Junge, wir sind auf dem Olymp: Brasiliens Libero Sergio und Zuspieler Bruno. Foto: FIVB

21Aug2016

Brasiliens Männer auf dem Olymp – Italiens Trauma geht weiter

Brasiliens Männer sind zum dritten Mal Olympiasieger nach 1992 in Barcelona und 2004 in Athen. Im Finale des Rio-Turniers bezwangen sie Italien in drei Sätzen mit 25:22, 28:26, und 26:24. 12.000 Zuschauer im kleinen Maracana, darunter das Fußball-Idol Neymar, waren komplett aus dem Häuschen. Lange Zeit drohten die Spieler von Trainer Bernardinho de Rezende an dem gewaltigen Druck zu scheitern, da alle Welt von ihnen Gold erwartete. In der Vorrunde standen die Olympia-Gastgeber schon vor dem Aus, jetzt sind sie auf dem Olymp. 

Es war eine Neuauflage des Athener Finals von 2004, damals endete das Duell mit 3:1 für Brasilien. Italiens Trauma geht damit weiter, die Azzurri wurden zwar schon Weltmeister und gewannen die Weltliga, aber ein Olympiasieg fehlt ihnen noch. Silber gab es 2004 und 1996 in Atlanta, Bronze in London (2012), Sydney (2000) und Los Angeles (1984).

Zunächst kamen beide Teams mit ihrer Nervosität nicht klar, was die ersten drei Ballwechsel zeigten: Wallace (BRA) schlägt an die Antenne, ein Zuspiel von Giannelli (IAT) geht ins Leere, Lucarelli (BRA) setzt seinen Aufschlag ins Aus. Erst langsam wurde dann auch Volleyball gespielt. Die Hauptlast bei den Italienern trug Diagonalangreifer Ivan Zaytzev, der mal Weltklasse agierte, mal mit leichten Fehlern überraschte. Am Ende von Satz eins drosch er seinen Aufschlag einem Mitspieler auf den Kopf. Es war Brasiliens zweiter Satzball zum 25:22.

Auch in Satz zwei spielte er eine entscheidende Rolle. Trotz des guten Zusammenspiels mit dem erst 20-jährigen Zuspieler Simone Giannelli nutzte er beste Chancen nicht aus. Bei 24:22 hatte erst Brasilien zwei Satzbälle, dann die Italiener zwei, aber mit einem Angriff in einen Doppelblock ermöglichte Zaytzev das 27:26 für die Gastgeber, den Rest besorgte Souza mit einem Aufschlag-Ass.

Es war sicher nicht das beste Spiel des Olympischen Turniers, dafür ging es um zu viel. Brasilien wurde gut regiert von Trainersohn Bruno als Zuspieler, Sergio blieb als Libero sehr aufmerksam und Wallace wie Lucarelli machten ihre Angriffspunkte. Italien verschenkte eine Führung bei 18:15. Bruno lobte frech den Ball zum 22:21 ins Feld der Italiener, zwei Punkte holte Wallace (24:23), den ersten Matchball stoppte Zaytzev mit einem Lob, beim zweiten (25:24) schlug er in einen Doppelblock. Während die Brasilianer längst feierten, startete Italiens Coach Gianlorenzo Blengini einen letzten Versuch, mit einer Challenge etwas zu ändern. Doch die Aktion war sauber, Brasilien hatte den Satz mit 26:24 gewonnen.

Endstand des Hallen-Turniers der Männer in Rio:
1. Brasilien, 2. Italien, 3. USA, 4. Russland, 5. Argentinien, Kanada, Iran, Polen, 9. Ägypten, Frankreich, 11. Kuba, Mexiko.

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