Egon Saurer, einer der Mitbegründer des deutschen Volleyballsports. Foto: privat

24Jul2018

Egon Saurer, ein Mitbegründer des deutschen Volleyballsports, ist verstorben

Sein Name steht unverrückbar in den Geschichtsbüchern, die über die Gründerzeit, den Beginn und den Aufstieg des deutschen Volleyballsports erzählen: Egon Saurer. Er war einer der Mitbegründer. Das Ehrenmitglied des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) ist am 20. Juli im Alter von 91 Jahren in Berlin verstorben.

Saurer war Anfang der 50er Jahre von Zittau nach Berlin gewechselt, wo er sich fortan um den Aufbau des Volleyballsports auf dem Boden der DDR kümmerte. Eigens deshalb war er vom November 1954 bis Februar 1955 zu einem Lehrgang in die Sowjetunion geschickt worden, um in Moskau und Leningrad Theorie und Praxis des Volleyballtrainings zu studieren und vom Anschauungsunterricht bei Wettkämpfen der weltbesten Mannschaften zu lernen. Kurz darauf wurde im März 1955 in Halle an der Saale unter Saurers Leitung die erste zentrale Trainerkonferenz in der DDR durchgeführt, auf der er seine russischen Erfahrungen in Technik und Taktik weitervermittelte. Es war gleichsam der Beginn der Gründung von Leistungszentren in der DDR, aus denen sich später die Sportklubs herausbildeten.

Saurer war stets mittendrin, entwickelte immer wieder neue Ideen und Pläne. Von 1954 bis 1966 war er Trainer der DDR-Nationalmannschaft der Frauen. Unter seiner Leitung wurde die DDR-Frauenauswahl bei ihrem ersten WM-Start 1956 in Paris Siebter und schließlich bei der zweiten WM-Teilnahme 1962 in Moskau sensationell Vierter, was den Anschluss an die Weltspitze bedeutete. Bemerkenswert aus seiner Trainerära war auch der vierte Rang bei den Europameisterschaften 1963 in Rumänien.

Egon Saurer war immer ein Mann voller Volleyball-Leidenschaft, der mit hoher Sach- und Fachkenntnis und mit seinem von den Spielerinnen so geschätzten pädagogischen Geschick „meine Frauen”, wie er immer sagte, zu begeistern wusste. Noch mit 75 Jahren trainierte er die in der Berlin-Liga spielende Frauenmannschaft des Marzahner VC, ehe er 2002 das Traineramt endgültig in jüngere Hände legte. Trotzdem fand er immer wieder den Weg in die Spielhalle. All jene, die ihn über Jahrzehnte begleiteten, werden ihn vermissen.

Von:  Jürgen Holz

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