Offenburg gehört zum Kreis der Titelanwärter im Süden. Foto: Daniel Hengst

14Sep2017

2. Liga Süd Frauen: Alle reden von Straubing und Offenburg

Zehn Teams streiten sich um den Meistertitel in der 2. Bundesliga Süd der Frauen. Doch hört man sich bei den Mannschaften nach einem Meisterschaftsanwärter um, fallen immer wieder die Namen von Straubing und Offenburg. Was macht die beiden Teams so stark? Und warum verspricht die Liga trotzdem spannend zu werden? Die Volleyball Bundesliga (VBL) gibt einen Einblick in die Süd-Staffel der Frauen.

AllgäuStrom Volleys Sonthofen
Beim Titelverteidiger stapelt man lieber erst einmal tief. „Sicherlich werden Offenburg und Straubing um die Meisterschaft kämpfen. Aber es gibt vielleicht auch die eine oder andere Überraschung, denn viele Teams haben sich gut verstärkt“, sagt Trainer Andreas Wilhelm von den AllgäuStrom Volleys Sonthofen. Dabei stand sein Team in der Vorsaison wortwörtlich unter Strom: Den Titel mit 17 Siegen aus 20 Spielen geholt, mit 1.280 Zuschauern Saisonrekord aufgestellt und mit Loraine Neumann auch noch die wertvollste Spielerin der Liga in den eigenen Reihen. Neumann allerdings steht nicht mehr im Kader, dafür „kommt mit Isabelle Liebchen eine erstligaerfahrene Spielerin zu uns, die für Stabilität in der Annahme und Abwehr sorgen wird. Mit Kathrin Keller freuen wir uns, eine Zuspielerin gefunden zu haben, die zu unserem Spielsystem passt. Gleiches gilt für Alex Kettenbach, die nicht nur mit ihrer positiven Art Akzente setzen wird“, sagt Wilhelm.

Allianz MTV Stuttgart II
Mit zwei Stuttgarter Eigengewächsen startet die Reserve der Bundesliga-Damen in die neue Saison. Lena Große Scharmann sammelte beim VCO Berlin ein Jahr Erstligaerfahrung und kann „direkt die Rolle einer Leistungsträgerin einnehmen“, hofft Trainer Johannes Koch. Außerdem integrieren die Stuttgarterinnen mit der 17 Jahre alten Sara Marjanovic eine aktuelle Jugendnationalspielerin in den Kader, der laut Koch „jung, dynamisch, mutig und taktisch diszipliniert“ auftreten soll. Einen klaren Liga-Favoriten kann er ebenfalls ausmachen: „Straubing ist mit dem Kader und dem neuen Trainer für mich Favorit auf den Titel“, sagt er.

NawaRo Straubing
Mittelfristig wollen die Spielerinnen von NawaRo Straubing wieder in die 1.  Bundesliga aufsteigen. Dafür haben die Niederbayern ein Team zusammengestellt, dass das Potenzial hat, in ein paar Jahren auch eine gute Rolle eine Liga höher zu spielen. Top-Transfer des Teams ist Celine Stöhr, die aus der ersten Bundesliga kommt und 2014 mit Vilsbiburg Pokalsiegerin wurde. Und es wurde in Benedikt Frank ein Trainer geholt, der als Förderer von jungen Talenten gilt. Der will in der kommenden Saison „schnellen, begeisternden und emotionalen Volleyball“ spielen lassen und rechnet mit einer Platzierung in den Top-3 der Liga.

Rote Raben Vilsbiburg II
Platz sechs in der Vorsaison konnte sich für die zweite Mannschaft der Roten Raben Vilsbiburg durchaus sehen lassen. Allerdings ging Chefcoach Ronny Johansson im Sommer nach vier Spielzeiten wieder zurück nach Schweden, seine Arbeit wird mit Luca Tarantini ein in Vilsbiburg altbekanntes Gesicht fortführen. Tarantini hat eine klare Vorstellung davon, was sein Team auszeichnen sollte: „Entscheidend wird es sein, aus der Mischung von jungen, motivierten Talenten einerseits und erfahrenen Spielerinnen andererseits eine Einheit zu formen, die sich durch Mentalität und Mannschaftsgeist auszeichnet.“ Vor allem die Talente Corina Glaab, Paula Hötschl und Naomi Janetzke sollen perspektivisch für das Erstligateam aufgebaut werden.

SV Lohhof
Mit Teamspirit und Kampfgeist peilt der SV Lohof nach Rang acht in der Vorsaison einen Platz in der oberen Tabellenhälfte an. Für Trainer Jürgen Pfletschinger ist Offenburg „Topfavorit auf die Meisterschaft”: „Sie haben viele spektakuläre Neuzugänge und werden durch den Wechsel auf der Trainerposition sicherlich noch gepusht.“ In Carina Malescha steht Pfletschinger für sein eigenes Team eine aktuelle U18-Deutsche Meisterin neu im Team zur Verfügung, die Außenangreiferin ist eines der großen Nachwuchstalente des Klubs. Außerdem kehrt in Maja Hammerschmidt ein echtes Lohhofer Urgestein nach zwei Jahren Volleyballpause in den Kader zurück, die in Lohof ausgebildete Lisa Veronika Brandmeier ist ebenfalls neu im Team.

