Dresden setzt auch auf die Unterstützung durch die Fans. Foto: www.dresdnersportclub.de

25Apr2014

Play-off-Frauen: Finalisten im Check

Seit dem Ausscheiden des Schweriner SC im Play-off-Viertelfinale steht fest: Es wird in dieser Saison einen anderen Frauen-Meister geben als in den drei vergangenen Jahren. In dramatischen K.o.-Matches in den Halbfinals haben sich der Dresdner SC und die Roten Raben Vilsbiburg ins Finale gekämpft. Am Samstag (26. April, 17:30 Uhr, kostenlos bei dvl-live.tv) steht das erste von maximal fünf Finalduellen an (Modus: „best of five”). Die Teams im Direktvergleich:

AUSGANGSLAGE: Der Dresdner SC steht zum vierten Mal in Serie im Play-off-Finale – kein anderes Team bringt so konstant Top-Leistungen. Nur zum Titel hat es für den DSC seit 2007 nicht mehr gereicht. Nach drei zweiten Plätzen droht das Vize-Trauma. Hinsichtlich Etat- und Rahmenbedingungen im Verein wäre der Titel für den DSC eigentlich Pflicht – wären da nicht die Verletzungssorgen. Mit Rebecca Perry (Kreuzbandriss) und voraussichtlich Lisa Izquierdo (Bänderverletzung) fehlen Trainer Alexander Waibl die zwei wichtigsten Scorerinnen. „Das macht Vilsbiburg zum haushohen Favorit in der Finalserie”, sagt Waibl.

Die Roten Raben Vilsbiburg feierten ihren bislang letzten Meistertitel 2010. Die aktuelle Saison war nach dem Abgang des langjährigen Chefcoachs Guillermo Gallardo als eine Spielzeit des Übergangs gedacht. Weil Nachfolger Jorge Munari aus persönlichen Gründen sein Amt im Januar niederlegte, bekam der erst 26 Jahre alte Jonas Kronseder die Chance als Cheftrainer – mit Erfolg. Der Trainer-Youngster holte auf Anhieb den Titel im DVV-Pokal und kann die Saison mit der Meisterschale noch vergolden. Die Favoritenrolle nimmt er jedoch nicht an: „Ich sehe uns nicht als Favoriten, weil Dresden das möglicherweise entscheidende fünfte Spiel zuhause spielen kann.”

ZUSPIEL: Raben-Trainer Jonas Kronseder bezeichnet DSC-Regisseurin Mareen Apitz als „die beste Zuspielerin der Liga”. Die 27-Jährige ist auf dem Höhepunkt ihres Leistungsvermögens und unumstrittene Nummer eins in Dresden. Bei Vilsbiburg teilen sich US-Girl Jenna Hagglund und Talent Linda Helterhoff den Job. Beide haben zwar jeweils nicht die Qualität von Apitz, ergänzen sich aber hervorragend, wenn eine eine schwächere Phase hat.

AUSSEN-ANNAHME/DIAGONAL: Nach dem Ausfall von Lisa Izquierdo und Rebecca Perry sind die Außen, wo die Spiele entschieden werden, Dresdens Problempositionen. Mit Katharina Schwabe, Shanice Marcelle und Kristina Mikhailenko hat Waibl für diese Positionen nur noch drei etatmäßige Spielerinnen der ersten Mannschaft zur Verfügung. Vilsbiburg hat mit Diagonal-Top-Scorerin Liana Mesa Luaces, den Außen Michelle Bartsch und Jennifer Geerties sowie Joker Lena Stigrot deutlich bessere Möglichkeiten. „Das sind außergewöhnliche Spielerinnen, da ist Vilsbiburg personell im Vorteil”, sagt Waibl. „Aber wir haben auch gute Leute, müssen den Nachteil über Motivation wettmachen.”

MITTELBLOCK: Die Mittelposition ist die „größte Waffe” des DSC, sagt Raben-Coach Kronseder. Vor allem Stefanie Karg hat außergewöhnliche Statistikwerte, Jaroslava Pencova erledigt ebenfalls einen hervorragenden Job in Block und Angriff. Als Trumpf von der Bank kommt meist die langjährige Nationalspielerin Corina Ssuschke-Voigt, um die Mannschaft in schwierigen Phasen zu pushen. Vilsbiburg kann mit der Brasilianerin Christina Alves Oliveira Ferreira sowie Dominique Lamb aus den USA ebenfalls zwei „ultra-erfahrene” (Waibl) Mittelblockerinnen aufbieten, doch der DSC hat auf diesen Positionen Vorteile aufgrund der besseren Abstimmung zum Zuspieler.

LIBERO: Myrthe Schoot spielte einst bei den Roten Raben und hat nun beim DSC die Nachfolge von Legende Kerstin Tzscherlich angetreten. Kronseder sieht den Konkurrenten aus Sachsen in puncto Abwehrchefin im Vorteil. Mit seiner jungen Libera Anna Pogany ist er soweit zufrieden, „doch man kann nicht erwarten, dass sie das Level und die Erfahrung von Myrthe Schoot hat”, sagt Kronseder.

TRAINER: Alexander Waibl (46) und Jonas Kronseder (26) trennen zwei Dekaden. Natürlich ist Waibl der deutlich erfahrenere Coach, der mit dem DSC bereits zwei Titel errungen hat (DVV-Pokal und Challenge-Cup 2010) – zweifelsohne einer der besten Trainer Deutschlands. Der Meistertitel wäre sein Meisterstück. Doch auch Jonas Kronseder kann bereits einen Titel vorweisen – und das, obwohl er erst wenige Monate im Amt ist. In seinem ersten Jahr als Chefcoach kann der gebürtige Landshuter nur gewinnen, coacht sein Team lässig und behält die Nerven. Mangelnde Erfahrung macht seine Co-Trainerin Vera Bondar wett.

Termine Playoff-Finale (best of five)
Spiel 1: 26.04. | 17:30 | Dresdner SC – Rote Raben Vilsbiburg (DVL-live.tv)
Spiel 2: 29.04. | 18:30 | Rote Raben Vilsbiburg – Dresdner SC (DVL-live.tv)
Spiel 3: 03.05. | 17:30 | Dresdner SC – Rote Raben Vilsbiburg (DVL-live.tv)
Mgl. Spiel 4: 06.05. | 19:00 | Rote Raben Vilsbiburg – Dresdner SC (DVL-live.tv)
Mgl. Spiel 5: 10.05. | 17:30 | Dresdner SC - Rote Raben Vilsbiburg (DVL-live.tv)

Alle Playoff-Termine finden Sie unter:
www.volleyball-bundesliga.de/1blfplayoffs (Frauen)
www.volleyball-bundesliga.de/1blmplayoffs (Männer)

Von:  DVL

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