Die Chemie Volleys – hier beim Wildwaser-Rafting – nehmen Kurs Richtung Wiederaufstieg. Foto: unikumarketing

15Sep2016

2. Liga Nord Männer: Chemie Volleys auf Kurs zurück ins Oberhaus

Am Freitag (16. September) startet die neue Saison der 2. Liga Nord der Männer. Wenn es um die Favoriten für die Zweitliga-Meisterschaft geht, fällt permanent ein Name: CV Mitteldeutschland. Man darf gespannt sein, ob das letztjährige Erstligateam dieser Rolle gerecht wird. Die größte Konkurrenz könnte dabei vom Nachbarn aus Bitterfeld-Wolfen kommen. Die VBL hat vor Saisonbeginn die Teams unter die Lupe genommen.
 
CV Mitteldeutschland
Der CV Mitteldeutschland gehört zu den großen Meisterschaftsfavoriten für die Saison. Durch die Zeit in der 1. Liga haben sich Strukturen gebildet, von denen die Spergauer auch in der zweithöchsten Spielklasse zehren können. Drei Erstligaspieler (Kapitän und Mittelblocker Artur Augustyn, Mittelblocker Danilo Mirosavljevic und Zuspieler Lukasz Szablewski) sind geblieben. Mit Ricardo Nitschke wechselt zudem ein erfahrener Spieler aus der Regionalliga-Mannschaft in den Zweitliga-Kader. Trainer Mircea Dudas, der die Nachfolge von Ulf Quell angetreten hat, will mit seiner Mischung aus jungen, wilden und erfahrenen Spielern das Ziel direkter Wiederaufstieg in die 1. Liga in Angriff nehmen.
 
DJK Delbrück
In Delbrück wird auf den Nachwuchs gesetzt. Mit den Jung-Talenten Lars Wienhues und Fabian Albrecht stoßen zwei Spieler aus der Regionalliga zum Kader. Zudem ist der zweitligaerfahrene Fabian Dicken in die Mannschaft integriert worden. „Wir werden durch Teamgeist und einen ausgeglichenen Kader ohne Stars überzeugen. Alle bringen ein ähnliches Niveau mit, insbesondere die jungen Spieler haben großes Potenzial und werden das ein oder andere Mal über sich hinauswachsen“, ist sich Teammanager Franz-Josef Mertens sicher. Als offizielles Saisonziel wird von Trainer Ulrich Kussin erst einmal der Klassenerhalt angestrebt. Die Favoritenrolle übernehmen aus Delbrücker Sicht der VC Bitterfeld-Wolfen und CV Mitteldeutschland.
 
FC Schüttorf 09
Mit Daniel Górski und Matthew Lee Busse werden sich in der Saison 2016/17 interessante Neuzugänge im Schüttorfer Trikot präsentieren. „Insgesamt ist es ein breiter Kader mit großem Zusammenhalt”, weiß Kapitän Philipp Lammering um die Stärken. Trainer Stefan Jäger glaubt: „Die Spieler spornen sich gegenseitig an. Wir haben mehr Möglichkeiten, unsere Kontrahenten zu überraschen.” Am Ende soll somit ein Platz in den Top-5 herausspringen. Manager Diedrich Lammering: „Mit Stefan Jäger als hauptamtlichem Trainer, der Fokussierung auf die Jugendarbeit und grundsätzlichen Verbesserungen in der Planung haben wir wichtige Grundlagen für die Zukunft geschaffen.” Aber für die Meisterschaft reicht es wohl noch nicht. In Schüttorf sieht man Mitteldeutschland, Giesen und Bitterfeld-Wolfen vorne.
 
SF Aligse
Die Sportfreunde Aligse haben sich für die Spielzeit 2016/17 mit Patrick Pioßek verstärkt. Der 27-Jährige spielt beim Tabellenvierten der Vorsaison auf der Außen-/Annahme-Position. Nach den Abgängen wichtiger Stammspieler könnte die kommende Saison für Aligse schwierig werden. Deshalb lautet die Zielstellung erst einmal Klassenverbleib. Co-Trainer Stefan Drews sagt: „Meisterschaftskandidat ist in diesem Jahr ganz klar Giesen. Durch mehrere Neuzugänge – inklusive eines neuen Trainers, der das Potenzial der Mannschaft mit Sicherheit auszuschöpfen weiß – ist eine starke Saison zu erwarten. Die Chemie Volleys Mitteldeutschland sind ebenfalls professionell aufgestellt und weisen massive Erfahrung auf höchstem Niveau auf.”
 
