Platz zwei bei der Ü50-WM in den USA holte sich Team Deutschland.

22Oct2013

Ü50 World Cup: Deutschland gewinnt Silber

Nur um Haaresbreite ließ sich die Mission Weltcup-Sieger 2013 nicht erfüllen. Ein für viele kurioser Austragungsmodus verhinderte, dass die deutschen Frauen beim Global Cup in den USA neuer Weltmeister in der Altersgruppe „50+” wurden.

„So ein blödes System”, echauffierte sich Außenangreiferin Sigrid Niemczyk. „Wir hatten das Finale gegen Kanada doch schon 3:1 gewonnen.” Doch die deutsche Auswahl musste noch einmal zu einem so genannten Golden Set antreten, da sie in der Endrunde der besten vier Teams nicht alle Spiele gewonnen, sondern ebenso wie die Kanadierinnen, ein Spiel verloren hatte – nämlich zuvor die Partie um den direkten Finaleinzug gegen Kanada. Bei Double Elimination heißt das in Amerika: Gleichstand und Entscheidungssatz. Und der angeschlagene Titelträger von 2009 nutzte die sich bietende Chance  und gewann den Golden Set gegen die ausgepowerten Deutschen mit 25:16.

Dank der knappen Tie-Break-Niederlage im bewussten Halbfinale gegen Kanada, in dem das Team von Auswahlcoach Klaus Drauschke schon Matchball hatte, hatte die deutsche Ü50 noch am gleichen Tag den Umweg über die Loser-Runde machen müssen. Dort war mit den USA erst einmal ein sehr schwerer Gegner niederzukämpfen, in zwei harten Sätzen auf hohem Niveau. Das kostete Kraft, die am Abend dann fehlte.

Deswegen konnte Klaus Drauschke – dem seine Spielerinnen bescheinigen, immer die richtigen Worte gefunden und sie gut auf den Gegner eingestellt zu haben – seinen Frauen auch keinen Vorwurf machen: „Man kann dem Team nur gratulieren. Das ist eine Supertruppe; voller positiver Stimmung, und sie hat fantastisch gespielt. Spielerisch war sie die beste im ganzen Turnier und hat Deutschland glänzend repräsentiert.”

Herausragend vor allem die Leistungen von Gudrun Burschik, Marina Cukseeva, Martina Hauschild und Sigrid Niemczyk. Volleyball-Legende Terry Schättler (geb. Place), an sich Angreiferin, wurde auch als Zuspielerin eingesetzt, denn Joëlle Galikine war bereits im Abschlusstest mit dem Fuß umgeknickt und als Entlastung im Zuspiel für die deutsche Nummer Eins, Almut Kemperdick-Neumaier, ausgefallen. Auch Stamm-Mittelblockerin Christine Wenk konnte aufgrund von Knieproblemen nicht über die volle Turnierdistanz eingesetzt werden.

Zehn Spiele in nur vierzehn Tagen sind eine hohe körperliche Belastung, nicht nur in dieser Altersgruppe. Umso bemerkenswerter, dass der neue Vizeweltmeister Deutschland im gesamten Turnier nur ein einziges (wenn auch vorentscheidendes) Match verlor. Und einen einzelnen Satz am Ende, der einen ganzen Weltcup entschied.

Die Medaillenränge
1. Platz Kanada
2. Platz Deutschland
3. Platz USA

Von:  Günther Schultz

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