NawaRo Straubing feierte in der letzten Saison den Meisterschaftstitel in der 2. Liga Süd. Foto: German Popp

17Sep2015

Saisonvorschau 2. Liga Süd Frauen

Nur noch wenige Tage, dann starten die Teams der 2. Ligen in die neue Saison. Und das Meisterschaftsrennen könnte bei den Frauen so spannend werden, wie noch nie. Denn die Ligen – egal ob Nord oder Süd - sind sehr ausgeglichen. Wer hat die besten Chancen auf die Meisterschaft? Welche Neuigkeiten gibt es bei den Vereinen? Am 19. September wird es ernst. Im Süden beginnt der erste Spieltag der 2. Liga Süd um 18.00 Uhr in Erfurt mit dem Spiel SWE Volley-Team gegen proWIN Volleys TV Holz.

Die Frauen-Teams der 2. Liga Süd im Überblick:


AllgäuStrom Volleys
Neuer Coach und neuer Name im Allgäu: Die Verpflichtung des brasilianischen Trainers Camilo Glober, der durch seine Professionalität und seinen Enthusiasmus die Mannschaft und das Umfeld begeistert, könnte ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft gewesen sein. Mit ihm werden aus dem AllgäuTeam Sonthofen die AllgäuStrom Volleys. Die Verpflichtung von Veronika Kettenbach, die vom VT Aurubis Hamburg ins Allgäu gewechselt ist, könnte ebenfalls ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Zukunft sein. Die Zuspielerin gilt als Führungspersönlichkeit und wurde direkt zum Kapitän ernannt. „Wir möchten eine tolle Saison spielen. Platzierungen sind zweitrangig. Durch den bisher kleinen Kader ist es wichtiger, dass die Spielerinnen gesund und fit bleiben. Was am Ende dabei rauskommt, wird sich zeigen“, sagt Co-Trainer Achim Flick, der mit der Mannschaft in der vergangenen Saison Rang drei erreichte.
 
Allianz MTV Stuttgart II
„Wir wollen gemeinsam mit Geschwindigkeit, Athletik, Mut und Leidenschaft auftreten, ohne dabei die Taktik zu vergessen“, sagt MTV-Trainer Johannes Koch. Platz sieben erreichte die Mannschaft in der Vorsaison. Diesen Rang wollen die Stuttgarterinnen in dieser Spielzeit bestätigen. „Unser Ziel ist es, junge Talente auszubilden, damit sie sich in Richtung 1. Liga und Nationalmannschaft entwickeln können. Trotzdem wollen wir natürlich jedes einzelne Spiel gewinnen“, so Koch. Neuverpflichtungen gibt es auch zu vermelden: Nadine Hones (Annahme/Außen) wechselt vom SWE Volley-Team nach Baden-Württemberg. Julika Hoffmann (Zuspiel) und Lena Große Scharmann (Diagonal) kommen vom Bundesstützpunkt ins Zweitliga-Team. Auf der Bank gibt es ebenfalls Verstärkung: Thomas Ranner unterstützt Trainer Koch künftig als „Co“.
 
DINTERvolleys Engelsdorf
Die erste Mannschaft des SV Lok Engelsdorf hat einen Namenssponsor gefunden, der ein solides Fundament für die kommenden Jahre bildet. Das ist ein wichtiger Schritt für die Weiterentwicklung der Volleyball-Abteilung. In Zukunft geht das Team deshalb als DINTERvolleys Engelsdorf auf Punktejagd. Mit Tina Eichholz (Libero) wechselt eine Volleyballerin aus Dresden in die Mannschaft von Trainer Ronny Lederer, die das Team mit Erfahrung und Qualität stärkt. In der letzten Saison gelang der Klassenerhalt quasi am grünen Tisch, nun sind die Ziele andere. „Wir wollen einen deutlichen Klassenerhalt“, sagt Abteilungsleiter Ricky Haupt, der zuversichtlich auf die zweite Zweitligasaison blickt. Saisonstart der „Engel“ ist am 19. September vor heimischer Kulisse gegen Bad Soden.
 
