Er ist zurück: Jochen Schöps schlägt ein Jahr nach seiner schweren Schulterverletzung wieder auf den Ball

04Nov2016

Jochen Schöps ist zurück auf dem Spielfeld

Jochen Schöps wurde im am dritten Spieltag der polnischen Meisterschaft beim Spiel seines Klubs aus Rzeszow gegen Danzig eingewechselt und stand knapp ein Jahr nach seiner schweren Schulterverletzung wieder auf dem Feld. Wie sich der Kapitän der Nationalmannschaft dabei fühlte, wie es ihm geht und wie er die Auslosung in der WM-Qualifikation beurteilt, verrät er im Interview mit dem DVV.

Wie war das Gefühl, nach knapp einem Jahr Verletzungspause wieder auf dem Feld zu stehen?
Richtig gut, zumal ich der Mannschaft in dieser Situation auch helfen konnte, da sie in einer schwierigen Situation steckte.

Es war ein Heimspiel, wie hat das Publikum reagiert?
Es war geil, dass es ein Heimspiel war, das Publikum hat super reagiert. Ich war total happy. Ich habe es genossen.

Wie geht es der Schulter? Ist sie wieder vollständig hergestellt?
Insgesamt geht es der Schulter ganz gut. Es ist noch nicht so, wie es vorher war, ich suche noch die 100 Prozent. Es gibt Tage, da geht es richtig gut und ein, zwei Tage, wo es nicht so läuft. Es ist auf jeden Fall noch Platz nach oben, aber ich bin auf einem guten Weg. Vielleicht sind es manchmal noch Hemmungen, nicht voll durchzuziehen. An der Bewegung und der Kraft muss ich auf jeden Fall noch arbeiten.

Sie sind Kapitän in Rzeszow. Hat das eine besondere Bedeutung, als Ausländer seine Mannschaft anzuführen?
Das ist eine große Ehre, hat mich gefreut und auch überrascht. Aber letztlich ist es keine Änderung zu meiner vorherigen Stellung im Team, ich muss jetzt nur vor und nach dem Spiel zum Schiedsrichter und den Bogen unterschreiben.

Rzeszow ist gut aus den Startlöchern gekommen und liegt mit 5:1-Siegen auf Platz eins der Tabelle. Was sind die Klub-Ziele in dieser Saison?
Wir sind gut gestartet. Bei der Niederlage gegen Lubin (mit Marcus Böhme, Anm. d. Red.) hat der Gegner sehr gut gespielt, wir hatten nicht unseren besten Tag. Aber insgesamt können wir dem Start sehr zufrieden sein. Das ist auch deswegen wichtig, weil nur die ersten vier Teams die Play-offs spielen. Das Ziel ist die Meisterschaft, wie die Ziele in der Champions League aussehen, weiß ich noch gar nicht. Ich denke, zunächst sollten wir zunächst aus der Gruppe rauskommen, weil die ganz schön knackig ist (u.a. mit den BR Volleys und Lube Civitanova mit Denys Kaliberda, Anm. d. Red.).“

Vor kurzem erfolgte die WM-Auslosung. Ihr Team spielt in Frankreich gegen den Gastgeber, die Ukraine, die Türkei, Aserbaidschan und Island. Ihr Urteil?
Das ist eine gute Gruppe. Frankreich ist ein attraktiver Gegner, spielt geilen Volleyball. Bei den anderen Teams ist Vorsicht geboten, sie sind alle schlagbar, aber wir dürfen keinen unterschätzen. Die Teams haben richtig gute Einzelspieler und den Willen, sich für die WM zu qualifizieren. Es wird schwer, zur WM zu kommen.

Noch immer ist kein Nachfolger für Bundestrainer Vital Heynen gefunden. Welches Anforderungsprofil sollte der neue Mann haben?
Es sollte ein Mix sein aus einem Trainer, der mit den älteren Spielern arbeiten kann, der aber auch junge Spieler ranholt und sie besser macht.

Sie konnten 2016 inklusive der wichtigen Olympia-Qualifikation nicht für die Nationalmannschaft spielen. Ist der Kapitän 2017 wieder an Bord?
Ich lasse den nächsten Sommer auf mich zukommen. Habe ich einen Klub oder nicht? Wie geht es der Schulter? Will der neue Trainer mit mir arbeiten? Dann spielt sicherlich auch meine Familie eine Rolle. Da habe ich mir noch keinen großen Kopf gemacht, es ist ja noch ein bisschen Zeit.

Von:  dvv

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