Gesperrt für ein Jahr: Philipp Collin. Foto: FIVB

18Nov2014

Ein Jahr Sperre für Philipp Collin

Das Urteil im Fall des Philipp Collin ist gesprochen: Ein Jahr Sperre mit Wirkung ab dem 20. August 2014, so lautet die Entscheidung des Anti-Doping-Ausschusses des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV). Das Gremium um DVV-Vizepräsident Erhard Rubert fällte am Wochenende das Urteil. Collin wurde es inzwischen zugestellt, der nun den Empfang bestätigen muss, damit es rechtskräftig wird, so DVV-Generalsekretär Jörg Ziegler gegenüber dem VM am Dienstagmorgen: „Er hat es geschickt bekommen per E-Mail sowie per Einschreiben mit Rückschein.” In der Folge kann die Nationale Doping-Agentur NADA noch Einspruch einlegen, weil eigentlich eine Sperre von zwei Jahren üblich gewesen wäre. Collin hatte sich drei Missed-Tests zu Schulden kommen lassen, das heißt, er hatte drei Dopingkontrollen der NADA versäumt. Es gab sogar einen vierten Fall, aber der wurde zurückgezogen.

In der am Donnerstag erscheinenden Dezember-Ausgabe des Volleyball-Magazins spricht Philipp Collin exklusiv über seine Geschichte. Dort ist auch nachzulesen, wie die verpassten Kontrollen gelaufen sind. Bei einem Treffen an Collins 24. Geburtstag mit VM-Mitarbeiter Ullrich Kroemer in Halle an der Saale sagt er selbstkritisch: „Ich habe nicht gedopt, ich bin nur verpeilt.” Mit dem Urteil kann und muss er leben: „Ich freue mich erst einmal, dass endlich eins da ist. Ein Jahr Sperre ist immerhin besser als zwei Jahre. Damit kann ich irgendwie umgehen.”

Nach seiner Suspendierung im August war der 2,04-Meter-Mann erst einmal untergetaucht und für niemanden zu erreichen: „Ich brauchte Zeit, um zu realisieren, was passiert ist.” Eigentlich hätte er bei der WM in Polen als Mittelblocker mit der deutschen Nationalmannschaft spielen sollen, so aber wurde er aus dem Kader gestrichen und saß beim Bronze-Gewinn in Kattowitz auf der Tribüne: „Ich habe schon getrauert, dass ich nicht mit den Jungs auf dem Feld stand.”

Kritik übt er aber auch an dem strengen Reglement der Kontrollorgane: „Warum versucht die NADA auf Teufel komm raus, die Berufe von Leistungssportlern kaputt zu machen? Es gibt keinen Spielraum. Sobald Du einen Fehler machst, wirst Du ohne Wenn und Aber bestraft.” 

Lesen Sie auch die Geschichte über den steilen Aufstieg Collins binnen zwei Jahren.

 

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