Der VC Offenburg bei der Meisterfeier in der letzten Saison. Foto: VBL/Rainer Fritzen

13Sep2016

2. Liga Süd Frauen: Alle jagen Offenburg und Sonthofen

Man kann die Tage bis zum Saisonstart der 2. Ligen bereits an zwei Händen abzählen – dementsprechend groß ist die Vorfreude. Am 17. September beginnt die Spielzeit für die Südstaffel der Frauen. Mit neuem Sponsor und hohen Zielen geht der Meister als VC Printus Offenburg in die neue Saison, Erstliga-Absteiger NawaRo Straubing spricht erst einmal nicht vom direkten Wiederaufstieg und den AllgäuStrom Volleys Sonthofen wird eine starke Saison vorausgesagt. Was gibt es sonst noch Neues bei den Vereinen? Die Volleyball Bundesliga (VBL) hat sich umgehört.
 
AllgäuStrom Volleys Sonthofen
„Wir bauen auf das Potenzial der erfahrenen und dem Tatendrang unserer jungen Spielerinnen”, sagt Achim Flick, Teammanager der AllgäuStrom Volleys aus Sonthofen. Ein attraktives, schnelles und variables Spiel will das Team aus Bayern in dieser Saison anbieten. Ein festes Ziel für die Spielzeit gibt es nicht. „Die Favoriten Straubing und Offenburg ärgern und besser werden als im Vorjahr, das wäre schön”, sagt Flick. Das hieße mindestens Rang zehn. Neben Cheftrainer Andreas Wilhelm habe man außerdem eine Konstellation auf der Bank gefunden, die in der Lage sei, das Optimale aus dem Team herauszuholen. Außerhalb des Kaders setzt Sonthofen auf Bewährtes. Mit einem gut aufgestellten Team hinter dem Team will man im Allgäu punkten und hat in allen Bereichen aufgerüstet.
 
Allianz MTV Stuttgart II
Mit einem kompakten Spielsystem und einer Verbesserung in den Bereichen Annahme, Abwehr und Aufschlag will Johannes Koch, Trainer der zweiten Mannschaft von Allianz MTV Stuttgart, das Ergebnis der abgelaufenen Spielzeit bestätigen. Platz sechs ist das angestrebte Ziel. Dabei steht er vor der Herausforderung, die Mannschaft nach sieben Abgängen mit fünf Neulingen anders zu strukturieren. Das Trainerteam bleibt in Zeiten des Umbruchs jedoch eine Konstante. Und die Favoriten? „Das sind für mich Straubing als Absteiger und Sonthofen durch die Neuzugänge”, so Koch.
 
DJK Sportbund München-Ost
Einige Abgänge haben große Lücken in das Team der DJK München-Ost gerissen. Doch der Verein aus der Landeshauptstadt der Freistaates Bayern sieht die Vorteile eines reduzierten, kompakteren Teams. „Jeder muss sich zu 1000 Prozent einbringen, an Kampf- und Teamgeist wird es dem Team in der anstehenden Saison mit Sicherheit nicht mangeln”, sagt Teammanagerin Rebecca Seifert. Nach dem fünften Platz der vergangenen Saison gibt man sich bei den Zielen vorerst bescheiden. Sich in der Bundesliga langfristig etablieren und die neuen, teilweise jungen und unerfahrenen Spielerinnen integrieren, lautet der Anspruch. Zudem intensiviert der Verein die Zusammenarbeit mit dem „GeilstenClubderWelt” TSV Herrsching, Erstligist bei den Männern. „Es war ein richtiger und wichtiger Schritt, die Kompetenzen zu vereinen, um voneinander profitieren zu können”, so Seifert.
 
NawaRo Straubing
Mit Kampfgeist und Emotionen will NawaRo Straubing den Neuanfang in der 2. Liga erfolgreich gestalten. Managerin Ingrid Senft wünscht sich einen Tabellenplatz unter den Top-Fünf. Helfen sollen dabei Rückkehrerin Rachel Olinyk, die Serbin Danica Markovic sowie Franziska Liebschner und Laura Müller aus der eigenen Jugend. „Es ist ein wichtiges Zeichen für die Talente im Verein, dass der Sprung in die erste Mannschaft möglich ist”, sagt Trainer Andreas Urmann. Strukturell profitiert der Verein von der Erstligasaison. Und wer holt den Titel? „Offenburg hat das Meisterteam punktuell verstärkt. Auch Sonthofen hat den Kader aufgewertet und einen erfahrenen Trainer”, so Urmann. Straubing profitiert in der Saison 2016/17 von verbliebenen Erstligastrukturen. Vor allem das Team hinter dem Team ist zum Großteil erhalten geblieben.
 
Rote Raben Vilsbiburg II
Die Zweitliga-Mannschaft der Roten Raben Vilsbiburg sieht dem Kampf um dem Klassenerhalt in dieser Saison optimistisch entgegen, aber auch mit gemischten Gefühlen. „Letztes Jahr war der Abstiegskampf bis zum Schluss wahnsinnig eng. In dieser Saison wird die 2. Liga Süd wahrscheinlich noch stärker”, sagt Trainer Ronny Johansson. „Hoffentlich läuft es auch so gut wie im letzten Jahr, als wir die entscheidenden Spiele um den Klassenerhalt gewinnen konnten.” Johansson hat sich vorgenommen, die jungen Spielerinnen des Teams auf ein hohes Niveau zu bringen. Eine davon ist Naomi Janetzke, Jahrgang 2001, die großes Potenzial mitbringt.
 
