Meister Leverkusen bekommt wieder die Favoritenrolle in der 2. Liga Nord. Foto: VBL/MOWY

12Sep2016

2. Liga Nord Frauen: Leverkusen in der Favoritenrolle

Die Saison 2016/17 wirft ihre Schatten voraus. Am 17. September startet die 2. Liga Nord der Frauen in die neue Spielzeit. Die Teams haben ihre Kaderplanung weitgehend abgeschlossen, Ziele definiert und Strukturen geschaffen. Neue Gesichter, neue Trainer – bekannte Favoriten? Die Volleyball Bundesliga (VBL) hat sich bei den Vereinen umgehört.
 
DSHS SnowTrex Köln
„Wir haben einen großen Kader - in der Höhe und in der Breite”, sagt Jimmy Czimek, Trainer bei DSHS SnowTrex Köln, mit einem Schmunzeln. Im Kampf um den Titel sieht er aber andere in der Tabelle vorne: „Leverkusen, Oythe und Gladbeck haben sicher wieder gute Chancen, weil sie auch schon im letzten Jahr oben mitgespielt haben.” Mindestens einen dieser Favoriten wollen die Kölnerinnen allerdings hinter sich lassen, denn ein Platz unter den drei Saisonbesten ist das angestrebte Ziel. Helfen sollen die Rückkehrerinnen Linda Büsscher, Laura Feldmann und Kerstin Freudenhammer sowie die Neulinge Lea Jaklen und Lena Fenten. Mittelblockerin Fenten rückt aus der zweiten Mannschaft auf.

Köpenicker SC II 
Mit Thea Janich und Josephine Suhr haben zwei Nachwuchstalente für die kommende Saison beim Köpenicker SC II unterschrieben. „Die Nachwuchsförderung und die Weiterentwicklung der Spielerinnen sind zwei unserer Ziele. Rangmäßig wollen wir uns ebenfalls verbessern, damit ist die Richtung vorgegeben“, sagt Trainer Florian Völker, der die Hauptstadt-Volleyballerinnen in der Vorsaison auf Platz sechs führte. Titelfavorit ist aus Sicht des KSC das Volleyball-Team Hamburg, das einige Spielerinnen mit enormer Qualität und reichlich Erstliga-Erfahrung aufweist. „Gegen solche Teams werden wir sehr engagiert und kämpferisch spielen und auf sportliche Art möglichst unangenehm werden”, fügt Völker hinzu, der eine hohe Leistungsdichte und knappe Entscheidungen voraussagt.
 
RC Sorpesee
Der RC Sorpesee wäre nicht der RCS, wenn er seinen Kader nicht vor allem aus dem eigenen Nachwuchs auffüllen würde. So ist es auch in diesem Jahr. Erstmals wird jedoch auch eine externe Kraft die Geschicke des Teams mit in die Hände nehmen. Mit Amy Knight verpflichtete der Club aus dem Sauerland eine erfahrene Zuspielerin, die zuletzt beim Drittligameister SV Bad Laer auf dieser Position gespielt hatte. Leidenschaft, Emotionen und Kampfgeist stehen auch in der zweiten Zweitligasaison im Mittelpunkt. Außerdem will Sorpesee in der Annahme und der Abwehr deutlichere Akzente setzen als noch in der Vergangenheit. Trainer Julian Schallow hat kein festes Saisonziel vor Augen: „Wir wollen von Spiel zu Spiel besser werden und von Beginn an auf Punktejagd gehen. Und dann schauen wir mal, wofür das reicht.”

SCU Emlichheim 
Beim SC Union Emlichheim kommen in der Saison 2016/17 viele Talente aus dem eigenen Nachwuchs zum Zug. Gleich fünf Spielerinnen sind in den Kader der ersten Mannschaft aufgerückt. Dazu kommen Zuzana Buchlová vom VfL Oythe, die bereits in der Saison 2010/11 ein Jahr für den SCU in der 2. Liga gespielt hat, und die amerikanische Mittelblockerin Evann Slaughter. „Wir wollen im gesicherten Mittelfeld einen möglichst guten Tabellenplatz erreichen und die Nachwuchstalente an Bundesliganiveau heranführen”, heißt es von offizieller Seite von Heino Konjer. Neue Kapitänin ist Alicia Nelson. Die US-Amerikanerin hat sich nicht nur auf dem Feld, sondern auch im Emlichheimer Umfeld als eine echte Größe und Sympathieträgerin etabliert.
 
