Kira Walkenhorst und Laura Ludwig können ihr Glück kaum fassen. Foto: FIVB

18Aug2016

Lets' have a Party: Laura Ludwig und Kira Walkenhorst im Feiermodus

Als in der Olympiastadt Rio der Morgen graute, ging bei den Golden Girls die Post ab: Die obligatorischen Termine wie Siegerehrung, Interviews für alle Medien und Dopingprobe waren abgeschlossen, der direkte Weg führte in das Hotel Cesar Park in Ipanema. Dort wurde auf der Dachterrasse im 23. Stock nach Herzenslust gefeiert. Laura Ludwig und Kira Walkenhorst wurden von fast 100 Freunden, Angehörigen, Fans, Verbandsmitarbeitern und Medienvertretern hofiert und gestalteten die Gold-Party kräftig mit.

Bei Vollmond über der Arena an der Copacabana während des Endspiels vor endlich einmal 12.000 Zuschauern und einem Showdown ab Mitternacht, der stimmungsvoller kaum hätte sein können, ging es hoch über dem legendären Strand von Ipanema munter weiter. Die Golden Girls kamen als letzte Partygäste auf die Dachterrasse, ließen sich aber nicht nur feiern, sondern heizten die Party munter an. Laura Ludwig fing an, mehrere Lieder zu singen, während sie von TV-Teams gefilmt wurde. Später sprangen einige Protagonisten in den Pool auf der Dachterasse, allen voran die Olympiasieger. Erst schubste Walkenhorst ihre Partnerin in den Pool, dann sprang sie selbst hinterher, am Ende waren rund 15 Leute im feuchten Element. 

Laura Ludwig freute sich später noch über die tollen Szenen bei der Siegerehrung, als Agatha/Barbara und Walsh Jennings/Ross eindrucksvoll mit ihnen feierten und sich als bemerkenswert faire Kontrahenten erwiesen: ”Wir haben ein tolles Verhältnis zu beiden Teams, die sich mit uns gefreut haben”, berichtete Laura Ludwig.

Nach einer kurzen Nacht geht es für die Beach-Queens weiter mit Terminen: Umzug aus den Appartements in Ipanema ins olympische Dorf, PR-Termine im deutschen Haus und dann wird weiter gefeiert.

Doch bevor es ins Bett ging, wanderten die Gedanken zurück auf den Center Court an der Copacabana, wo sich Ludwig/Walkenhorst die Krone aufgesetzt hatten: Kaum war der Aufschlag von Barbara de Seixas Freitas außerhalb der Seitenlinie in den Sand gefallen, da ertönte aus den riesigen Lautsprecherboxen der Song ”Paradise” der Band Coldplay. Es war die passende Musik: Laura Ludwig und Kira Walkenhorst sind im Paradies angekommen. Sie gewannen das Finale in Rio de Janeiro und freuten sich enthusiastisch über die olympische Goldmedaille. Als erstes europäisches Frauenteam in der Geschichte Beachvolleyballs gelang ihnen dieses Kunststück. Und das in Brasilien, wo alle Welt Gold für die Gastgeber erwartete.

Dass der Gegner den letzten Punkt für die Deutschen besorgten, kam gelegen: ”Wir waren beide froh, nicht selbst eingreifen zu müssen”, so Walkenhorst. Bei einer 20:14-Führung hatten sie so viele Matchbälle, dass sich bei Trainer Jürgen Wagner auf der Tribüne frühzeitig Entspannung breit machte: ”Ab Punkt 18 war ich sicher, dass bei der Performance der beiden nichts mehr schief geht.”

Vor fast genau vier Jahren hatte Wagner mit Julius Brink und Jonas Reckermann in London Gold gewonnen, damals war das Finale gegen Emanuel/Alison bis zum Schluss auf der Kippe gewesen. Laura Ludwig und Kira Walkenhorst dagegen waren das gesamte Turnier über so dominant, dass sie immer mehr in die Favoritenrolle hineinwuchsen und sie annahmen.

Sie ließen sich weder im Halbfinale noch im Endspiel von der Atmosphäre auf der Tribüne irritieren, sondern machten ihr Ding. Wagner: ”Sie haben gelernt, diese Nebengeräusche auszublenden.” Nach nur 40 Minuten war der Gold-Coup perfekt. Danach gab es kein Halten mehr. Und dieses traumhafte Gefühl des Schwebens, es dürfte noch ein wenig anhalten.

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