Bernd Werscheck und seine TSG Solingen Volleys. Foto: Solingen Volleys

18Sep2014

Saisonvorschau: 2. Liga Nord Männer

Am 20. September startet die 2. Volleyball-Bundesliga Nord in die neue Saison. Ulrich Nordmann, Sprecher der Liga, erwartet ein heißes Rennen um die Meisterschaft und den Aufstieg: „Die TSG Solingen Volleys sind seit Jahren oben dabei und für diese Saison gibt es dort einige interessante Zugänge. Ich räume auch TuB Bocholt gute Chancen ein. Letzte Saison schöpften sie als Aufsteiger noch nicht ihr ganzes Potenzial aus, womit allerdings in dieser Saison zu rechnen ist.” Grundsätzlich hält Nordmann die Liga für spannend und ausgeglichen. „Die Staffel ist mit zwölf Mannschaften kleiner als früher, dadurch rücken die Teams automatisch enger zusammen. Mit einer Siegesserie ist man schnell oben dabei, mit mehreren Niederlagen aber auch schnell im Tabellenkeller. Sicher wird es sportliche Unterschiede zwischen den Mannschaften geben, aber einen 'Überflieger' wie in der Saison zuvor mit den Netzhoppers wird es wohl nicht geben.” Wichtig für den Erfolg ist, dass sich die Mannschaften nicht nur sportlich verstärken. „Die Teams müssen sich auch im organisatorischen Umfeld weiterentwickeln. Der Masterplan ist dafür eine gute Begleitung, und viele Vereine gehen genau diesen Weg. Um die Zukunft der 2. Bundesliga Nord mache ich mir deshalb keine Sorgen. Wir müssen nur gemeinsam den eingeschlagenen Weg weiter verfolgen.”

Die Teams im Überblick:

DJK Delbrück

In Delbrück ist man froh, in der Liga geblieben zu sein. Deshalb steht bei dem Team aus dem Kreis Paderborn im Vordergrund, sich strukturell zu entwickeln. Der Fokus liegt darauf, junge Spieler aus der Region ins Team zu holen. „Unser Kapitän Tobias Daniels gehört mit 26 Jahren quasi zum alten Eisen. Der Kern der Mannschaft ist aber viel jünger”, berichtet Trainer Ulrich Kussin. Aber gerade das ist es, was seiner Meinung nach den Ehrgeiz der Mannschaft ausmacht. „Das ist für alle eine Herausforderung. Wir haben zwar keine erfahrene, dafür aber eine hungrige Truppe”, so der Coach. Mit seinem Team, das fast durchweg fest in Ostwestfalen verankert ist, strebt Kussin einen Platz im Mittelfeld an. „Dennoch gehen wir in jedes Spiel, um zu gewinnen.” Langfristig sind die Perspektiven für Delbrück deshalb gut.

FC Schüttorf 09

In Schüttorf tut sich eine Menge. Nach dem Ausscheiden von Ralph Bergmann hat der frühere Assistenz-Coach Stefan Jäger das Amt des Cheftrainers übernommen. Darüber hinaus hat sich auch der Kader verändert. „Wir mussten ein paar Abgänge verkraften und brauchten entsprechend neue Spieler. Mit dem Amerikaner Matt Stork als Zuspieler und dem polnischen Außenangreifer Bart?omiej Podgórski haben wir aber auch zwei sehr interessante Neuzugänge zu vermelden”, weiß Kapitän Philipp Lammering. „Die Mannschaft ist sehr homogen. Das Vereinsumfeld ist sehr familiär. Die Integration der Neuen gelingt uns gut.” Deshalb räumt Lammering dem Team auch durchaus Chancen ein. „Die Liga ist in dieser Saison sehr ausgeglichen. Deshalb ist alles drin - nach oben wie auch nach unten.”

KMTV Eagles Kiel

In Kiel setzt man auf Konstanz. „Bei den KMTV Eagles hat in der Vergangenheit alles gut funktioniert. Deshalb wollen wir in der neuen Saison an Bewährtem festhalten”, berichtet die PR-Verantwortliche Katja Levermann. Im Nachwuchs setzt der Verein auf Volleyball Arbeitsgemeinschaften in den Schulen. Für den aktuellen Spielbetrieb konnte man sich zudem akkurat verstärken. „Wir haben mit Sascha Krieblin einen guten Spieler zurückbekommen. Mit Lorenz Teege, Julius Thole und Justus Kreyenberg sind neben den Eigengewächsen weitere gute Spieler hinzugekommen.” In der Saison 2014/15 setzt man in der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins auf den Teamgeist. Levermann: „Wir sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Das Ziel des neu formierten Teams ist der Klassenerhalt!”