SV Lindow-Gransee
Der SV Lindow-Gransee geht mit einem recht eingespielten Team an den Start. Einen wichtigen Neuzugang gibt es dennoch zu vermelden: Mittelblocker Romulo Galiao Gonzalves aus Brasilien spielt wieder bei den Brandenburgern. Große Töne spuckt der Vereinsvorsitzende Frank Seeger dennoch nicht. „Wir sprechen hier erst einmal über den Klassenverbleib.” Als klaren Meisterschaftsfavoriten hat man die Chemie Volleys Mitteldeutschland ausgemacht. Seeger: „CV Mitteldeutschland hat mit seiner Erstligaerfahrung finanziell und strukturell mutmaßlich die besten Voraussetzungen.” Aber vielleicht kommt ja auch alles ganz anders, wie in der Saison 2014/15: Da feierte Lindow-Gransee als Zweitliga-Meister den größten Erfolg der Vereinsgeschichte.
 
TSGL Schöneiche
Mit Schöneiche kehrt ein zweitligaerfahrenes Team in die Liga Nord zurück. Und die Zeichen stehen gut, eine erfolgreiche Saison zu bestreiten. Denn die TSGL kann weiter auf die Dienste von Willi Becker setzen, der die Mannschaft in der letzten Saison als Kapitän zur Drittliga-Meisterschaft geführt hat. Eigentlich wollte er sich mehr seiner Familie und dem Job widmen. Aber nach dem Aufstieg bleibt er doch dabei. Zudem unterstützen Florian Hecht, Sebastian Grösch und Jacob Genzmer das Team aus der Nähe Berlins. Mit Teamgeist, Leidenschaft und Siegeswillen will die Mannschaft aus dem Brandenburgischen die Klasse halten. An der Spitze der Tabelle sieht Trainer Mewes Goertz die Teams aus Mitteldeutschland und Bitterfeld-Wolfen.
 
TSV Giesen GRIZZLYS
Die GRIZZLYS haben den prominentesten Neuzugang auf ihrer Trainerposition zu vermelden. Der frühere Bundesligaspieler und Erstligacoach Itamar Stein will mit Giesen die nächsten Schritte der „VISION 2020” gehen, mit der sich die Niedersachsen in Richtung Oberhaus orientieren. Dazu sollen auch Milan Hrinak, Marcel Fode und Kiyarash Maleki beitragen, die neu im Kader sind. „Das Team wird mit der richtigen Mischung aus Erfahrung und jugendlichem Ehrgeiz vor allem mannschaftlich geschlossen versuchen, das Bestmögliche zu erreichen und oben mitzuspielen”, sagt der Sportliche Leiter Sascha Kucera. Ziel ist ein Platz in den Top-3. Dazu will sich das Team der GRIZZLYS im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und Eventisierung verbessern.
 
TVA Hürth
Zum ersten Mal  tritt der TVA Hürth in der 2. Liga an. Nach drei direkten Aufstiegen in Folge hat sich im Verein eine Menge getan. Entsprechend freuen sich alle Beteiligten auf das neue, spannende Kapitel der Vereinsgeschichte. Das Gesicht des Teams hat sich im Vergleich zur Vorsaison nur marginal verändert. Trainer-Urgestein Gerd Aurbach ist aus privaten Gründen nicht mehr dabei. Da sich ein Teil der Mannschaft seit vielen Jahren kennt, herrscht ein sehr großer Zusammenhalt. Dieser soll ein Grundstein dafür sein, dass die Klasse gehalten wird. Die Favoriten um das Titelrennen sieht man in Hürth woanders. „Neben dem Top-Favoriten Mitteldeutschland haben die Teams aus Bitterfeld-Wolfen und Lindow wohl die größten Chancen”, tippt der Mannschaftsverantwortliche Alexander Roozen.
 
Tecklenburger Land Volleys
Die Volleyballer aus dem Tecklenburger Land freuen sich auf die Rückkehr in die 2. Liga. Diese soll mit dem Klassenverbleib gekrönt werden. Dabei setzt man auf mannschaftliche Geschlossenheit und ein eingeschworenes junges Team. Dieses konnte kurz vor Saisonbeginn den Herforder Cup in Bielefeld gewinnen. Die meisten Spieler haben bereits als Jugendliche für die „Tebu Volleys” gespielt. Darüber hinaus sollen die Strukturen im Umfeld weiter gefestigt und verbessert werden. Trainer Hendrik Rieskamp glaubt, dass der Meisterschaftsfavorit aus Mitteldeutschland kommt. „Die Chemie Volleys sind ein erstligaerfahrenes Team, das mit internationaler Besetzung und professionellen Strukturen arbeiten kann und wird. Bitterfeld wird sicherlich auch weit oben stehen.”
 