DJK Sportbund München-Ost
Der Aufsteiger DJK Sportbund München-Ost will sich in der 2. Liga beweisen. Gleichzeitig möchte das Team einen Vorteil daraus ziehen, als Außenseiter auftreten zu können. Acht Neuzugänge gibt es zu vermelden: Der wohl wichtigste ist Zuspielerin Anne Paß, die aus Sonthofen in die Landeshauptstadt des Freistaates Bayern wechselt. Neueste Kraft im Team ist Sabrina Karnbaum. Die erfolgreiche Spielerin der smart beach tour kommt vom SV Lohhof zum „GeilstenClubderWelt“ und wird auf der Annahme-Außen Position zum Einsatz kommen. „Ich will aus meiner Mannschaft alles rausholen und mit ihr einen Platz im ersten Drittel erobern“, sagt Trainer Bastian Henning. Der Aufsteiger hat einen großen Wandel erlebt - vom kleinen Stadtverein in der Bayernliga bis hin zum Bundesligisten. In dieser Saison gibt es aus Sicht der Münchnerinnen nichts zu verschenken. Dem Publikum will man beweisen, dass Volleyball ein großartiger Sport ist.
 
Rote Raben Vilsbiburg II
Die Erfahrung von hunderten Bundesligaspielen zu kompensieren, das ist die Herausforderung für die „Zweite“ der Roten Raben Vilsbiburg. Unter anderem verließen Norisha Campbell und Regina Nganaba das Team. Mit Corina Glaab (Zuspiel) und Paula Hötschl (Diagonal) kamen stattdessen zwei Spielerinnen aus dem Jahrgang 2000 in die Mannschaft. Ebenfalls im Team: die noch sehr junge Donjeta Kastrani auf der Liberoposition. Die Entwicklung des Kaders nach dem Verjüngungsprozess und der Aufbau eines neuen Kampfgeistes hat nun oberste Priorität in Vilsbiburg. Trotzdem will man als DVV-Stützpunkt die Klasse halten. Das gelang zwar in der letzten Saison mit Rang vier mehr als deutlich. Nach dem Umbruch vor dieser Saison muss sich die Mannschaft aber erst einmal finden.
 
SV Lohhof
Die Mittelblockerinnen Ambria Dasch und Noëlle Forcher, die Außenangreiferin Sonja Auer, dazu drei Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft – das sind die Neuen im Zweitligateam des SV Lohhof. „Viele Leistungsträger haben ihre Karriere beendet und der halbe Kader besteht aus neuen Spielerinnen. Das Team soll in der kommenden Saison zueinanderfinden und zusammenwachsen“, sagt die sportliche Leiterin Inga Vollbrecht. „Wir wissen, was wir können und kämpfen für jeden Tabellenplatz unter den Top-5.“ Richarda Zorn hat den Verein als Managerin verlassen und ist zurück nach Offenburg gegangen, um dort wieder zu spielen. Dafür wurde das operative Team auf mehreren Positionen verstärkt, um den steigenden Anforderungen an die Professionalität des Sports gerecht zu werden.
 
SWE Volley-Team
„Unser Anspruch ist es, einen Medaillenplatz zu erringen“, sagt SWE-Trainer Heiko Herzberg. Er setzt das Gesamtziel über das Ergebnis vom letzten Jahr, als die Erfurterinnen Platz sechs erreichten. „Wir glauben, dass wir mit einigen bundesligaerfahrenen Spielerinnen, den US-Girls sowie den jungen Wilden eine gesunde Mischung haben, die den Zuschauern attraktiven Volleyball bieten wird“, so Herzberg weiter. Die US-Girls sind Ali Skayhan (Zuspiel) und Kelsey Snider (Mittelblock). Um den Bereich der Bundesliga weiter zu professionalisieren, wurde eine Spielbetriebsgesellschaft gegründet. Außerdem hat das SWE Volley-Team mit „Thüringen Ticket“ jetzt einen Partner im Eintrittskartenbereich, der den Service für die Zuschauer bei den Heimspielen verbessert.
 
TG Bad Soden
Nach nur wenigen Trainingseinheiten harmoniert die erst kürzlich verpflichtete Zuspielerin Oliwia Oleaszewska bereits bestens mit ihren Mitspielerinnen bei der TG Bad Soden. „Die Teamleistung und der -spirit sind schon super“, lobt der neue Trainer Torsten Spiller. Für den neu zusammengesetzten Kader verliefen die ersten Testläufe beim vereinseigenen Turnier recht positiv. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt kurz vor Saisonbeginn darin, die Eigenfehlerquote zu senken. „Die war mir bisher zu hoch“, sagt Spiller. In der abgelaufenen Spielzeit erreichte die Mannschaft Platz zehn. Das ist ein Rang, der auch in dieser Saison erreichbar sein sollte.
 
