Neu im Boot: Max Günthör (rechts) wurde von DVV-Präsident Thomas Krohne als Athletensprecher begrüßt

30Nov2015

DVV-Hauptausschuss: Max Günthör zum Athletensprecher gewählt

Bereits Ende letzter Woche berichtete volleyball.de exklusiv darüber, dass die Versicherungsgruppe Ergo als Sponsor beim DVV aussteigt. Diese Hiobsbotschaft wurde nun beim Hauptausschuss des DVV von DVV-Präsident Thomas Krohne bestätigt, der in seiner Rede auch noch andere Punkte beleuchtete, wie auf der Homepage volleyball-verband.de nachzulesen ist:

„Wir müssen uns neu ausrichten und modernisieren, wir müssen eine Plattform für alle Volleyballerinnen und Volleyballer schaffen sowie einen Mehrwert für unsere Mitglieder sowie die Volleyball spielenden Nicht-Mitglieder bieten“, so Krohne. Er skizzierte die Notwenigkeit für den deutschen Volleyball, sich attraktiver, moderner und emotionaler zu inszenieren und hierfür auch die entsprechenden eigenen Online- und Social Media Plattformen zu schaffen. „Der Volleyball in Deutschland ist immer noch ein digitales Entwicklungsland. Wir müssen vollkommen neu denken und neue Wege beschreiten, die herkömmlichen sind erschöpft“, so der DVV-Präsident. Die neue Präsentation des Volleyballsports sei erforderlich, um Sponsoren, Medienpartner und den Nachwuchs zu überzeugen, die entsprechenden Plattformen seien aber auch die Grundvoraussetzung, um neue Wertschöpfungsmöglichkeiten zu erschließen.

Zu Beginn des Hauptausschusses hatte Dirk Schimmelpfennig, Vorstand Leistungssport des Deutschen Olympischen Sportbundes, die Ideen zur Leistungssportreform des DOSB vorgestellt. Krohne nahm den Ball der Neuausrichtung auf und stellte seine Gedanken den Landesverbänden und der Volleyball Bundesliga vor: „Wir haben eine breite Mitglieder-Basis, zwei attraktive olympische Sportarten und damit alle Zutaten, um erfolgreich zu sein. Das ist aber nicht der Fall, weil uns generell die finanziellen Mittel fehlen. Deswegen müssen wir innovativer werden und kreativ sein. Buten un binnen, wagen un winnen (frei übersetzt: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt)“, schloss der gebürtige Bremer Krohne mit einem Sprichwort Bremer Kaufleute.

Gewinnen wollen auch die DVV-Frauen und –Männer bei den anstehenden Olympia-Qualifikationen in Ankara/TUR (4.-9. Januar) und in Berlin (5.-10- Januar). Für das Heimspiel der DVV-Männer in der Max-Schmeling-Halle sind bereits knapp 15.000 Tickets verkauft, der Fanblock des Fanclubs ist für alle Tage voll. „Wir wollen aber natürlich noch viel deutlich mehr Karten absetzen, um unser Team bestmöglich zu unterstützen“, sagte Krohne. Der Präsident zeigte sich auch stolz darüber, dass es dem DVV mit Promotor Frank Mackerodt und der Stadt Hamburg gelungen sei, einen Grand Slam (7. bis 12. Juni 2016) nach Hamburg zu holen, der als letztes FIVB-Turnier in die Olympia-Qualifikation einfließt. „Das ist eine tolle Werbung für den Olympia-Kandidaten Hamburg und natürlich eine tolle Sache für unsere Beach-Teams“, so Krohne.

Weitere gute Nachrichten gab es aus dem Personal- und Strukturbereich zu vermelden: Max Günthör, langjähriger Nationalspieler, Olympia-Teilnehmer 2012 und WM-Dritter 2014, wurde einstimmig zum Athletensprecher mit Sitz und Stimme im DVV-Vorstand gewählt. „Ich habe den ganzen Weg im Volleyball bis in die Nationalmannschaft und zu Olympischen Spielen mitgemacht. Meine hauptsächliche Aufgabe wird sein, die Athleten in Beach und Halle zu vertreten und die Kommunikation zum Vorstand und zum Verband zu stärken. Ich habe zu meinen aktiven Zeiten oft auf den Verband geschimpft, nun will ich mich einbringen.“ Mit Matthias Piehler vom Schleswig-Holsteinischen Volleyball-Verband wählte der Hauptausschuss einstimmig einen neuen Vorsitzenden des Beach-Volleyball Ausschusses, Andreas Burkard wurde einstimmig im Amt als Vorsitzender der Deutschen Volleyball-Jugend bestätigt.

Zudem votierten die Mitglieder auf dem vorgeschalteten außerordentlichen Verbandstag für den Antrag des Bremer- (BVV) und Niedersächsischen Volleyball-Verbandes (NVV) zur Satzungsänderung für den geplanten Zusammenschluss der beiden Verbände zum Nordwestdeutschen Volleyball-Verband (NWVV), sodass der neue Verband ab dem 1. Januar 2016 offiziell werden kann (wenn die Zustimmung dazu vom NVV folgt).

Weniger erfreulich war dagegen die Nachricht, die DVV-Präsident Krohne aus dem Bereich Sponsoring den Mitgliedern mitteilen musste: „Ergo will nach unserer Erkenntnis zukünftig einen anderen Schwerpunkt in ihrem Sponsoring setzen und wird deshalb wohl die Zusammenarbeit mit dem DVV, die zum Jahresende ausläuft, kurzfristig beenden. Dies wird uns umso härter treffen, weil alle bisherigen Gespräche mit Ergo auf eine Vertragsverlängerung und Ausdehnung ihres Engagements hingedeutet hatten. Wir sind nun in intensiven Gesprächen mit Ergo, um die Folgen eines vollkommen unerwarteten möglichen kurzfristigen Ausstiegs abzumildern müssen nun schnellstens zusehen, wie wir die entstandene Lücke geschlossen bekommen, um wieder in ruhiges Fahrwasser zu gelangen."

Von:  dvv

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