01Sep2015

Beach: DM findet endgültig ohne Kaczmarek und Walkenhorst statt

Eigentlich war die Entscheidung bereits gefallen, das Vollyball-Magazin hatte die Meldung bereits am vergangenen Mittwoch kurzzeitig online gestellt: „Die Deutschen Meisterschaften der Beachvolleyballer finden ohne Thomas Kaczmarek und Alexander Walkenhorst statt. Das ist eine bittere Entscheidung gegen Thomas Kaczmarek und Alexander Walkenhorst: Ihr Sonderantrag auf Erteilung einer Teilnahmeberechtigung an den Deutschen Meisterschaften in Timmendorfer Strand vom 10. bis zum 13. September ist vom Beachvolleyball-Ausschuss (BVA) des DVV abgelehnt worden. Dies wurde den Spielern heute Vormittag per Mail mitgeteilt.”

Das war der Stand am 26. August, doch der war noch nicht endgültig. Wenige Minuten, nachdem auch DVV-Beachreferent Rüdiger Sauer die Entscheidung bestätigt hatte, wurde sie auch schon wieder auf Eis gelegt. Es begannen tagelange Beratungen innerhalb des DVV-Vorstandes und des BVA, die erst am heutigen Dienstag abgeschlossen waren. Der aktuelle Stand: Der Sonderantrag wird weiterhin abgelehnt. Der Berg kreisste und gebar eine Maus: Die DM findet weiterhin ohne Kaczmarek und Walkenhorst statt.

Kaczmarek und Walkenhorst hatten versucht, als neuformiertes Team einen Startplatz zu bekommen, da ihre bisherigen Partnerschaften mit Sebastian Fuchs (Kaczmarek) und Stefan Windscheif (Walkenhorst) in die Brüche gegangen waren. Fuchs bildet inzwischen mit Windscheif ein neues Duo, das bei den Grand Slams in Long Beach und Olsztyn antrat.

Damit haben sie die Zulassungskriterien für die nationalen Titelkämpfe erfüllt:
– Jeder Spieler muss in der laufenden Saison bei mindestens vier Turnieren ab Cup-Ebene aufwärts gespielt haben.
– Jedes Team muss muss in der laufenden Saison bei mindestens zwei Turnieren ab Cup-Ebene aufwärts zusammengespielt haben.

Das zweite Kriterium wurde Kaczmarek/Walkenhorst zum Verhängnis, die bis zur Schließung der Zulassungslisten am 31. August kein gemeinsames Turnier bestritten.

Rüdiger Sauer, Beachreferent im DVV und Mitglied des BVA, sagte am vergangenen Mittwoch: „Aus sportlicher Sicht hätte den beiden jeder eine DM-Teilnahme gegönnt. Aber wir können die Regularien nicht aushebeln und müssen einer Flut von Sonderanträgen vorbeugen.”

Damit schien die Sache vom Tisch, doch dann wurde der DVV-Vorstand aktiv. Am Wochenende schaltete sich Präsident Thomas Krohne ein. Rüdiger Sauer sagt dazu: „Der Präsident hätte das Team aus sportlicher Sicht gern bei der DM gesehen. Aber letztlich sind die festgelegten Zulassungskriterien entscheidend. Und danach wären Betzien/Schneider als 16. der jetzigen Zulassungsliste benachteiligt gewesen.”

Alexander Walkenhorst nahm die Nachricht vor sechs Tagen trotz aller Enttäuschung gefasst auf: „Vielleicht mache ich jetzt Urlaub oder fahre nach Timmendorf, weil meine Familie da ist und meine Schwester Kira sicher Deutsche Meisterin wird.” Natürlich weiß auch der Blocker, dass er und Kaczmarek die Zulassungskriterien nicht erfüllen. Allerdings müsse „der DVV auch mal lernen, nach links oder rechts zu schauen.”

Walkenhorst verweist auf die Regelungen im Fußball. „Die UEFA und die FIFA löschen bei Top-Events nach dem Viertelfinale Sperren wegen gelber oder roter Karten, damit die besten Spieler, die Fans und Medien gern sehen wollen, bei den Finals dabei sind.” So wird es die  Konstellationen Fuchs/Windscheif gegen Kaczmarek/Walkenhorst in Timmendorf nicht geben. „Wenn auf einem Nebenplatz das Duell gegen unsere Ex-Partner stattgefunden hätte, wären die Tribünen auf dem Center Court leer gewesen. Das hätte jeder sehen wollen”, sagt Walkenhorst. Der DVV tue sich mit seiner Entscheidung keinen Gefallen, glaubt er: „Die Vermarktung von Beachvolleyball wird stagnieren, wenn der Verband so engstirnig handelt.”

In der aktuellen Ausgabe des Volleyball-Magazins wird über die Trennung des Nationalteams Walkenhorst/Windscheif und die Hintergründe berichtet.

Meldelisten
Die Zulassungs- und Nachrückerlisten sind in den nachfolgenden Links einzusehen:
Zulassungsliste Frauen
Zulassungsliste Männer

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