TuB Bocholt
Mit Marinus Wouterse geht der TuB Bocholt mit einem neuen Trainer in die Saison. Der Coach soll dem Team frischen Wind einhauchen. Der Niederländer bringt viel Erfahrung mit und darf sich mit Steffan Hebbink, Rudy Schneider und Thomas Wittkowski über interessante Neuzugänge freuen. Das Grundgerüst des Teams ist geblieben. „Das Saisonziel lautet oberes Mittelfeld”, weiß sein Co-Trainer Sven Böhme. Darüber hinaus will man den jungen Spielern genügend Einsatzzeiten gewähren, um sich zu entwickeln. Die Titelanwärter vermutet man in Bocholt ebenfalls in Sachsen-Anhalt. Böhme: „Mit Mitteldeutschland kommt eine Mannschaft aus der 1. Liga, die eine Menge Qualität und Erfahrung mitbringt. Bitterfeld wird sich nach dem Aufstieg von Solingen ebenfalls Hoffnungen auf die Meisterschaft machen.”
 
USC Braunschweig
In Braunschweig geht man mit einer sehr ausgeglichenen Mannschaft in die neue Saison. Vom USC Magdeburg ist Zuspieler Alexander Abramow verpflichtet worden. Libero Björn Schnalke wird während seiner Abwesenheit aufgrund eines Auslandssemesters von seinem jüngeren Bruder Nils vertreten. Das Saisonziel ist, sich so schnell wie möglich vom Tabellenende abzusetzen und einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen. Trainer Thorsten Galgoneck sieht Mitteldeutschland und Bitterfeld-Wolfen als Meisterschaftsfavoriten, gefolgt von Giesen. Der Coach des Universitäts-Sport-Clubs traut aber auch dem TVA Hürth eine Menge zu: „Der Aufsteiger kann für einige Überraschungen sorgen.”
 
VC Bitterfeld-Wolfen
Der VC Bitterfeld-Wolfen hat sich bereits in der letzten Saison ausführlich mit dem Thema Erstligaaufstieg beschäftigt. So ist es nicht verwunderlich, dass der Vize-Meister auch in der neuen Spielzeit um den Titel mitspielen will. Besonders freut man sich schon jetzt auf die Derbys gegen die Chemie Volleys Mitteldeutschland. Dabei setzt man auf die große mannschaftliche Geschlossenheit und den Teamgeist. Mit dem britischen Mittelblocker Andrew Clayton und dem Deutsch-Kanadier Jarron Mueller darf sich Trainer Karl Kaden über neue Spieler in seinem Team freuen. Neben der sportlichen Weiterentwicklung setzt man in Bitterfeld-Wolfen darauf, sich auch wirtschaftlich noch besser aufzustellen. Dann könnte ein Aufstieg in die 1. Liga perspektivisch zu realisieren sein.
 
VI Frankfurt
Das Volleyball-Internat Frankfurt wird auch in der neuen Saison alles daran setzen, dass sich die Spieler in allen Bereichen verbessern. Für die Bundesstützpunktmannschaft ist die 2. Liga eine gute Möglichkeit, sich im Wettkampf mit starken Teams zu messen. Die Mannschaft hat sich zum Vorjahr nicht so sehr verändert. Mit Noah Wolf, Mika Drantmann und Louis Kunstmann gibt es dennoch ein paar neue Gesichter. Mit Kampfgeist, Wille und Leidenschaft will das Team vom Volleyball-Internat Frankfurt die Großen der Liga ärgern. „Wir werden uns in allen Spiel-Elementen stärker präsentieren können und wollen uns - gemessen am Vorjahr - auch in der Tabelle verbessern“, sagt Trainer Matus Kalny. Als Titelaspiranten sehen Kalny und sein Trainerkollege Olaf Minter Mitteldeutschland und Giesen.
 
VV Humann Essen
Das Essener Trainerteam Jens Bräkling, Falko Hildebrand und Christoph Happe setzt auf Hingabe, Teamgeist und harte Arbeit. Mit Niko Meyer, Sascha Schneider und Tim Neufeld will man das Team im Angriff weiter verstärken. „Wir wollen uns weiter verbessern. Schön, wenn sich das am Ende der Saison auch an einem Tabellenplatz erkennen lässt”, sagt Chefcoach Bräkling. In der letzten Saison erreichte der Essener Volleyballverein immerhin den siebten Rang. An die Chance, ganz oben mitzuspielen, glaubt man bei den Ruhrpott-Volleyballern aber noch nicht. „Wir erwarten einen spannenden Dreikampf zwischen Mitteldeutschland, Giesen und Bitterfeld, den wir uns gerne aus nächster Nähe anschauen”, so Bräkling.

Von:  VBL

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