Großer Einsatz: Mareen Apitz und Christiane Fürst im letzten WM-Spiel. Foto: FIVB

05Oct2014

Frauen-WM: 3:0 gegen Aserbeidschan und Rang neun im Final ranking – Jetzt beginnt die Aufarbeitung

Mit einem deutlichen 3:0 (25:15, 25:23, 25:19) gegen Aserbeidschan hat sich die Frauen-Nationalmannschaft von der Weltmeisterschaft verabschiedet. Es war der vierte Sieg im neunten Spiel, tags zuvor hatte Deutschland mit 3:0 gegen Belgien gewonnen. Durch das 3:2 Japans gegen die Dominikanische Republik in Bari bleibt die DVV-Auswahl auf Platz fünf der Zwischenrundengruppe E und beendet die WM auf Rang neun. 

Im Spiel gegen Aserbeidschan gelang es den deutschen Spielerinnen sehr gut, die bislang beste Scorerin der WM, Polina Rahimova, in Schach zu halten. Rahimova brachte es am Ende zwar auf 19 Punkte, hatte aber immer wieder einen Dreierblock gegen sich und stieß auf eine hoch konzentrierte deutsche Mannschaft, die eine gute Abwehrleistung bot. Bundestrainer Giovanni Guidetti lobte sein Team dafür: „Jede Angreiferin der Welt ist irgendwann frustriert, wenn sie dauernd einen Dreierblock vor sich hat. Außerdem hat Lenka Dürr in der Abwehr ein starkes Spiel gemacht.”

Guidetti war es letztlich egal, ob in der Bilanz Platz sieben oder neun steht: „Das ist wie bei Pasta, am Ende wird nur die Sauce gewechselt.” Genauer gesagt: Ob sieben oder neun tut nichts zur Sache, entscheidend ist für den Italiener, dass sein Team erneut nicht den Sprung in die Top sechs der Welt geschafft hat. Unter der Woche war bekannt geworden, dass Guidetti über Konsequenzen nachdenkt.

Schon nach der Vorrunde, „in der wir schlechten Volleyball gespielt haben”, begann er mit der Aufarbeitung und deutete sogar Rücktrittsgedanken an: „Ich habe noch keine Entscheidung getroffen, aber wenn ich merke, dass ich dieser Mannschaft nicht mehr helfen kann, spreche ich mit dem Präsidenten.” Für DVV-Präsident Thomas Krohne, der vor zwei Wochen den Gewinn der WM-Bronzemedaille bei den Männern feiern durfte, kommt ein Rücktritt nicht in Betracht: „Er ist von allen am meisten enttäuscht. Natürlich müssen wir die WM analysieren, denn wir wollen bei der EM 2015 und den Spielen 2016 in Rio wieder die DVV-Frauen von 2013 sehen: Emotional, aggressiv und erfolgreich. Und ganz klar, ohne wenn und aber, mit Giovanni Guidetti.”

Noch am Sonntag abend wird Guidetti die gesamte Mannschaft nach dem gemeinsamen Abendessen zu einem Gespräch versammeln, um mit ihr über die Zukunft zu sprechen. Spielführerin Margareta Kozuch sagte nach dem letzten WM-Auftritt: „Wir müssen ehrlich sein und sagen, dass wir unsere gesteckten Ziele nicht erreicht haben. Wie Giovanni gesagt hat, wird es nach der WM eine umfangreiche Analyse und Aufarbeitung geben, in der wir auch mit Blick auf die EM im nächsten Jahr und die Olympiaqualifikation die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen wollen. Die Mannschaft und ich stehen zu 100 Prozent hinter Giovanni.”

Am Montag fliegt die Mannschaft von Venedig aus nach Frankfurt und wird sich dann wohl erst im Frühjahr wieder sehen.

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