Serbien war eine Klasse besser als die Deutschen zum EM-Auftakt. Foto: FIVB

26Sep2015

Frauen-EM: Fehlstart für die DVV-Frauen beim 0:3 gegen Serbien

Die Frauen-Nationalmannschaft hat bei der Europameisterschaft einen Fehlstart hingelegt. Der EM-Zweite von 2013 unterlag im ersten Spiel in Gruppe D wie erwartet Serbien mit 0:3 (18:25, 22:25, 19:25). Damit steht die Mannschaft von Bundestrainer Luciano Pedullá vor der nächsten Partie am Sonntag ab 15 Uhr gegen Rumänien bereits unter Erfolgszwang. Im Indoor Sportcentrum Eindhovens hatte sie nicht den Hauch einer Chance. Der Weltranglisten-Sechste Serbien hatte sich vor knapp drei Wochen beim World Cup-Gewinn in Japan ein Olympia-Ticket gesichert und tritt in Eindhoven mit der gleichen Besetzung an.

Pedulla hatte sich dabei beeindruckt gezeigt von der Blockstärke der Serbinnen: „Sie bringen es auch in Topspielen auf zwanzig Blockpunkte.” Sein Team hatte in der Vorbereitung nur wenige Erfolgserlebnisse gehabt und zuletzt zwei Niederlagen in Italien und zwei bei Testspielen gegen den EM-Gastgeber Niederlande kassiert. Den letzten Sieg feierten die deutschen Schmetterlinge Ende Juli in der Grand Prix-Vorrunde mit dem 3:1 gegen Serbien.

Doch in Eindhoven wurden die Kräfteverhältnisse von den Serbinnen wieder zurechtgerückt. Libero Lenka Dürr hatte vor dem Spiel gesagt: „Wenn wir frei aufspielen, können wir sie vielleicht ärgern.” Davon war vor nur 700 Zuschauern, darunter etwa 120 deutsche Fans, nichts zu sehen. Serbien, EM-Vierter vor zwei Jahren, setzte mit starken Aufschlägen den deutschen Annahmeriegel unter Druck, in dem vor allem Maren Brinker große Schwächen offenbarte. Die Außenangreiferin hatte sich wie einige andere aus dem Team in Italien einen Magen-Darm-Virus eingefangen und auch am Samstag nur von zerkleinerten Bananen gelebt. Doch selbst eine gesunde Brinker hätte gegen die Schlaghärte der Serbinnen nichts machen können. Brankica Mihajlovic und die erst 18 Jahre alte Linkshänderin Tijana Boskovic zeigten eine Angriffspower, die mit Männervolleyball zu vergleichen ist.

Pedullá, der die Nationalmannschaft erst seit Mai betreut, da der Italiener Giovanni Guidetti Anfang des Jahres seinen Rücktritt erklärt hatte, ließ Brinker auch im zweiten und dritten Durchgang weiterspielen und gönnte ihr keine Pause. Ohne eine vernünftige Annahme konnte Zuspielerin Mareen Apitz jedoch kein schnelles Spiel bei den Deutschen aufziehen, und wenn es mal gelang, stand meist ein aufmerksamer Block auf der anderen Netzseite.

Ein Funken Hoffnung keimte in Satz drei bei einer 8:5-Führung auf, doch nur sechs Ballpunkte später war er wieder erloschen. Serbien zog über 10:9 auf und davon zum 25:19 Satz- und Spielgewinn.

Gegen Rumänien muss nun ein Sieg her, „Deutschland ist klarer Favorit” sagt Rumäniens Coach Guillermo Gallardo. Der Argentinier ist auch Trainer des Bundesliga-Aufsteigers NawaRo Straubing und sieht die EM als Lernschule für sein Nationalteam: „Wir sind krasser Außenseiter und können hier nur Erfahrungen sammeln.” Zum Auftakt in Gruppe D hatte Rumänien gegen Tschechien mit 0:3 (13:25, 18:25, 15:25) verloren.

Ergebnisse des 1. EM-Spieltages:
Pool A
Niederlande – Slowenien 3:0 (12, 14, 22)
Italien – Polen 3:1 (20, -21, 17, 16)
Pool B
Belgien – Ungarn 3:0 (15, 8, 18)
Türkei – Aserbeidschan 3:0 (21, 26, 13)
Pool C
Russland – Bulgarien 3:0 (6, 14, 25)
Weissrussland – Kroatien 3:0 (19, 18, 24)
Pool D:
Tschechien – Rumänien 3:0 (13, 15, 18)
Serbien – Deutschland 3:0 (18, 22, 19)

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