SF Aligse

In Aligse herrscht Ausnahmezustand! Das „gallische Dorf” nördlich von Lehrte (Region Hannover) hat mit dem Einzug in die 2. Bundesliga für Furore gesorgt. „Momentan gibt es einen regelrechten Hype um das Team. Wir bekommen viel mehr Unterstützung als zuvor. Und auch medial sind wir viel besser vertreten”, so der PR-Verantwortliche Stefan Drews. In der neuen Saison kommen in Aligse die Anforderungen der Volleyball Bundesliga zum Tragen. Darüber hinaus hat sich das Team mit Sebastian Melzer, Ingo Frassek, Raphael Supernak und USA-Rückkehrer Patrick Stellfeld verstärkt. Nach den Aufstiegen der vergangenen Jahre wird es darum gehen, den Teamgeist zu erhalten. „Wir haben tolle Zuschauer”, so Drews. „Und auch wenn wir in der 2. Liga damit rechnen müssen, Spiele zu verlieren, ist eines klar: Auch in der Saison 2014/15 werden wir nach jedem Spiel feiern gehen!”

SV Lindow-Gransee

Für die Volleyballer des SV Lindow-Gransee wird die neue Saison spannend. "Das ist wie eine Wundertüte", weiß Vereinschef Frank Seeger zu berichten. „Bei uns haben einige Spieler aufgehört. Besonders mit Maik Schmiedecke haben wir eine echte Persönlichkeit verloren. Wir befinden uns im Umbruch und wissen eigentlich noch gar nicht so richtig, wo wir stehen.” Deshalb genießt der Klassenerhalt beim Team aus Brandenburg auch die höchste Priorität. Mit Martin Pomerenke konnte man „einen guten Mann” halten. Besonders stolz ist man beim Verein auf das Eigengewächs Jacob Genzmer (18). „Wir haben eine junge Mannschaft, die sich durch ihren Teamgeist durchaus entwickeln kann”, glaubt Seeger. Deshalb muss man abwarten, wie sich das Team in der zweiten Saison nach dem Wiederaufstieg schlägt.

TSG Solingen Volleys

In Solingen hat man die Spitze im Visier. „Wir waren zuletzt dreimal in Folge Dritter. Da ist doch klar, dass wir mindestens unter die ersten Drei kommen wollen”, gibt Manager Helmut Weissenbach ein klares Ziel für die Saison 2014/15 aus. Eine wichtige Grundlage für den Erfolg soll das Trainergespann sein. Mit Chef-Coach Bernd Werscheck und Co-Trainer Oliver Gies arbeitet man in Solingen daran, mittelfristig in die 1. Bundesliga aufzusteigen. Dazu soll auch der personelle Umbruch im Kader beitragen. Mit Huib den Boer hat man einen langjährigen Erstliga-Zuspieler nach Nordrhein-Westfalen gelotst. Auch Libero Tom Weber hat es nach Solingen verschlagen. Dazu stehen mit Rückkehrer Toni Mester und Thomas Stark zwei routinierte Spieler im Team. Damit dürfte Solingen zu den Top-Favoriten der Liga gehören.

TSV Giesen/48 Hildesheim

„Vierter oder besser!” So lautet die Devise beim TSV Giesen/48 Hildesheim. Für den früheren Erstligisten steht unter anderem im Vordergrund, die Eventisierung voranzutreiben. Auf diese Art und Weise hoffen die Volleyballer, ein größeres Publikum bei den Heimspielen zu begeistern. Im sportlichen Bereich soll die feste Verpflichtung von Vojkan Lazic, der das Traineramt zunächst als „Freundschaftsdienst” in die Hand genommen hatte, weitere Impulse bringen. Zudem konnten einige Spieler mit Erstligaerfahrung geholt werden. „Darüber hinaus setzen wir auf die Jugend”, bekundet Roland Kampfer, Teammanager Finanzen. „Im sportlichen Bereich haben wir eine gute Mischung. Außerhalb des Spielfelds steht die Unterstützung der Sponsoren und Zuschauer im Vordergrund.” Der TSV Giesen/48 Hildesheim hat eine gute Grundlage, in der 2. Bundesliga oben mit dabei zu sein.

TuB Bocholt

Die „TuB-Schrauber” haben in der Saison nach dem Aufstieg Platz zehn belegt. Doch in der neuen Spielzeit will das Team weiter oben angreifen. Trainer Waldemar Zaleski blickt selbstbewusst voraus: „Wir sind auf einem guten Weg. Die Jungs ziehen an einem Strang und harmonieren sehr gut miteinander. Wenn wir vom Verletzungspech verschont bleiben, und die Doppelbelastung Schule/Studium/Beruf und Volleyball unter einen Hut bringen können, haben wir die besten Chancen, unsere Ziele zu verwirklichen.” Im Kader gibt es einige Veränderungen. Der Abgang von Bart-Jan van der Mark soll durch den früheren Erstligaspieler Moritz Müller kompensiert werden. Zudem rückt mit Luca Adolph ein Nachwuchsspieler in den Kader. Otto Feltges, der lange Zeit an einer Schulterverletzung laborierte, ist ebenfalls im Team zurück.

