Bot wieder eine starke Leistung: Mittelblocker Marcus Böhme. Foto: FIVB

11Sep2014

Männer-WM: Der Medaillentraum lebt weiter

Der Traum von der ersten WM-Medaille seit 44 Jahren geht weiter und ist existenter denn je: Die DVV-Männer gewannen auch ihre sechste Partie in Serie, bezwangen Angstgegner Bulgarien mit einer imponierenden Leistung mit 3:1 (25:16, 25:15, 23:25, 25:17) und festigten Platz drei in der Achtergruppe. Mit zwölf Punkten und 12:5-Sätzen bleibt der Zwei-Punkte-Vorsprung auf den Viertplatzierten Kanada bestehen. Die drei Erstplatzierten erreichen die dritte Runde. Punktbeste Spieler auf deutscher Seite waren Georg Grozer (20) und Denis Kaliberda (17) sowie Danail Milushev (13) bei den Bulgaren. Am 12. September ist Ruhetag, ehe mit den Begegnungen am 13. September (gegen Russland) und 14. September (gegen Kanada, jeweils um 20.15 Uhr live bei www.sportdeutschland.tv) die zweite Runde abgeschlossen wird.

„Wenn ich nicht an den Erfolg der Mannschaft in der zweiten Runde glaube, kann ich nach Hause gehen”, hatte Bundestrainer Vital Heynen vor Beginn der zweiten Phase den Journalisten gesagt. Zum Glück ist er geblieben, denn es sieht gut aus, dass der Polen-Aufenthalt noch etwas andauert. Gegen den Dauer-Rivalen der vergangenen zwei Jahre, der bei Olympia 2012 und der EM 2013 den deutschen Medaillentraum im Viertelfinale beendet hatte, begann die deutsche Mannschaft hoch konzentriert und hatte in Georg Grozer einen echten Killer am Aufschlag. Seine Aufschläge brachten den ersten Satz. Und auch danach machte das Team sofort Druck mit dem Service und nahm mit der Block-Abwehr weitgehend die starken bulgarischen Außenangreifer aus dem Spiel. Und da auch die eigene Annahme um Libero Ferdinand Tille ganz sicher stand, hatte die DVV-Auswahl Angriffsquoten, die sich jeder Trainer und Zuspieler wünscht (1. Satz: 64%, 2. Satz: 94%!). Dann kam die gefürchtete Zehn-Minuten-Pause (Grozer: „Das ist so ein Mist!”), die den Bulgaren sichtlich gut tat. Sie wechselten entscheidend und konnten am Ende etwas glücklich den dritten Satz gewinnen. Doch das deutsche Team reagierte wie ein Medaillenkandidat, blieb ruhig und erhöhte wieder den Druck. Dem hatte der Gegner nichts entgegen zu halten, und so ging dessen Jubiläumsspiel in die Hose: Zum 150. Mal stand eine bulgarische Männer-Nationalmannschaft auf dem WM-Spielfeld, Geschenke gab es vom deutschen Team aber nicht.

Stimmen zum Spiel
Vital Heynen: „Die ersten zwei Sätze waren die besten Sätze, seitdem ich 2012 Bundestrainer bin. Das war schwer beeindruckend und super Volleyball. Wir haben im Aufschlag und Angriff stark gespielt, zudem haben wir wenig Fehler gemacht. Schade, dass Kanada heute 3:0 gegen Finnland gewonnen hat. Aber wenn wir so spielen, muss ich meinen Quatsch wiederholen, dass wir immer noch denken, eine Medaille zu holen.”

Jochen Schöps: „Wir haben in den ersten zwei Sätzen sehr stabil und sehr gut gespielt. Bulgarien steigerte sich im dritten Satz und steigerte das Risiko im Aufschlag. Gut, dass wir im vierten Satz wieder fokussierter waren und uns frühe Breaks gelangen. Ich bin sehr glücklich über den Sieg.”

Sebastian Schwarz: „Wir wollten gewinnen, gegen Bulgarien sind es immer spezielle Spiele. Wir haben ein souveränes Spiel gemacht, auch wenn es im dritten Satz etwas weggegangen war. Wir haben einen super Job gemacht heute und die taktische Richtlinie sehr gut umgesetzt.”

Plamen Konstantinov (Trainer BUL): „Deutschland war besser und hat verdient gewonnen. Wir sind jetzt aus dem Rennen um die besten sechs Plätze. Der Schlüssel zum Spiel war der Aufschlag, und da spielte Deutschland deutlich besser. Die einzige Möglichkeit war, auf gleiche Art zu antworten, aber wir konnten dies nur im dritten Satz einigermaßen umsetzen. Zudem funktionierte unser Block überhaupt nicht.”

Todor Aleksiev (Kapitän BUL): „Deutschland hat absolut verdient gewonnen. Wir waren anfänglich etwas nervös, sind aber im dritten Satz zurück gekommen. Aber insgesamt haben wir nicht die nötige Leistung gebracht.”

Von:  DVV

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