SV Lohhof
Große mannschaftliche Geschlossenheit, starkes Block-Abwehr-Verhalten und eine enorme Lust aufs Gewinnen – mit diesen Qualitäten will der SV Lohhof die ausgemachten Titelfavoriten VC Printus Offenburg und AllgäuStrom Volleys Sonthofen auf den Pelz rücken. „Wir sind die Jäger”, sagt Trainer Jürgen Pfletschinger. Als Zugänge kann Lohhof Sandra Baier von DJK München-Ost und Lisa Haddick (zweite Mannschaft) vermelden. „Ich bin auch froh, dass Stefanie John nach ihrer langen Pause vergangene Saison wieder dabei ist”, so Pfletschinger. Mit einem Trainingslager in Italien hat er sein Team auf die Saison eingestellt. Das ist nur einer von vielen Schritten in Richtung Professionalisierung.
 
TG Bad Soden
Eine Mannschaft bestehend aus einer gesunden Mischung aus zweitligaerfahrenen Spielerinnen der letzten Saison und neuen Talenten hat sich Bad Sodens neuer Trainer Stefan Bräuer gewünscht und bekommen. „Die Mannschaft ist hochmotiviert und will sich stetig weiterentwickeln. Wir wollen ein unbequemer Kontrahent in spielerischer Hinsicht werden”, so Bräuer, der auf den vorderen Tabellenplätzen am Saisonende Straubing, Offenburg und Sonthofen erwartet. „Ich hoffe, dass wir auch für die eine oder andere Überraschung sorgen werden.” Abteilungsleiter Christian Kunstmann formuliert das Selbstverständnis des Vereins: „Wir wollen dem Publikum wieder attraktiven und spannenden Volleyball bieten und den jungen Spielerinnen im Verein zeigen, wie begeisternd Volleyball sein kann und was sie erreichen können.”
 
VC Neuwied 77
Der VC Neuwied 77 will in der neuen Saison an die Erfolge der vergangenen Spielzeit anknüpfen. Das Team peilt eine Platzierung unter den besten vier Plätzen an. Der Kern der Mannschaft ist geblieben. Mit der Slowakin Jaroslava Smatanikova kommt eine neue Zuspielerin, zudem ist die Außenangreiferin Justyna Sachmacinska (kommt von Wisla Warschau) neu dabei. „Ich erwarte, dass sich die Mannschaft wie in der Vergangenheit, wieder durch Teamgeist und Erfolgshunger auszeichnen wird, besonders bei den Heimspielen”, sagt Trainer Milan Kocian. „Favoriten sind für mich Meister Offenburg und Absteiger Straubing.” Doch nicht nur das Team auf dem Feld wurde verbessert. Auch hinsichtlich der fachlichen und personellen Strukturen im Hintergrund strebt Neuwied nach Steigerung.
 
VC Printus Offenburg
Der Meister aus der Vorsaison will auch in dieser Spielzeit ganz vorn dabei sein. Der VC Offenburg hat sich aus diesem Grund unter anderem mit der Juniorennationalspielerin Pia Leweling vom USC Münster verstärkt. Dazu kommen Rückkehrerin Molly Karagyaurov, Mittelblockerin Sarah McKinny aus den USA und Salomé Dikongué als erste Französin der Vereinsgeschichte. „Wir haben eine starke Mischung aus Jung und Alt, Kampfgeist und Emotionen und wir werden bei keinem Spielstand aufgeben”, sagt Trainerin Tanja Scheuer. „Wenn ich mich festlegen muss, wer als Favorit für die Spielzeit gilt, sage ich Sonthofen. Die machen tolle Arbeit und werden die beste Annahmeachse der Liga haben.” Einen wichtigen Schritt hat ihr eigener Verein in Sachen wirtschaftlicher Sicherheit getan. Ein Hauptsponsor und Namensgeber wurde gefunden. Aus diesem Grund geht der VCO in der Saison 2016/17 als VC Printus Offenburg an den Start.
 
VCO Dresden
Nach einigen schmerzhaften Abgängen werden die erst 15 Jahre alten Neuzugänge Josephine Quell und Lina-Marie Lieb den VCO Dresden in der kommenden Saison tatkräftig unterstützen. Quell ist die Tochter von Ulf Quell, selbst früher einmal erfolgreich als Spieler und heute als Trainer. „Wir werden in dieser Saison die junge, freche Mannschaft aus der letzten Spielzeit erleben, die gestärkt durch weitere Erfahrungen und getragen von neuen Talenten noch emotionaler und mit noch mehr Spielwitz agieren wird als das die Ligakonkurrenz gewohnt ist”, sagt Vorstandsmitglied Claudia Linek augenzwinkernd. Favorit aus Dresdner Sicht ist der VC Printus Offenburg, bei dem „das Gesamtpaket einfach stimmt”.
 
VV Grimma
„Eine Platzierung werden wir erst einmal nicht vorgeben, jedoch peilen wir das obere Tabellendrittel an”, sagt Teammanager Frank Geißler vom VV Grimma. NawaRo Straubing als Absteiger aus der 1. Liga und Titelverteidiger Offenburg  sind für den sächsischen Verein die Titelfavoriten. Mit einer alten Bekannten wurde das Team von Trainer Jorge Munari komplettiert. Nora Ebert kehrt nach zwei Jahren bei Lok Engelsdorf wieder nach Grimma zurück. Munari selbst ist ebenfalls ein bekanntes Gesicht und Rückkehrer. Unter ihm wurde Grimma in der Saison 2011/12 Zweitligameister. Mit Teamgeist und besonders harter Arbeit, auch im mentalen Bereich, blickt der VV Grimma dem Saisonstart entgegen.

Von:  VBL

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