Der VfL Oythe geht als Titelverteidiger der 2. Liga Nord in die Saison 2015/16. Foto: Hubert Lammers

17Sep2015

Saisonvorschau 2. Liga Nord Frauen

Nur noch wenige Tage, dann starten die Teams der 2. Ligen in die neue Saison. Und das Meisterschaftsrennen könnte bei den Frauen so spannend werden, wie noch nie. Denn die Ligen – egal ob Nord oder Süd - sind sehr ausgeglichen. Wer hat die besten Chancen auf die Meisterschaft? Welche Neuigkeiten gibt es bei den Vereinen? Am 19. September wird es ernst. Dann beginnt der erste Spieltag der 2. Liga Nord um 15.00 Uhr mit der Partie Köpenicker SC II gegen Skurios Volleys Borken.

Die Frauen-Teams der 2. Liga Nord im Überblick:
 
DSHS SnowTrex Köln
Gelingt dem Team aus der Karnevalshochburg Köln in diesem Jahr der ganz große Coup? Nach Platz sechs in der Saison 2012/13, Rang fünf in 2013/14 und Position vier in der vergangenen Spielzeit gehört das DSHS-Team sicherlich zu den Kandidaten, die man in den Top-3 erwarten darf. In der Domstadt setzen die Verantwortlichen auf den Nachwuchs. Mit Karolin Reich, Carina Emsermann und Amelie Kleiner hat man sich in erster Linie mit Spielerinnen aus der 2. Mannschaft verstärkt. Dafür muss man auf Urgestein Marina Wagner (Babypause) verzichten. Das Grundgerüst des Teams ist dennoch zusammengeblieben. Die Kölner Volleyballerinnen gehen recht eingespielt in die Saison. Da nicht immer alle Spielerinnen verfügbar sind, wird der Kader allerdings häufiger variieren. Trainer Dr. Jimmy Czimek stapelt daher tief: „Da immer mal wieder Leistungsträgerinnen bei Spielen fehlen werden, wäre ein Platz im Mittelfeld realistischer.“
 
Köpenicker SC II
Ein Neuling und gleichzeitig auch nicht: Der KSC Berlin hat das Spielrecht des TSV Rudow übernommen und ist somit mit einer zweiten Mannschaft in der 2. Volleyball Bundesliga Nord dabei. Ergänzt wird das gestandene Team aus der Bundeshauptstadt durch einige junge Spielerinnen, die sich auf den Weg zu neuen Horizonten machen wollen. Größte Tugend soll in der Spielzeit 2015/16 der Zusammenhalt werden. Deshalb geht es beim Saisonziel auch weniger um eine Top-Platzierung. „Wir wollen zusammenwachsen. Es geht um die Integration einer bereits vorhandenen Mannschaft in das Nachwuchsförderkonzept des KSC“, blickt Teammanager Martin Simon voraus. Trainiert wird der KSC II von Florian Völker. Der agiert gleichzeitig auch als Jugendkoordinator des Köpenicker SC.
 
RC Sorpesee
Der Liga-Neuling RC Sorpesee will sich erst einmal in der 2. Liga Nord zurechtfinden. Doch das sollte dem „Serienaufsteiger" der letzten drei Spielzeiten nicht so schwer fallen. Denn das Team aus Nordrhein-Westfalen lebt seit Jahren vom eigenen Nachwuchs. Und dieses Erfolgsrezept hat sich bewährt. „Wir bleiben unseren Strukturen treu, es ist ein kontinuierliches Heranführen der Spielerinnen an höhere Ligen. Und daran halten wir fest“, erklärt Teammanager Dr. Linus Tepe mit Stolz. „An erster Stelle steht der Teamspirit. Alle Mädels ziehen hier wundervoll mit.“ Darüber hinaus setzt der Aufsteiger auf die tollen Fans in Sundern und das gesamte Umfeld im Sauerland. „Wir punkten mit Lokalität und Regionalität.“
 
SCU Emlichheim
Der SCU Emlichheim feiert am 19. September ein ganz besonderes Jubiläum: Seit 25 Jahren ist das Team aus Niedersachsen in der Bundesliga vertreten. In der Saison 1988/89 schafften die Spielerinnen aus der Grafschaft Bentheim den Aufstieg. Seither waren die Volleyballerinnen aus der idyllischen Samtgemeinde durchweg in der 1. oder 2. Liga vertreten. Doch ausgerechnet das Jubiläumsjahr hat es in sich. Mit Mittelblockerin Ina Gosen rückt ein 15-jähriges Talent aus der SCU-Schmiede ins Bundesliga-Team auf. Auf der anderen Seite hat sich Leistungsträgerin Dina Kwade verabschiedet. Die 24-Jährige steht nur noch in absoluten Ausnahmenfällen zur Verfügung. So ist man gespannt, wie sich der SCU mit einem jungen, aber auch hungrigen Team schlagen wird. Die Konkurrenz traut dem „Dauerbrenner der Bundesliga“ eine Menge zu, doch Emlichheim selbst will erst einmal die Klasse halten.  
 