SV Blau-Weiß Dingden
Blau-Weiß Dingden wird mit einem eingespielten Team in die kommende Saison gehen. Neuzugänge gibt es nur aus den eigenen Reihen. Die 15-jährige Greta Klein-Hitpaß (Außenangriff/Mittelblock) hat den Sprung in den Zweitliga-Kader geschafft, auch Lena Priebs rückt aus der zweiten Mannschaft ins Bundesligateam. Das Ziel ist der Klassenerhalt. Der bisherige Co-Trainer Pascall Reiß hat die A-Trainerausbildung begonnen und wird in der Saison 2016/17 die Position des Chefcoachs besetzen. Vorgänger Olaf Betting wird ihm allerdings weiter zur Seite stehen. Teammanager Dirk Kappmeyer hat einen klaren Favoriten auf die Meisterschaft ausgemacht: „Bayer Leverkusen wird es schaffen. Sie waren schon in der letzten Saison überragend.”
 
Skurios Volleys Borken
Bei den Skurios Volleys Borken wird der wichtigste Neuzugang nicht auf, sondern neben dem Feld stehen: Der neu verpflichtete Trainer Chang Cheng Liu hat die Aufgabe, das Team neu zu formen und sportlich zu einem ansprechenden Niveau zu führen. „Wir werden eine Mannschaft erleben, in der Teamspirit zu finden ist, von der kein Ball aufgegeben wird und der Zusammenhalt wirklich großgeschrieben wird“, sagt Vereinssprecher Hans Seyer. „Erstes Ziel wird es hier sein, möglichst schnell den Klassenerhalt zu sichern. Ein Platz weiter oben in der Tabelle wird dann mit Sicherheit als Erfolg anzusehen sein.” Mit einer Prognose für das Rennen um die Meisterschaft ist man in Borken eher zurückhaltend: „Es gab in vielen Mannschaften Veränderungen, aber sicherlich werden wir den einen oder anderen bekannten Namen oben sehen.”
 
Stralsunder Wildcats
Drei Neuzugänge sind auf der Mannschaftsliste der Stralsunder Wildcats für die kommende Saison zu finden. Tanja Joachim, Lene Scheuschner und Melanie Horn bringen Erstligaerfahrungen mit in den hohen Norden. „Erfahrungen sind wichtig, um unser Ziel erreichen zu können und dem Abstieg fernzubleiben”, so Trainer André Thiel. „Wir haben einen guten Mix aus jugendlicher Frische und Routine und sind auf einigen Positionen doppelt gut besetzt. Das macht einiges möglich.” Der Favorit für die kommende Saison ist mit Bayer Leverkusen schnell ausgemacht. „Leverkusen hat eine gute personelle Besetzung, ein professionelles Umfeld und immer den Blick in Richtung Aufstieg”, sagt Teammanager Steffen Täubrich.
 
TSV Bayer 04 Leverkusen
Der Vorjahresmeister TSV Bayer 04 Leverkusen verfügt auch in der kommenden Saison über einen ausgeglichen besetzten Kader. „Alle Leitungsträgerinnen der vergangenen Saison sind erhalten geblieben”, sagt Abteilungsleiter Jürgen Rothe. Das Team wurde gezielt verstärkt. Neu in Leverkusen ist unter anderem Mittelblockerin Ruth Scheuvens vom Ligakonkurrenten DSHS SnowTrex Köln. Mit dabei ist auch wieder Speerwurf-Weltmeisterin Katharina Molitor. Deswegen lautet das Ziel: Titelverteidigung. „Ein Stolperstein könnte VT Hamburg werden”, warnt Rothe. „Dort sind einige ehemalige Erstligaspielerinnen im Kader.” Außerdem wurde die Position des Co-Trainers in Leverkusen neu besetzt. Konstantin Wechsler wird neben Coach Zhong Yu Zhou an der Seitenlinie stehen.
 