TG Bad Soden
Stefan Bräuer steht vor der schwierigen Aufgabe, sein runderneuertes Team für die 2. Bundesliga zu formen. „Die Mannschaft befindet sich im Neuaufbau, so dass es am Anfang noch nicht gleich rund laufen wird. Aber wir wollen vor allem über den Kampf um jeden Ball zu einem schnellen, dynamischen Spiel finden und so für die eine oder andere Überraschung sorgen“, sagt Bräuer vor seinem zweiten Trainerjahr in Bad Soden. Mit Sophia Beutel, Merle Bouwer, Fiona Dittmann, Hannah Hattemer und Elena Jass gibt es gleich fünf talentierte Neuzugänge mit „viel Potential für die Zukunft“, so Bräuer. Außerdem kommen in Pamela Blazek eine „sehr athletische und routinierte Mittelblockerin mit Vorbildfunktion“, in Eva Hoffmann eine „technisch versierte und erfahrene Außenangreiferin mit Führungs- und Vorbildfunktion“ und mit Angelina Schatz eine „erfahrene und sehr dynamische Außenangreiferin“ hinzu.

VC Neuwied 77
Auch der VC Neuwied 77 hat in der Sommerpause einen Umbruch hinter sich – nur fünf der dreizehn Spielerinnen blieben. Jede neue Spielerin wurde auf Wunsch des Trainers Bernd Werscheck von Sportdirektor Rolf Müller und VC-Geschäftsführer danach ausgesucht, ob sie menschlich und sportlich zum Team passt. Gesucht wurde außerdem verstärkt nach jungen Talenten in der Region. „Die Schwerpunktaufgabe wird sein, diese Talente schnell an das Leistungsniveau der 2. Bundesliga heran zu führen. Darum sind alle Neuzugänge für uns wichtig, da sie uns kurzfristig und mindestens mittelfristig weiterhelfen werden“, sagt Werscheck. Er ist daher auch vorsichtig, was eine Prognose angeht: „Das Saisonziel ist die Aufrechterhaltung eines Tabellenplatzes hinter den Topteams im gesicherten Mittelfeld. Der Mannschaftsumbruch lässt keine höher gesteckten Ziele zu.“

VC Printus Offenburg
2016 waren sie noch Meister, in der Vorsaison ging der Titel nach einer harten Saison an Sonthofen. Nach Platz zwei im Vorjahr und sieben erfolgreichen Jahren mit Tanja Scheuer an der Seitenlinie übernimmt nun Florian Völker das sportliche Zepter am Feldrand. Sein neuer Verein geht ambitioniert in die neue Spielzeit und will um den Titel mitspielen. Dafür holte man die Mittelblockerin Tylor Brisebois, die Kanadierin wechselte als dänische Meisterin nach Offenburg. Nele Iwohn kam vom Erstligisten Köpenicker SC, Alexandra Bura vom Liga-Konkurrenten Allianz MTV Stuttgart II und mit Chanelle Gardner angelte man sich eine athletische Mittelblockerin aus dem US-Bundestaat Louisiana.

VCO Dresden
Die Talente der Bundesligamannschaft aus Dresden gehen auch in der Saison 2017/18 in der 2. Bundesliga an den Start und wollen dort traditionell „jung, wild und dynamisch“ auftreten, wie Bundesstützpunk-Trainer Jens Neudeck sagt. In Elisabeth Kettenbach wechselte eine Junioren-Nationalkader-Spielerin nach Dresden und entschied sich gegen ein Angebot eines Liga-Konkurrenten. Außerdem verstärken Mia-Anna Stauß aus Erfurt und Juli Klause aus Nordhausen das Team. Während für den VCO Dresden ein Nichtabstiegsplatz das Ziel ist, rechnet Trainer Neudeck im Titelrennen mit „Offenburg und Sonthofen. Sie haben beide eine gute Qualität im Kader und sind dazu sehr breit aufgestellt“.

VV Grimma
Die Mannschaft aus Sachsen wird nahezu unverändert in die neue Saison starten. Zwei ‚alte‘ neue Gesichter mit Kristin Stöckmann und Diana Ceschia kompensieren die Abgänge von Nora Ebert und Steffi Kuhn. „Die Mannschaft ist mit sehr viel Routine und Erfahrung ausgestattet“, sieht Teammanager Frank Geißler die Vorteile seines Teams. Und ergänzt: „Ziel ist es, gut in die Saison zu starten, um nicht unter Druck zu geraten. In der heimischen Muldentalhalle wollen wir unsere absolute Heimstärke erneut unter Beweis stellen, attraktiven und natürlich erfolgreichen Volleyball anbieten.“ Im vergangenen Jahr schuf der Verein erstmals die Stelle eines hauptamtlichen Geschäftsstellenleiters und hofft darauf, nun im zweiten Jahr die Früchte dafür zu ernten.

Von:  VBL/weg

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