SV Blau-Weiß Dingden
Der SV Blau-Weiß Dingden ist wieder da! Nach 25 Jahren hat das Team aus dem Ortsteil der Stadt Hamminkeln den Wiederaufstieg in die 2. Liga geschafft. Und dabei schlagen mit Inga van Gemmeren und Maike Schmitz zwei Spielerinnen für die erste Mannschaft auf, deren Mütter schon damals dabei waren. Der Kader hat sich beim Aufsteiger im Vergleich zur Vorsaison kaum verändert: Simone Heynck wechselte zum Ligarivalen nach Gladbeck, dafür ist Simone Winkelmann nach ihrer Babypause wieder in der Mannschaft zurück. Mit großem Zusammengehörigkeitsgefühl, guter Stimmung und einer Mischung aus jungen und erfahrenen Spielerinnen will das Team aus dem Nordwesten Nordrhein-Westfalens den Klassenerhalt schaffen.
 
Skurios Volleys Borken
Mit Neuzugang Pia-Sabrina Walkenhorst könnten die Skurios Volleys Borken in der Saison 2015/16 durchaus höhere Ziele anstreben als in der vorherigen Spielzeit. Auch aus dem Nachwuchs schafften einige Spielerinnen den Sprung in den Kader. Nach Platz neun in der Vorsaison sollen unter dem Strich erstrangig mehr Punkte am Ende der Spielzeit auf dem Konto stehen. Wichtig ist Trainer Udo Jeschke aber auch, wie man sich im direkten Vergleich mit den starken Teams präsentiert. Das zeigt, dass es in Borken durchaus Ambitionen gibt, mehr zu erreichen. Dies ist im Bereich Eventcharakter bereits in hervorragender Art und Weise gelungen. Bei den Heimspielen herrscht eine herausragende Stimmung in der Mergelsberg Sporthalle, die es jedem Gegner schwer macht, in Borken zu punkten.
 
Stralsunder Wildcats
In Stralsund strebt man in der Saison 2015/16 einen gesicherten Mittelfeldplatz an. Mit Anne Stuhr und Lisa Moos verstärken zwei Spielerinnen das Team, die bereits in Stralsund gespielt haben. Mit Carolin Schmidtke und Franziska Gielow gibt es weitere Zugänge im Kader von Trainer André Thiel. Die Mannschaft um die Führungsspielerinnen Sabrina Dommaschke und Swantje Basan soll weiter zusammenrücken. Außerdem wird das Zweitliga-Team, das zwölf Spielerinnen umfasst, verstärkt in die Strukturen investieren. Neben den Verantwortlichen Steffen Täubrich und Daniel Schulz, die auch weiterhin für das sportliche Umfeld zuständig sind, ist Swantje Basan in das Management des Teams eingebunden worden. Sie soll die Wildcats im Marketing voranbringen.
 
TSV Bayer 04 Leverkusen
Wenn in diesen Tagen nach den Meisterschaftsfavoriten der 2. Liga Nord gefragt wird, ist häufig der Name TSV Bayer 04 Leverkusen zu hören. Immerhin hat sich das Team mit Außenangreiferin Anna Hoja und Mittelblockerin Anisa Sarac (beide wechselten vom Erstligisten VT Aurubis Hamburg nach Leverkusen) namhaft verstärkt. Damit wirkt der Kader des Vorjahresdritten breiter und stärker besetzt. Leverkusen will in der Saison 2015/16 erneut in die Top-3. „Wenn alle Spielerinnen gesund und verletzungsfrei bleiben, dann kann man vielleicht vom Titel träumen“, beteuert Trainer Zhong Yu Zhou. Erfolgsverwöhnt ist man in Leverkusen ohnehin. Denn mit Mittelblockerin Katharina Molitor steht immerhin die aktuelle Speerwurf-Weltmeisterin im Kader des ambitionierten Volleyball-Teams.
 
