Gegen diesen Friedrichshafener Block hatte es Jannik Pörner (Lüneburg) sehr schwer. Foto: Conny Kurth/DVV

01Mar2015

Pokal: Friedrichshafen locker zum 13. Titel

10.500 Zuschauer, ausverkaufte Halle in Halle/Westfalen, Live-Übertragungen beim NDR, SWR und Sport1 – die Volleyball-Familie erlebt bei den Pokalendspielen im Gerry Weber Stadion an diesem Wochenende mal wieder großartige Festtage. Einziges Manko: Das Finale der Männer zwischen dem VfB Friedrichshafen und dem SVG Lüneburg glich eher einem Kurzprogramm, zu dominant war der Bundesliga-Tabellenführer vom Bodensee. Nach nur 67 Minuten Spielzeit war das 3:0 (25:13, 25:13, 25:18) unter Dach und Fach. Für Friedrichshafen war es der 13. Pokalsieg, nimmt man das Dutzend Meistertitel hinzu, ist die Sammlung jetzt auf stolze 25 Erfolge angewachsen. „Es war nicht so einfach, wie es vielleicht ausgesehen hat”, sagte VfB-Coach Stelian Moculescu, „denn im Vorfeld war nur die Rede davon, dass wir Favorit sind.” Sein Team habe es aber geschafft, „bis zum letzten Ball zu fighten, als wäre es der erste Punkt.”

Es war das Duell zweier ungleicher Mannschaften. Friedrichshafen als Ansammlung internationaler Asse wie dem aus Frankreich kommenden Libero Jenia Grebennikov, der als einer der weltbesten auf seiner Position gilt. Dazu ein Mittelblocker wie Max Günthör, der im Herbst noch mit der Nationalmannschaft die Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft in Polen gewonnen hat. Das Team der Häfler ist vor wenigen Tagen in der Champions League erst in der Runde der besten zwölf Europas ausgeschieden und gilt als Favorit im Kampf um die Meisterschaft.

Lüneburg steht zwar als Tabellenvierter ebenfalls in den Play-offs wie Friedrichshafen und hat in seiner ersten Bundesligasaison starke Auftritte hinter sich. Doch ein Pokalfinale vor einer solch fantastischen Kulisse hat noch keiner der Lüneburger Akteure bestritten, in der letzten Saison waren einige Spieler noch in der 2. Liga vor wenigen hundert Zuschauern unterwegs. So verwunderte es nicht, dass dem erst zwanzig Jahre alten Diagonalangreifer Jannik Pörner die Nerven flatterten. Zwei mal schlug er zu Beginn der Partie in den Block der Friedrichshafener, beim dritten Angriffsversuch flog der Ball ins Aus – ohne Gegenblock. Da war die 1:0-Führung schon wieder dahin. Die Nervosität zog sich durch das gesamte Spiel. „13, 13, 18 – das tut schon ein wenig weh, weil es sehr klar ist”, sagte Pörner und gestand ein, „eine Dauer-Gänsehaut” gehabt zu haben. Sein Trainer Stefan Hübner machte den Unterschied vor allem in der Aufschlagqualität und dem Blockverhalten des VfB fest: „Wir sind im Angriff überhaupt nicht ins Spiel gekommen, da auch unser Timing nicht stimmte.” Zudem könne der Aufsteiger nicht mit so vielen Varianten glänzen wie der Rekordmeister.

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