Nach dem Finalsieg über die USA feierte die Deutsche Mannschaft den Titel bei der Seniorinnen-Weltmeisterschaft. Foto: Huntsman World Senior Games

19Oct2015

Ü50 World Cup (F): Da ist das Ding! - Deutsches Team siegt erstmals

„Diese Goldmedaille war das Zusammenwirken von 14 tollen Spielerinnen“, sagte BVV-Präsident Klaus Drauschke, der Coach des Ü50-Auswahlteams, nach dem ersten Titelgewinn einer deutschen Mannschaft bei der Seniorinnen-Weltmeisterschaft. „Diese Spielerinnen haben sich in jeder Phase des Turniers gegenseitig gestärkt und unterstützt und in schwierigen Spielsituationen das Beste aus sich heraus geholt. Obwohl die Spielanteile verständlicherweise nicht gleichmäßig verteilt werden konnten, geht jede von ihnen mit großer Freude über Verlauf und Ergebnis dieses Sportereignisses auf die Heimreise. Es war für alle ein einmaliges Erlebnis zu zeigen, dass man auch in den ‚oberen‘ Jahren noch phantastischen Volleyball bieten kann. Von großer Hilfe war auch das Team außerhalb des Spielfeldes, das der Mannschaft viel Arbeit abgenommen hat. Die Mannschaft hat Deutschland sehr positiv repräsentiert. Jede Spielerin wurde innerhalb und außerhalb der Sportstätten immer wieder begeistert auf ihr sportliches Auftreten angesprochen. Vom Sportlichen her war es das härteste Turnier, das ich je erlebt habe, weil jedes Spiel gleich hochwertig anzusehen war; es gab keine schwache Mannschaft im Teilnehmerfeld.“

Global Cup-Direktorin Mindy Case stimmte dem zu. „Dieses Jahr war der Global Cup sehr umkämpft mit einigen sehr talentierten Teams. Vor zwei Jahren musste  Deutschland die Seniorinnen-Weltmeisterschaft in St. George mit einer bitteren Niederlage im Finale gegen Kanada verlassen. In diesem Jahr machten die Deutschen diese Enttäuschung vergessen und kehren nach zwei Jahren harter Arbeit und Vorbereitung und einem spannenden Finale gegen die USA mit der Goldmedaille im Gepäck zurück nach Hause.” In der Tat war die unglücklich knappe Niederlage gegen Kanada im Endspiel 2013 die größte Motivation für den Coach und die Spielerinnen, die damals schon dabei waren.

Diesmal ließ sich das neue Team nicht noch einmal die Butter vom Brot nehmen, verlor nur einmal in der Vorrunde gegen die USA und marschierte ansonsten ohne Niederlage durch das Turnier, auch wenn es manchmal in den Entscheidungssatz ging. Im Laufe der Spiele hatte Trainer Drauschke seine Stammformation mit Almut Kemperdick-Neumaier im Zuspiel, den starken Angreiferinnen Gudrun Burschik, Marina Cukseeva und Andrea Marunde auf den Außenpositionen und den beweglichen Schnellangreiferinnen Martina Hauschild und Anke Hellhake-Christ im Mittelblock gefunden; Terry Schättler zeichnete sich als Liberospielerin aus. Hinzu kamen noch einmal – vom US-Reglement zugelassen – sieben praktisch gleichwertige Einwechselspielerinnen mit Jolanta Azubuike, Christa Barklage, Petra Gielkens, Martina Hammer, Ursula Kerschbaum-Kettenbach, Birgit Kuhlmei-Scheppelmann und Christine Wenk, die allesamt sehr viel zum gemeinsamen Erfolg beitrugen.

Diese Formation trumpfte im Endspiel dann für ein Team in der Altersklasse jenseits der 50 geradezu sensationell auf, gewann den ersten und den dritten Satz gegen ein vor allem abwehrstarkes US-Team in spielerisch erstaunlich souveräner Art und Weise. Eng wurde es nur im zweiten Durchgang, als die USA bereits Satzball hatten. Mit viel Einsatz in der Feldabwehr und zwei intelligent vorgetragenen Angriffen holte sich die deutsche Mannschaft auch diesen Satz und gewann am Ende sicher mit 3:0 (25:15, 26:24, 25:14). Da floss so manche Freudenträne bei den Spielerinnen.

Die Medaillenränge

Gold: Deutschland
Silber: USA
Bronze: Kanada

Von:  Günther Schultz

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