Der überragende Mann für Kazan: Wilfredo Leon überwindet den Berliner Block. Foto: www.eventolive.it

28Mar2015

CHL: Berlin 1:3 gegen Kazan – Sonntag im Spiel um Platz drei gegen Belchatow

Aus der Traum vom Einzug ins Finale der Königsklasse: Die Berlin Recycling Volleys haben am Samstag in der Max-Schmeling-Halle das erste Halbfinale gegen Zenit Kazan mit 1:3 (24:26, 25:21, 22:25, 15:25) verloren und spielen nun am Sonntag ab 13 Uhr um Platz drei gegen Skra Belchatow. Der Tabellenzweite aus Polen verlor im zweiten Halbfinale gegen den polnischen Spitzenreiter Resovia Rzeszow mit 0:3 (23:25, 23:25, 22:25). Für Rzeszow spielt Deutschlands Nationalspieler Jochen Schöps, in Belchatow steht Nationalspieler Ferdinand Tille unter Vertrag. Das Finale Kazan gegen Rzeszow beginnt um 15.45 Uhr.

Die Eröffnungszeremonie war verheißungsvoll, unten den Klängen von Abbas „I had a dream” hatte sich auf dem Spielfeld in des Berliner Volleyballtempels ein kleines Mädchen mit einem Volleyball in ein Bett zum Schlafen gelegt und als es erwachte, holte es unter seiner Bettdecke den Champions League-Pokal hervor. In der gespielten Schlafphase hatte ein Sängerin „One moment in time” präsentiert, zudem die vier Finalteilnehmer mit ihren Klubflaggen einmarschiert waren.

Das Berliner Publikum tobte und als es gut eine Stunde später im ersten Halbfinale zwischen den BR Volleys und Zenit Kazan nach Sätzen 1:1 stand, gingen die Träumereien weiter. Berlin hatte dem großen Favoriten aus Russland toll Paroli geboten, hatte Satz eins nach einem vergebenen Satzball mit 24:26 verloren, aber Durchgang zwei mit 25:21 auf der Habenseite verbucht.

Das Weltklasse-Ensemble aus Kazan, in dem der russische Olympiasieger Maxim Mikhailov, der US-Boy Matt Anderson, der iranische Zuspieler Marouflakrani, der bulgarische Libero Salparov und der Kubaner Wilfredo Leon spielen, hatte eine echte Aufgabe vor sich. „Es waren nur kleine Unterschiede”, ärgerte sich später Berlins Coach Mark Lebedew. Beispielsweise hatten die Berliner das kubanische Sprungwunder Leon im Angriff recht gut unter Kontrolle, aber gegen dessen Aufschläge war meist kein Kraut gewachsen. „Und das, obwohl wir mit Scott Touzinsky und Erik Shoji in der Annahme alles andere als Anfänger stehen haben”, so Lebedew.

Als aber Leon Mitte des dritten Satzes wieder mehrmals mit Assen zuschlug und Kazans Coach mit einem Tausch auf der Zuspielposition – Igor Kozbar kam für den Iraner – wieder mehr Stabilität ins Spiel brachte, begann Berlins Gegenwehr zu bröckeln. Bei 19:18 gingen sie noch einmal in Führung, aber dann gab es ja wieder Wilfredo Leon und es stand 21:19 für die Russen, die sich den Satz (25:22) nicht mehr aus der Hand nehmen ließen. Leon kam in der Gesamtbilanz auf 26 Punkte, davon erzielte er sechs per Aufschlag. „Gefühlt müssen es mehr gewesen sein”, so Lebedew.

Im vierten Durchgang war schon früh klar, dass Kazan jetzt endgültig Oberwasser hatte. Lebedew versuchte es noch mit ein paar Wechseln, doch die brachten nichts mehr ein. „Ich bin schon enttäuscht”, so Berlins Coach. „aber auch stolz, dass wir hier den Fans so ein tolles Spiel geboten haben.” Mit 9300 Zuschauern gab es auch einen Volleyball-Rekord in der Schmeling-Halle. Am Sonntag wird es gleich voll und laut werden, und vielleicht gibt es ja am Ende noch Platz drei in der Königsklasse zu feiern. Verdient hätten sie es sich in Berlin, das Team, die Macher und die Fans.

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