Die Spieler des VC Dresden warten auf eine Lösung ihrer Krise.

08Dec2014

1. Liga Männer: Zukunft der Dresdner Volleys weiter offen

Am Mittwoch, den 10. Dezember, stehen die Viertelfinalpartien im Pokalwettbewerb der Männer auf dem Spielplan. Die Volleys Dresden haben Heimrecht und erwarten als Gäste den Bundesliga-Aufsteiger SVG Lüneburg. So weit so gut – wenn da nicht die Frage wäre: Findet das Spiel statt? Hat Dresden überhaupt noch eine Lizenz? Oder sollten sich die Lüneburger den Aufwand ersparen und lieber zuhause trainieren? Noch gehen sie in Lüneburg davon aus, dass sie nicht kampflos ins Halbfinale einziehen werden.

Hintergrund der Ungewissheit ist der Insolvenzantrag der Volleys Dresden, den die Sachsen am 4. Dezember gestellt haben. Seither steht im Raum, ob ihnen noch während der laufenden Saison die Lizenz entzogen wird.

Wegen einer plötzlichen Krankheitswelle konnte jedenfalls die Bundesligapartie am Samstag in Düren nicht stattfinden. Trainer Zoran Nikolic war mit sechs Spielern nach Düren gefahren, doch noch vor dem ersten Ballwechsel plagten Florian Hecht so schlimme Kopfschmerzen, dass das Spiel ausfallen musste. Die Zuschauer bekamen dafür eine Trainingseinheit der SWD powervolleys Düren geboten. „So etwas habe ich in elf Jahren Bundesliga noch nicht erlebt“, sagte Dürens Kapitän Jaromir Zachrich zu den Umständen. Coach Michael Mücke ging noch weiter: „Das ist auch uns gegenüber nicht fair.” Immerhin erhält Düren drei Punkte für das ausgefallene Spiel.

Zwischen Dresden und der VBL in Berlin laufen derweil die Drähte heiß. Jens Drummer, Vorsitzender des VC Dresden, hatte am Samstag angekündigt: „Wir werden der VBL ein Konzept vorlegen.” Wie das aussehen soll, ist noch nicht bekannt.

In einem offenen Brief wendet sich Holger Siering (TreuWoBau Dresden AG) an die Mannschaft und deren Betreuer: „Als ich den letzten offenen Brief an Euch verfasste, war ich noch voller Mut und Hoffnung, dass wir gemeinsam das Ruder herumreißen. Mir war nicht bewusst, dass die größten Gefahren und Feinde unseres Projektes im Verein selbst zu suchen waren. Wenn man den Blick nach vorn richtet, ist man anfällig für einen Angriff aus dem Hinterhalt. Dass ich das zu spät erkannte und bei Euch mit diesem offenen Brief Hoffnungen weckte, dafür möchte ich mich entschuldigen. Jedes Spiel von Euch habe ich genossen, auch wenn sportlich nicht alles passte. Aber ich hatte das Gefühl, hier kann etwas wachsen, wenn alle an einem Strang ziehen. Es tut mir unendlich leid für Euch, dass uns die gemeinsame Basis entzogen wurde.” Dann wendet er sich mit einem Spendenaufruf an andere und mögliche neue Sponsoren.

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