Ratlose Gesichter, wohin man auch schaut: Das deutsche Team in einer Auszeit. Foto: FIVB

27Sep2014

Frauen-WM: Zweite Niederlage für DVV-Team – 1:3 gegen Italien

Die deutschen Frauen haben am Samstagabend in Rom ihre zweite Niederlage in der WM-Vorrunde kassiert, jetzt wird es noch schwerer, über die Zwischenrunde in Triest den Sprung unter die ersten Sechs der WM zu schaffen. Vor 10.612 Zuschauern in der Palalottomatica-Halle konnten sie nur einen Satz lang gegen Italien glänzen, nach einer halben Stunde Spielzeit war jeglicher Glanz verloren. Italien siegte mit 3:1 (21:25, 25:17, 25:10, 25:18) und bleibt vor dem letzten Spiel am Sonntag gegen die Dominikanische Republik (20 Uhr) weiter ungeschlagen. Deutschland muss ab 17 Uhr gegen Kroatien unbedingt einen klaren Sieg landen, um mit dann vier Punkten in Triest eine halbwegs gute Ausgangslage zu haben. Die Punkte aus den Spielen gegen die Teams aus der eigenen Vorrunde, die sich ebenfalls für die nächste Runde qualifiziert haben, werden mitgenommen. In Triest trifft die deutsche Auswahl auf China, Japan und wahrscheinlich Belgien und Azerbeidschan.

Sollte gegen Kroatien kein Sieg herausspringen, „dann können wir die Zwischenrunde so gut wie abhaken”, so Bundestrainer Giovanni Guidetti. „Entweder wir gewinnen oder wir fahren nach Triest, um Urlaub zu machen.”

Nach dem starken Auftritt im ersten Durchgang wurde sein Team unerklärlicherweise fahrig und verlor seinen Rhythmus. DVV-Präsident Thomas Krohne, der das Spiel auf der Tribüne verfolgte, konnte es nicht verstehen: „Sie wirkten pomadig und ängstlich. Ich wollte am liebsten aufs Feld rennen und sie fragen, wovor sie plötzlich Angst haben.” Er hatte das Gefühl, als habe sie nach Satz eins zu viel Respekt vor dem Gegner und der lautstarken Kulisse: „Italien war schlagbar und die Atmospähre in der Halle muss man aufsaugen und in positive Energie für sich selbst umwandeln.”

Außenangreiferin Maren Brinker hatte keine Erklärung für den krassen Leistungsabfall: „Wenn ich es wüsste, hätten wir es abstellen können.” Margareta Kozuch sagte: „Italien hat ab Satz zwei stark aufgeschlagen, damit kamen wir in der Annahme nicht zurecht.” Guidetti rastete bei 3:8 im 3. Satz aus und schien beim Technical Timeout seine Mannschaft zusammenstauchen zu wollen. Genutzt hat es nichts, auch alle Einwechselungen brachten keine Wende mehr. Für die verletzte Mittelblockerin Stefanie Karg, die wegen eines doppelten Außenbandrisses nicht spielen konnte, war es eine Qual, zuschauen zu müssen: „Das tat weh. Allerdings hatte auch Valentina Diouf einen Sahnetag erwischt.”

Nun ist gegen Kroatien eine komplett andere Einstellung und Leistung erforderlich. „Wir müssen den Fokus nur noch auf dieses Spiel legen”, fordert Kozuch. Leicht wird es nicht: „Kroatien ist individuell stark”, so Guidetti, „aber wir sind als Team besser.” Sein Präsident wagte einen Vergleich zum letzten Wochenende, als die Männer bei der WM in Kattowitz ihr Halbfinale gegen Polen verloren hatten, aber am nächsten Tag gegen Frankreich eine Glanzleistung hinlegten, die den Gewinn der Bronzemedaille brachte: „Daran sollten sich die Spielerinnen erinnern.”

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