So war es in London: Jonas Reckermann (links) und Julius Brink mit der Goldmedaille. Gibt es in Rio wieder Edelmetall für Deutschland?

29Jan2015

Beach: So geht es nach Rio

Noch scheinen die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) in weiter Ferne, doch für die deutschen Beachvolleyballer beginnt bereits in diesem Jahr der Weg dorthin. Denn die Olympia-Qualifikation für die jeweils 24 Plätze bei Frauen und Männern zieht sich über ein Jahre hin und startet mit dem ersten Turnier der World Tour 2015 (Stand jetzt: 21. bis 26. April in China). Das Ziel ist klar: das Maximum von vier deutschen Teams soll am Zuckerhut um die Medaillen spielen.

Dabei gibt es – wie schon für London 2012 – zwei Qualifikationswege: zum einen über die Rangliste, in die die besten zwölf Turnierergebnisse auf der World Tour bis zum 12. Juni 2016 einfließen, zum anderen über den so genannten „Beach Volleyball Continental Cup“, einer Art Davis Cup (Erläuterungen weiter unten). Eine Änderung gibt es dennoch, denn erstmals sichert der Weltmeister (2015 in den Niederlanden) seinem Land einen Startplatz für die Olympischen Spiele.

Die deutschen Teams wollen wie bei allen bisherigen olympischen Turnieren mit dem Maximum an Teams vertreten sein und dann im Idealfall nach Olympia-Bronze 1996 (Jörg Ahmann/Axel Hager) und Olympia-Gold 2012 (Julius Brink/Jonas Reckermann) abermals Edelmetall gewinnen. Der Weg dahin ist weit, aber zu Motivationszwecken schweifen die Gedanken bereits manchmal dorthin, wie Karla Borger gesteht: „Der Gedanke an die Olympiaqualifikation bringt schon nochmal einen Motivationsschub, wenn im Training die Beine müde werden.“

Die Qualifikationsmöglichkeiten für Rio de Janeiro 2016 im Überblick:
- 1 Platz für den Weltmeister bei der WM 2015 in den Niederlanden (26. Juni bis 5. Juli).
- 15 Startplätze über die Olympia-Rangliste (modifizierte Weltrangliste im Zeitraum 1.1.2015 bis 12.6.2016, die besten zwölf Turnierergebnisse dieses Zeitraums fließen ein, Wettbewerbe sind: WM, Grand Slam, Major Series, Open und eine kontinentale Meisterschaft, z.B. EM 2015 oder EM 2016).
- 1 Platz für die ausrichtende Nation Brasilien.
- 5 Plätze bei den Beach Volleyball Continental 2016*: Die deutschen Teams steigen erst in der dritten Qualifikationsrunde (im Mai 2015) auf Europa-Ebene ein, das „Continental Cup Final“ findet vom 20.-26. Juni 2016 statt. Der Sieger des Turniers erhält einen Startplatz für Rio, die Zweit- und Drittplatzierten nehmen am „FIVB Continental Cup Olympic Qualification“ teil.
- 2 Plätze beim FIVB Continental Cup Olympic Qualification 2016 (4.-10. Juli)*
= 24 Startplätze bei den Olympischen Spielen Rio de Janeiro 2016.

*Haben Nationen schon das Maximum an zwei Olympia-Startplätzen (pro Geschlecht) sicher, nehmen sie nicht mehr an dem Turnier teil.

So läuft die Qualifikation über den Continental Cup ab
:
1. Phase:
34 Nationen, die in acht Vierer- bzw. Fünfer-Turnieren (Doppel-Events mit Frauen und Männern) aufeinander trafen. Die acht besten Nationen (Frauen: GER, NED, AUS, ITA, RUS, SUI, CZE, ESP / Männer: NED, POL, ITA, GER, LAT, ESP, AUS, RUS) nahmen nicht teil. Bei den Frauen qualifizierten sich FRA, POR, NOR, BEL, POL, CRO, SWE, SVK, GRE, BLR, LTU, CYP, FIN, BUL, UKR, ISR, bei den Männern FRA, POR, BEL, NOR, CZE, DEN, ENG, SUI, GRE, BLR, EST, CYP, FIN, SRB, UKR, TUR direkt für die dritte Runde.
2. Phase:
Vier Vierer- bzw. Fünferturniere (Doppel-Events mit Frauen und Männern) wurden gespielt. Auch hier hatten die acht besten Nationen noch spielfrei. Bei den bei den Frauen qualifizierten sich SLO, DEN, ENG, SCO, TUR, LAT, AZE und SRB, bei den Männern SLO, CRO, SCO, SVK, ISR, ROU, AZE und LTU für die dritte Runde.
3. Phase:
2015: Acht Turniere im Mai mit vier Nationen (Doppel-Events mit Frauen und Männern). Die Sieger qualifizieren sich direkt für das Continental Cup Final, die Zweit- und Drittplatzierten haben eine zweite Chance. Folgende Nationen sind in der dritten Phase dabei: Frauen: GER, NED, AUS, ITA, RUS, SUI, CZE, ESP, FRA, POR, NOR, BEL, POL, CRO, SWE, SVK, GRE, BLR, LTU, CYP, FIN, BUL, UKR, ISR, SLO, DEN, ENG, SCO, TUR, LAT, AZE, SRB / Männer: NED, POL, ITA, GER, LAT, ESP, AUS, RUS, FRA, POR, BEL, NOR, CZE, DEN, ENG, SUI, GRE, BLR, EST, CYP, FIN, SRB, UKR, TUR, SLO, CRO, SCO, SVK, ISR, ROU, AZE, LTU.
4. Phase:
2015: Hier bekommen die Zweit- und Drittplatzierten der dritten Phase eine zweite (und letzte) Chance: Sie spielen in vier Viererturnieren (Doppel-Events mit Frauen und Männern) acht weitere Plätze (d.h. jeweils Sieger und Zweiter) für das Continental Cup Final aus.
5. Phase:
2016: Zwei Achterturniere (pro Geschlecht) ermitteln in diesem „Halbfinale“ die acht Teams, die das Continental Cup Final spielen. D.h. die jeweils vier Erstplatzierten der Achtergruppen kommen weiter.
6. Phase:
2016: Das finale Turnier, das Continental Cup Final (20. bis 26. Juni). Die acht besten Teams (pro Geschlecht) ermitteln den Turniersieger, der einen Platz in Rio erhält (Modus noch unklar). Der Zweit- und Drittplatzierte haben eine zweite Chance bei der FIVB Continental Cup Olympic Qualification.
7. Phase:
2016: Bei der FIVB Continental Cup Olympic Qualifikation (4. bis 10. Juli) werden die beiden letzten Olympia-Tickets für Rio 2012 vergeben. Am Start sind die Nationen, die Zweiter und Dritter bei den „Beach Volleyball Continental Cups“ wurden. Es nehmen zehn Nationen aus allen Kontinenten (Afrika, Europa, Asien, Südamerika, NORCECA) teil (Modus noch unklar).

Information:
Der Beach Volleyball Continental Cup wird – ähnlich wie im Tennis der Davis Cup – gespielt, das heißt, es treten Nationen gegeneinander an. Zwei Teams pro Geschlecht und Nation treffen jeweils aufeinander. Dabei gilt der Modus „Best of Three“: Die Nation, die zuerst zwei Siege erzielt hat, gewinnt. Steht es nach den ersten beiden Spielen 1:1, muss ein drittes Spiel entscheiden. Hier können die Teams nach Belieben zusammengestellt werden.

Von:  dvv

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