Dresdner Jubel-Knäuel: Die DSC-Spielerinnen bejubeln die dritte Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Foto: Holger Schulze/DSC

03May2014

Meister-Eruption des Dresdner SC – Die Gründe für den Titel-Triumph

Der Dresdner SC hat es im vierten Anlauf endlich geschafft: Nach drei erfolglosen Finalteilnahmen in Serie holten die Spielerinnen von Trainer Alexander Waibl die Meisterschale nach Dresden. Im dritten Finalspiel bezwangen die Dresdnerinnen die Roten Raben Vilsbiburg mit 3:1 und gewannen die Play-off-Finalserie damit mit 3:0.
Als der letzte Ball dieser Saison auf dem Boden gelandet, der 3:1 (31:29, 22:25, 25:22, 25:16)-Sieg und damit die Meisterschaft für den Dresdner SC perfekt war, gab es kein Halten mehr: Die Spielerinnen und das gesamte Betreuerteam des DSC versammelten sich zu einem riesigen Jubelknäuel. Die Dresdner Margon-Arena mutierte zu einer Großraumdisko. Die Mädels um Kapitän Stefanie Karg konnten gar nicht mehr aufhören, ekstatisch zum Atzen-Song „Disco, Pogo” zu tanzen. „Hey, was geht ab, wir feiern die ganze Nacht”, schallte es durch die Arena. Das Publikum toste, die Magnum-Sektflaschen spritzten, das Siegerpodium bebte. Eruptiver hätte der Jubel über den dritten Meistertitel der Vereinsgeschichte nach 1999 und 2007 nicht sein können.

Um zu verstehen, weshalb der Triumph so inbrünstig ausfiel, muss man auf die vergangenen Jahre zurückblicken. Drei Mal in Serie hatten die Dresdnerinnen mit Tränen in den Augen zugeschaut, wie der Schweriner SC in der Margon-Arena die Meisterschaft bejubelte. „Das waren schlimme Momente”, sagte Waibl. „Mit jedem verlorenen Finale wird die Wahrscheinlichkeit geringer, dass du den Bock umstößt, weil du jede Menge Déjà-vu's hast. Deswegen war es für uns besonders schwer, diese Negativserie zu durchbrechen. Deswegen kann man diesen Titel gar nicht hoch genug bewerten.”

Vor 3000 Zuschauern in der ausverkauften Halle – darunter Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich – begann der DSC nervös. Vilsbiburg agierte vor allem über Mittelblockerin Dominique Lamb stark. Doch das DSC-Team kämpfte sich mit der Unterstützung der Zuschauer bravourös in die Partie. Der Verlust des zweiten Satzes spielte letztlich keine Rolle, das DSC-Team war einfach nicht zu stoppen. „Die Stimmung war prickelnd hier, das hat die Mannschaft getragen”, sagte Waibl. Das emotionale Moment lag einfach bei den Gastgeberinnen. Zu keinem Zeitpunkt hatte man den Eindruck, dass der DSC dieses Match an diesem Samstagabend hätte aus den Händen geben können. „Wir waren einfach fällig, wir waren einfach mal dran”, sagte Waibl.

Der entscheidende Unterschied zu den vergangenen drei Finals sei die physische Präsenz seines Teams gewesen. „Wir hatten in diesem Jahr auch am Ende der Saison noch genug super gute Leute, die die entscheidenden Rollen spielen konnten. Das hat den Unterschied gemacht. Wir waren das erste Mal in den Finalserien physisch stärker als der Gegner”, analysierte der Cheftrainer. Entscheidenden Anteil am Erfolg im letzten Spiel hatte auch Nationalspielerin Corina Ssuschke-Vogt, die von der Bank kam und die Mannschaft mit emotionalen Aktionen in Block und Mittelangriff unterstützte.

Ein Extra-Lob sprach Waibl seinen Führungsspielerinnen Stefanie Karg und Mareen Apitz aus. „Diese Spielerinnen haben die ganze Geschichte hier miterlebt, haben trotzdem die Ruhe bewahrt. Das zeigt, was für Klasse-Spielerinnen das sind.” Beide waren 2007 als ganz junge Spielerinnen an der Meisterschaft beteiligt. Sieben Jahre später stemmten nun beide die schwere Bronzeschale wieder in die Höhe. „Es ist ein ähnlich tolles Gefühl wie damals”, sagte Karg. „Aber in diesem Jahr toppt es das noch, weil ich den Meistertitel als Kapitän mit dieser geilen Mannschaft errungen habe.”

Michael Evers, Präsident der Deutschen Volleyball-Liga (DVL) und Manager des Schweriner SC, sagte: „Gratulation an den Dresdner SC. Wenn man vier Mal im Endspiel steht, hat man die Deutsche Meisterschaft einfach verdient. Es ist gut für den deutschen Volleyball, dass es keinen Seriensieger gibt.”
 
Ergebnisse Play-off-Finale (best of five)
Spiel 1: Dresdner SC – Rote Raben Vilsbiburg 3:0 (25:19, 25:22, 29:27)
Spiel 2: Rote Raben Vilsbiburg – Dresdner SC 2:3 (18:25, 25:23, 25:22, 18:25, 9:15)  
Spiel 3: Dresdner SC – Rote Raben Vilsbiburg 3:1 (31:29, 22:25, 25:22, 25:16)
 

Von:  DVL

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