TV Gladbeck
Die TV Gladbeck Giants wollen auch in dieser Saison wieder ein Team sein, das im oberen Tabellendrittel ein Wörtchen mitzureden hat. Der ehemalige Co-Trainer von USC Münster, Til Kittel, wurde für die Trainerposition verpflichtet. In Sachen Kader gibt es auch ein paar Neuigkeiten. Neben den Rückkehrerinnen Katharina Friedrich und Jil Döhnert heißt der TV Gladbeck mit Anne Paß auch eine neue Zuspielerin willkommen. „Unser Ziel ist es, jede einzelne Spielerin zu verbessern und das Beste aus ihnen herauszuholen”, sagt Coach Kittel, der bereits einen Titelfavoriten ausgemacht hat. ”Ganz heißer Kandidat ist sicherlich der amtierende Meister TSV Bayer 04 Leverkusen. Unser Geheimtipp sind die Stralsunder Wildcats”, so Kittel.
 
USC Münster II
Traditionell geht das Ausbildungsteam des USC Münster mit einem sehr jungen Kader in eine neue Saison. „Chiara Hoenhorst ist mit 19 Jahren unsere älteste Spielerin, alle anderen sind noch Schülerinnen. Das ist sicher etwas Besonderes”, sagt Trainer Christian Wolf, der die Spielerinnen weiterentwickeln will. „Spiele gewinnen und mit dem Abstieg nichts zu tun haben, das ist das Ziel”, so der 30-Jährige. „Aber in erster Linie geht es für uns als Bundesstützpunktteam darum, die Akteurinnen auf die Jugend-EM- und WM-Qualifikationen und hoffentlich auch die EM und WM vorzubereiten.” Wer die Meisterschaft holt, ist für Wolf keine klare Sache: „Generell glaube ich, dass die Liga stärker geworden ist im Vergleich zum letzten Jahr.”
 
VCO Schwerin
Für den VC Olympia Schwerin steht als Bundesstützpunktteam mit Sonderspielrecht die Nachwuchsarbeit an erster Stelle. Die Neuzugänge für die anstehende Zweitligasaison kommen alle aus den eigenen Reihen. „Kampfgeist und harte Arbeit wird diese junge Mannschaft auszeichnen”, sagt Stützpunkttrainer Bart-Jan van der Mark. „Die Weiterentwicklung der Spielerinnen in Richtung Jugendnationalmannschaft und 1. Bundesliga hat oberste Priorität.” Im Durchschnitt hat sich das Team aus der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns im Vergleich zur letzten Saison wieder verjüngt. „Wir wollen die Spielerinnen schneller an das höhere Niveau heranführen”, so van der Mark.
 
VfL Oythe
Der Vizemeister VfL Oythe startet nach einem personellen Umbruch in die neue Saison. „Jedes Jahr gibt es Veränderungen in der Struktur unserer Mannschaft“, sagt Trainerin Danuta Brinkmann. „Der Kader ist klein, aber dafür auch viel ausgeglichener als in der letzten Saison, in der wir erneut die beste Spielerin der Saison in unseren Reihen hatten.” Volleyballobmann Matthias Schumacher will die Mannschaft auch in der neuen Saison wieder in der oberen Tabellenhälfte sehen. „Wenn wir ohne große Verletzungen bleiben, können wir eine Rolle spielen”, so Schumacher. „Meisterschaftskandidaten sind aber auf jeden Fall Leverkusen und Hamburg. Aber vielleicht gibt es ja auch wieder mal einen Überraschungsmeister.” Das hofft Schumacher nicht ganz ohne Grund. Immerhin ist es Oythe schon häufiger gelungen, die vermeintlich Größeren zu ärgern.
 
Volleyball-Team Hamburg
„Alte Zöpfe abschneiden und mit neuen Ideen in die Zukunft” - so lautet die Marschroute des Volleyball-Teams Hamburg. Nach dem Rückzug aus der 1. Bundesliga hat sich der gesamte Verein neu aufgestellt. Karine Muijlwijk, Saskia Radzuweit, Nina Braack und Maria Kirsten bleiben aber dennoch aus Erstligazeiten erhalten. Vom Zweitligameister Leverkusen kommt Anisa Sarac zurück. Dazu wurden einige vielversprechende Talente verpflichtet. Vereinssprecher Stephan Lehmann sieht jedoch Titelverteidiger Bayer Leverkusen im Meisterschaftsrennen vorne. Mit Teamwork und Kampfgeist und dem Ansporn, jeden Tag ein Stückchen besser zu werden, will das Volleyball-Team Hamburg aber oben mitspielen.

Von:  VBL

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