TV Eiche Horn Bremen
Als Aufsteiger in die 2. Liga Nord will der TV Eiche Horn Bremen natürlich für Furore sorgen. Obwohl sich das Team aus der Hansestadt mit Allrounderin Julia Duggen, Jessica Sobieraj und Melanie Sarcinelli verstärken konnte, gibt man sich bescheiden. Coach Gert Stürmer: „Der Klassenerhalt wäre ein riesiger Erfolg. Auf dem Weg dahin ist unser Ziel, das Team umfassend in allen Bereichen zu konsolidieren!“  Das gilt auch für den Stab. Neben den Trainern Gert Stürmer und Marcus Lentz stehen die Athletik-Trainerin Anke Eyink und Mental-Coach Stefan Kloppe zur Verfügung. Grundsätzlich ist im gesamten Team Zusammenhalt gefragt. In der Vergangenheit zeigten die Volleyballerinnen aus Bremen immer wieder Moral. Das soll in der 2. Liga so bleiben.
 
TV Gladbeck
Die TV Gladbeck Giants gehen mit einer sehr motivierten, jungen Mannschaft in die neue Saison. Mit der 16-jährigen Jana Röwer, der nur zwei Jahre älteren Lisanne Meis, Lea Adolph (23 Jahre) und Simone Heynck (25) gibt es einige neue Gesichter im Team. Mit Anna Marschollek kehrt eine erfahrene Diagonalangreiferin zum TVG zurück. Im Dreierpack kommen Sina Kostorz und die beiden Amerikanerinnen Kendall Cleveland und Courtney Windham aus Straubing ins Ruhrgebiet. „Wir werden ein bisschen internationaler“, sagt Andreas Packeisen, der Geschäftsführer der Giants. „Kendall Cleveland wie auch Courtney Windham bringen bei uns eine Frische rein, die uns guttut.“ Zudem hat sich etwas an der Seitenlinie der Giants geändert. Cagri Akdogan hat das Traineramt von Uwe Wallenhorst, der zum NVV wechselte, übernommen. Ihm als Co-Trainer zur Seite steht Ioannis Paraschidis.
 
USC Münster II
Beim USC Münster II hat sich eine Menge getan. Mit Stella Marina Dreisewerd, Bernice Andoh, Malin Schäfer, Kristin vom Schemm und Liza Kastrup rücken fünf Spielerinnen vom Bundesstützpunkt fest in die Zweitliga-Mannschaft. Dazu kommt mit Chiara Hoenhorst (18) eine ehemalige Jugendnationalspielerin in das junge Team. Somit ist davon auszugehen, dass sich Münster in einer guten Verfassung präsentieren wird. Dazu soll auch Bene Frank beitragen. Der frühere Erstliga-Coach vom Köpenicker SC befasst sich als Unterstützung zu Chefcoach Christian Wolf und Co-Trainerin Susanna Turner mit der Technik des Zweitliga-Teams. Da als Athletiktrainer Mattze Warnck auch noch eingreift, finden die Spielerinnen eine große Ausbildungsqualität vor. Für Christian Wolf steht das neben dem Nichtabstieg im Vordergrund: „Die Entwicklung der einzelnen, durch die Bank ja sehr jungen Spielerinnen, ist ein ganz wichtiger Aspekt.“
 
VCO Schwerin
Schwerin verfügt über einen Bundesstützpunkt mit Sonderspielrecht. Und auch in der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns steht deshalb die Ausbildung der Spielerinnen im Vordergrund. Holger Stenzel, Vizepräsident VCO Schwerin: „Wir arbeiten täglich daran, die Bundeskader und die Spielerinnen mit Potenzial zum Bundeskader weiterzuentwickeln und somit den deutschen Volleyball weiter nach vorne zu bringen. Das Saisonziel ist also mit keiner Platzierung zu messen, sondern mit der Entwicklung der Spielerinnen.“ Als wichtige Verstärkung gilt Lea Hartmann (Libero). Die erst 15-Jährige gehört mit Zuspielerin Alexa Kaminski zu den ganz jungen Spielerinnen beim VCO Schwerin.
 
VfL Oythe
Als Titelverteidiger liegt die Messlatte für den VfL Oythe in der kommenden Saison sicherlich sehr hoch. Doch das offizielle Saisonziel beim Traditionsclub heißt laut Volleyballobmann und Teammanager Matthias Schumacher, „unter die ersten drei bis vier Mannschaften zu kommen“. Die Abgänge (Christin Müller, Natalie Aksamit und Joanna Domagala) wurden durch Moana Behrens, Ronja de Boer und die Amerikanerin Casey Hinger ersetzt. Behrens verstärkt die Annahme und Abwehr, de Boer zeichnet sich durch gute Blockarbeit aus und bringt gute Angriffsqualitäten mit, Hinger verstärkt den Schnellangriff sowie den Block auf der Mittelposition. Das Team zeichnet sich durch seinen Zusammenhalt und eine gute Mischung aus Jung und Alt aus. Insofern dürfte im Meisterschaftsrennen durchaus mit dem VfL Oythe zu rechnen sein.

Von:  vbl

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