VC Neuwied 77
Ein ausgeglichener Kader und die große Motivation sind wesentliche Faktoren, die den VC Neuwied 77 in dieser Saison auszeichnen werden. Auf operativer Ebene ist einiges passiert.Innerhalb des Vereins wurde ein Organisationsteam für die 2. Liga eingerichtet, das sich speziell um die Belange der Mannschaft kümmert. Das schließt eine verstärkte Pressearbeit sowie eine intensive Sponsorenansprache mit ein. Aus sportlicher Sicht ist für den Aufsteiger „der Klassenerhalt das eindeutige Ziel“, so Wolfgang Becker, 1. Vorsitzender des Vereins. Dazu sollen sechs Neuzugänge, die Neuwied auf allen Positionen verstärken, beitragen.
 
VC Offenburg
Während die letzten Spielzeiten immer durch einen großen Umbruch im Team geprägt waren, ist es dem VCO vor der neuen Saison gelungen, den Kader zusammenzuhalten. Mit der Kanadierin Tanya Paulin sowie Richarda Zorn (Zuspiel) und Sophie Bär auf der Diagonalen hat man sich punktuell verstärkt. „Wir wollen frühzeitig einen Nichtabstiegsplatz sichern und unsere Spielerinnen weiterentwickeln“, sagt Tanja Scheuer, die bereits die sechste Saison als Cheftrainerin beim VC Offenburg bestreitet. Zusammenhalt, Kampfgeist, Emotionen und mit mitreißendem Sport die Marke bekannter machen – das wünscht sich Scheuer für die neue Saison. Das ist ein Credo, mit dem vielleicht der achte Platz aus der Vorsaison oder sogar mehr möglich wird.
 
VCO Dresden
Das jüngste Team der Liga will die Etablierten richtig ärgern. Die Mädels beim VCO Dresden sind emotional und physisch gut drauf und wollen vor allem bei den Fünf-Satz-Spielen am Ende die Nase vorn haben. Nach dem Weggang von Michelle Petter (VolleyStars Thüringen), Maria Kirsten (VT Aurubis Hamburg), Steffi Kuhn, Sarah Mater (beide VV Grimma) und Svenja Haupt (Karriereende) musste die gesamte Mannschaft des Bundesstützpunktes neu aufgestellt werden. Ein großes Talent unter den acht neuen Spielerinnen ist die erst 15-jährige Camilla Weitzel, die bereits mit Christiane Fürst verglichen wird. „Wenn wir unsere Emotionalität und den Teamspirit unbekümmert aufs Spielfeld bekommen, gebe ich sogar wieder den einstelligen Tabellenplatz aus“, sagt Pressesprecherin Claudia Linek. Mit vereinten ehrenamtlichen Kräften versucht der VCO den professionellen Anforderungen der Liga gerecht zu werden. Dafür gebürt den Helfern ein großer Dank.
 
VV Grimma
Ein neuer Trainer zieht beim VV Grimma künftig die Fäden: Schon in den ersten Wochen der Vorbereitung ist die Handschrift von Jan Zangrando sichtbar gewesen. Ebenfalls neu sind Steffi Kuhn und Sarah Mater (Annahme/Außen), die vom VCO Dresden kamen. „Mit den Neuzugängen auf den Schlüsselpositionen werden wir mehr Stabilität im Annahmeverhalten bekommen. Dies wird auch dazu beitragen, dass unser Angriffsspiel wieder variabler und für den Gegner schwerer lesbar wird“, sagt Teammanager Frank Geißler. „Insgesamt sehen wir der Saison sehr optimistisch entgegen und möchten mindestens einen Platz besser als in der Vorsaison abschließen.“ Das wäre gleichbedeutend mit einem Platz unter den besten vier Teams der 2. Liga Süd.
 
proWIN Volleys TV Holz
Zwei internationale Spielerinnen verstärken den Mittelblock der proWIN Volleys in der Saison 2015/16: Die Amerikanerin Rachel Olinyk (kam aus Straubing) sowie die Kanadierin Alexis Loewen von der Brandon University Bobcats. Wie bereits in der vergangenen Spielzeit sollen mannschaftliche Geschlossenheit, Siegeswille und Dynamik das Team aus dem Saarlandauszeichnen. „Wir wissen, dass die zweite Saison für einen Aufsteiger immer schwer ist. Dennoch: Wir haben uns gut verstärkt und möchten eine gute Saison spielen“, sagt Philipp Grau, Geschäftsführer Volleyball. „Als oberstes Ziel möchten wir nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben, aber ein guter Mittelfeldplatz mit Anschluss nach oben wäre toll.“ Neben der sportlichen Weiterentwicklung werden in Holz auch die internen Strukturen weiter professionalisiert, um sich langfristig im Profibereich zu etablieren.

Von:  vbl

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