Kandidat für den Bundestrainerposten: Luciano Pedulla. Foto: Filippo Rubin/LVF

20Feb2015

Frauen-Bundestrainer: Luciano Pedulla – ein neuer Kandidat

Bei der Suche nach einem Trainer für die DVV-Frauen ist ein neuer Kandidat aufgetaucht: Luciano Pedulla, aktuell Coach bei Igor Gorgonzola Novara, dem Tabellenführer der italienischen Frauen-Liga. Der 57-Jährige bestätigte gegenüber dem Volleyball-Magazin, vor wenigen Wochen in Frankfurt ein Verhandlungsgespräch mit dem DVV geführt zu haben. „Es ist eine sehr reizvolle Aufgabe”, sagt Pedulla, „denn die deutsche Mannschaft hat viel Potenzial.”

Pedullas Wirkungskreis beschränkt sich bislang im wesentlichen auf Italien: Vereinstrainer in Trecate, Novara, Forli, Chieri, Pesaro und jetzt wieder Novara. Auf Verbandsebene war er von 2004 bis 2006 als Nationaltrainer für die italienischen Juniorinnen verantwortlich, er war Co-Trainer bei den Frauen unter Marco Bonitta und 2004 für eine Woche zu Gast bei den deutschen Juniorinnen in Dresden.

Pedulla ist in Kreisen der DVV-Frauen bekannt: Er trainierte Margareta Kozuch, Maren Brinker und Lena Möllers. „Am Mittwoch habe ich mir in Busto Arsizio das Champions League-Spiel von Azeryol Baku mit Lenka Dürr angeschaut”, sagt er. Mit seiner Familie sei er an deutschen Städten interessiert, „wir waren schon in Aachen, Bamberg, Würzburg, Dresden und natürlich in Berlin.”

Seit dem 9. Januar, als sich der DVV und der Italiener Giovanni Guidetti nach acht Jahren Zusammenarbeit trennten, ist die Stelle des Frauen-Bundestrainers offen. Als erste Namen wurden ebenfalls zwei Italiener gehandelt: Massimo Barbolini (50), 2007 und 2009 Europameister mit den italienischen Frauen, bis Ende 2014 Trainer der türkischen Nationalmannschaft und Klubtrainer bei Galatasaray Istanbul; Lorenzo Micelli (43), zwischen 1994 und 2010 Coach bei sieben italienischen Vereinen, von 2010 bis 2014 Trainer bei Eczacibasi Istanbul, aktuell in Sopot (Polen) unter Vertrag.

Micelli sagte im Gespräch mit dem VM ein wenig nebulös: „Ich bin bereit für neue Herausforderungen, bin aber nicht auf der Suche.” Mit Sopot führte er im Januar Gespräche über eine Vertragsverlängerung für die nächsten drei Jahre.

Micelli weiß, dass aktuell einige Verbände neue Nationaltrainer suchen und sich dabei meist die Frage stellt, ob ein Nationaltrainer parallel noch einen Klub coachen soll. Micellis Meinung: „Jeder Trainer will ganzjährig arbeiten und nicht nur vier Monate im Sommer.” Guidetti ist seit 2008 auch Klubcoach bei Vakifbank Istanbul, weil sich der DVV keinen hauptamtlichen Spitzentrainer leisten kann. Auch Männer-Bundestrainer Vital Heynen hat einen Zweitjob beim polnischen Klub Bydgoszcz.

Intern gilt beim DVV die Zielsetzung, bis Anfang März einen neuen Bundestrainer präsentieren zu können. 2012 wurde Heynen am Rande des Pokalendspiels in Halle vorgestellt. Sollte es Pedulla werden, müsste für dessen Amtseinführung allerdings wahrscheinlich ein anderer Termin gefunden werden. Am 28. Februar steht er in Rimini mit Novara im italienischen Pokal-Halbfinale gegen Conegliano, der Gewinner bestreitet am 1. März das Finale.

Aber es gäbe ja auch noch andere Möglichkeiten: Am 10. März kommt Novara zum Viertelfinal-Rückspiel des CEV Challenge Cups nach Schwerin (Hinspiel: 4. März). Derweil beschreibt Pedulla seinen Gemütszustand beim Warten auf eine Entscheidung aus Frankfurt mit dem Adjektiv „impaziente”. Zu deutsch: „ungeduldig”.

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