Irgendwann geht es einfach nicht mehr. Dann sind Körper und Geist so ausgelaugt, dass viel von dem, was in bester Verfassung automatisch funktioniert nicht mehr klappt. Laura Ludwig und Kira Walkenhorst haben das bei den Deutschen Meisterschaften der Beachvolleyballer in Timmendorfer Strand schmerzlich erfahren müssen. Nach einer Saison, die durch Verletzungen und Erkrankungen nie optimal war, waren die nationale Titelkämpfe ein Turnier zu viel. Beim Gewinn der WM in Wien und des World Tour Finals in Hamburg gelang es noch, die Dinge so zu steuern, dass eine Punktlandung gelang. Doch nun half nichts mehr, gegen Melanie Gernert und Tatjana Zautys gab es eine 1:2 (23:21, 13:21, 12:15)-Niederlage und Platz fünf.
Im Lager der Olympiasieger und Weltmeister herrschte Trauer aber auch „Erleichterung, dass es jetzt vorbei ist“, sagte Kira Walkenhorst, bei der Tränen flossen: „Wir haben gestern schon gemerkt, dass der Akku leer ist. Es war ein geiles, aber auch ein extrem hartes Jahr“, berichtete die Blockerin, die Einblick in ihre Gefühlwelt gab: „Du versuchst Tag für Tag, gegen die Müdigkeit anzukämpfen und du merkst, dass es von Tag zu Tag schwieriger wird.“
Ihre Partnerin Laura Ludwig sagte, sie werde nun versuchen, „Timmendorf als Zuschauerin zu genießen. Das ein oder andere Weinchen trinken, das kenne ich ja hier sonst nicht.“
Sie habe sich „noch nie so sehr auf den Urlaub gefreut“, sagt Kira Walkenhorst, die es auch in der Freizeit an den Strand zieht: „Aber nur hinlegen und keinen Ball anfassen.“
Während die Verliererinnen und die 6000 Zuschauer auf den Tribünen des Center Courts versuchten, das gerade Erlebte zu verarbeiten, konnten die Siegerinnen ihr unverhofftes Glück kaum fassen. Tatjana Zautys sagte nach dem Matchball: „Wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, Du kommst bei den Deutschen Meisterschaften ins Halbfinale und schlägst die Olympiasieger, dem hätte ich geantwortet: ,Bei Dir piepst es wohl’“
Während es für Gernert/Zautys, Laboureur/Sude, Borger/Kozuch und Bieneck/Schneider im Halbfinale weitergeht, ist die Saison für das erfolgreichste deutsche Beachvolleyballteam der Geschichte vorbei. Er habe sich „noch nie in meinem Leben so müde“ gefühlt, gab Trainer Jürgen Wagner zu Protokoll, der zur Generalkritik an den Funktionären ausholte: „Es ist ein absolutes Unding, die vier Saisonhöhepunkte WM, EM, World Tour Final und DM innerhalb von fünf Wochen durchzuziehen. So etwas gibt es in keiner anderen Sportart. Aber wenn die Verbände nicht in der Lage sind zu kooperieren, hast du keine Chance.“
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