Im Kreis der Familie Grozer gibt es in diesen Tagen viel zu feiern. Sohn Georg war der Held des 3:0-Sieges am Mittwochabend in Kattowitz gegen Iran, der dem deutschen Team den Einzug ins Halbfinale der WM sicherte. Im dritten Satz, als die DVV-Auswahl ins Schwanken geriet und mit 8:12 im Rückstand lag, kam „Magic Schorsch” zum Aufschlag und sorgte für die Wende zum Guten. Dank seiner Hammeraufschläge und starker Aktionen des gesamten Teams gingen Grozer und Co. mit 17:12 in Führung, die sie sicher ins Ziel (25:19) brachten.
Vater Georg hat das Spiel des Sohnes daheim via sportdeutschland.tv verfolgt, wie so viele andere Fans: „Das war ein ganz anderes Auftreten als gegen Frankreich. Jetzt ist alles drin.” Es wäre der nächste Festakt, würde der Sohnemann eine Medaille bekommen. Und ein nachträgliches Präsent für den Herrn Papa, der am Sonntag, 14. September, seinen 50. Geburtstag gefeiert hat. Im Rahmen von Volleyballern, versteht sich. Tochter Dora, die bei den Ladies in Black Aachen in der 1. Liga spielt, hatte an dem Tag ein Trainingsmatch, anschließend waren die Grozers in Aachen essen. Sohn Georg hatte sich am Jubiläumsgeburtstag per Telefon aus Kattowitz gemeldet.
„Hammer Schorsch”, wie der Senior genannt wird, wäre gern auch mal nach Polen gereist, konnte sich jedoch aus geschäftlichen Gründen nicht loseisen. Er plant den Neubau eines Sportparkes auf einem Gelände neben der Rennbahn in Neuss: „Einen Investor habe ich bereits, jetzt suchen wir noch eine Bank, mit der wir das Projekt starten können.”
Via Internet-TV hat er die deutschen WM-Spiele gesehen und kann sich ein Urteil erlauben: „Wenn jeder seine Leistung bringt und alles funktioniert, ist auch das WM-Finale drin.” Der Gegner wird erst am Donnerstagabend ermittelt, wenn in Gruppe H Polen und Russland gegeneinander spielen. Parallel treffen in Gruppe G Frankreich und der Iran aufeinander.
„Brasilien und Russland sind natürlich weiterhin die Favoriten”, sagt Grozer senior, „die haben einfach mehr Möglichkeiten, im eigenen Land gute Volleyballer zu finden. In Deutschland ist der Markt viel kleiner.” Natürlich ist er stolz auf seinen Sohn, will den aber nicht allein loben: „Solche Leistungen kannst Du nur in einem starken Team bringen, die Jungs haben alle ein Lob verdient.”
Ein Fest wird Grozer junior wohl oder übel verpassen, aber sicherlich gebührend nachholen: Tochter Loreen wird am Samstag (20. September) vier Jahre alt, aber da steht der Papa abends im Halbfinale in Kattowitz und will für den nächsten Festakt sorgen.
Dieser wird nun vielleicht auch von Sport1 übertragen: Der DVV befindet sich in Gesprächen und auf einem guten Weg, die Spiele ins Free-TV zu hieven. Somit könnte Grozer senior auch vor dem Fernseher über die Punkte seines Sohnes jubeln.
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