USC Braunschweig

Der USC Braunschweig ist zurück in der 2. Bundesliga. Für die Niedersachsen ist das reizvoll, schließlich dürfen sich die Zuschauer auf Lokalderbys gegen die Sportfreunde Aligse und den TSV Giesen/48 Hildesheim freuen. „Wir wollten in die 2. Bundesliga Nord und sind ein guter Standort. Braunschweig liegt verkehrstechnisch perfekt”, weiß Zuspieler und PR-Mann Hendrik Ahlborn. In die Spielzeit 2014/15 setzt er einige Hoffnungen. „Letzte Saison hatten wir viele Verletzte. Die sind jetzt alle wieder an Bord. Es hat zudem keinen großen Umbruch gegeben. Mit Zuspieler Robin Gietzelt und Mittelblocker Moritz Angele haben wir dennoch zwei interessante Leute dazubekommen.” Deshalb will sich Braunschweig erst einmal in der Liga etablieren. „Danach schauen wir, ob vielleicht mehr möglich ist”, so Ahlborn zuversichtlich.

VC Bitterfeld-Wolfen

In den letzten beiden Spielzeiten belegte der VC Bitterfeld-Wolfen jeweils den vierten Platz. Dennoch war die wichtigste Entscheidung vor der neuen Saison, professionellere Strukturen zu schaffen. So engagierte das Team mit Christoph Richter einen hauptamtlichen Geschäftsführer. „Wir wollten in diesem Bereich einfach professioneller arbeiten. Ehrenamtlich war das nicht mehr zu schaffen. Außerdem sollen bei uns Langfristigkeit und Kontinuität im Vordergrund stehen”, weiß Präsident Michael Eisel. Sportlich setzt man auch auf Zugänge aus der zweiten Mannschaft. „Wir suchen eher in der Region nach Talenten. Die brauchen aber manchmal noch Zeit, um sich zu entwickeln. Darüber hinaus freut es uns, dass wir unseren Zuspieler Marcin Kapusniak halten konnten.” Damit dürfte der VC Bitterfeld-Wolfen auch in der Saison 2014/15 oben mitspielen.

VI Frankfurt

Das Volleyball-Internat Frankfurt (VIF) ist einer der Bundesstützpunkte des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV). Das Ziel ist, junge Sportler für die Nationalmannschaft auszubilden und den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere als Leistungssportler zu legen. Das geht natürlich nur mit der Hilfe vieler Unterstützer. Durch die Teilnahme mit einem Sonderspielrecht in der 2. Liga entwickeln sich die Nachwuchs-Volleyballer weiter. Dennoch sollte man ihren Ehrgeiz nicht unterschätzen. Im letzten Jahr war das VIF-Team immerhin im Mittelfeld der Liga zu finden. Eine Prognose für 2014/15 ist schwierig. „Die letzte Saison lief für uns sehr gut”, sagt Trainer Matus Kalny. „Doch nachdem uns der frühere Kapitän Moritz Reichert verlassen hat, wäre ich froh, wenn wir ähnlich gut abschneiden.”

VV Humann Essen

In Essen lautet das Ziel Klassenerhalt. Um das zu schaffen, hat man den Kader ein wenig verändert. Ein paar Spieler haben den Verein verlassen, dafür sind andere dazugekommen, zum Beispiel Brar Ketelsen aus Kiel. „Der Zusammenhalt im Team ist riesig”, weiß Jan Hildebrand, der in Essen als Jugendwart tätig ist. „Die meisten Spieler kennen sich schon aus der Jugend. Alles ist sehr familiär. Aus dem aktuellen Kader sind sogar viele zusammen auf das Carl Humann Gymnasium gegangen.” Zu gern denkt Hildebrand an die früheren Jahre zurück. Da spielte der VV Humann Essen sogar schon zweimal in der 1. Bundesliga. Davon sind die Volleyballer aus dem Ruhrgebiet derzeit weit entfernt. In der Saison 2014/15 gilt deshalb, das Punktekonto der 2. Bundesliga Nord zu füllen.

Hier geht es zum Spielplan der 2. Volleyball Bundesliga Nord der Männer:

http://www.volleyball-bundesliga.de/cms/home/2blsm/2blsm_scoresstats/2blsm_spielplan.xhtml

Von:  vbl

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