 Metern halt ein Kraftprotz und bringt mal schnell 140 kg auf die Waage. Hat ja kein Bauchansatz, so wie die wirklich Dicken, die dann ihre Knie vor lauter Fett nicht mehr sehen. Wenn er ein guter Schiedsrichter ist, sollte man ihn nicht einfach wegwerfen.”

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