Sieger bei den World Tour Finals: Mol/Sorum aus Norwegen. Foto: FIVB

19Aug2018

World Tour Finale: Rang vier für Thole/Wickler – Mol/Sorum dominieren die Tour

Es war eine gigantische Woche für Julius Thole und Clemens Wickler, die deutsche Beach-Szene und den Sport im Allgemeinen. Bei den World Tour Finals in Hamburg ging der Stern der jungen Deutschen auf. Obwohl ihnen am Ende der verdiente Lohn in Form einer Medaille verwehrt blieb, etablierten sie sich mit einem vierten Rang mitten in der Weltspitze.

Was sich am Samstag in der und rund um die Red Bull Beach Arena abspielte, war einfach unglaublich. Bereits frühmorgens stürmten die Massen das Gelände, das altgediente Stadion drohte aus allen Nähten zu platzen, die Stimmung schwankte zwischen froher Zuversicht und ohrenbetäubenden Jubelstürmen. Am besten beschrieb es ein erfahrener Hamburger Fotograf: „Sowas hat der Rothenbaum seit Steffi Graf nicht mehr erlebt.”

Hauptverantwortlich dafür zeichnen Julius Thole, 21, und Clemens Wickler, 23, die schlicht Sensationelles leisteten. Auch im Halbfinale gegen die derzeit schier unschlagbaren Norweger Anders Mol/Christian Sørum, denen sie in einem packenden, dramatischen Kampf alles abverlangten und sich letztlich nach 62 Minuten knapp mit 16:21, 21:16, 9:15 beugen mussten. „Das waren unfassbare Erlebnisse”, fasste Julius Thole zusammen, nach dem Spiel um Bronze, das gegen die routinierten Polen Piotr Kantor/Bartosz Losiak in 65 Minuten und ebenfalls in drei Sätzen mit 21:19, 15:21, 13:15 verloren ging. Da neigten sich die Kraftreserven sichtlich dem Ende zu – was der Freude über den mit Abstand größten Karriereerfolg, garniert mit 35.000 USD Preisgeld, keinen Abbruch tat. In einem Punkt sind sich alle Branchenkenner einig: Das war erst der Anfang.

Gold für die grandiosen Wikinger Mol/Sørum
Das Endspiel war die Neuauflage des #ViennaMajor vor knapp zwei Wochen und wurde erneut zur recht leichten Beute der dominierenden Norweger Anders Mol und Christian Sørum. Auch wenn sich die beiden diesmal schwerer taten als noch in Wien (21:12, 21:17 in 40 Minuten), ließen sie gegen die Polen Michal Bryl/Grzegorz Fijalek zu keinem Zeitpunkt den geringsten Zweifel an ihrer Übermacht aufkommen und entschieden das Match in 41 Minuten mit 21:19, 21:17 für sich.

Seit dem 7. Juli und der Viertelfinal-Niederlage gegen Thole/Wickler in Espinho/Portugal, haben Mol/Sørum bei 24 Siegen nur eine Partie verloren, und zwar am Freitag in Hamburg gegen die Niederländer Brouwer/Meeuwsen. Sie sammelten der Reihe nach die Titel beim Gstaad-Major, bei den Europameisterschaften, dem Wien-Major und bei den Hamburg-Finals ein. Mit dem Hamburger Preisgeld (150.000 USD), dem höchsten der Beachvolleyball-Geschichte, wanderten somit allein im vergangenen Monat 253.000 USD auf das Konto der Beach-Wikinger. Sie sind in der Tat jeden Cent und Gold wert.

Chantal Laboureur/Julia Sude auf Rang fünf 
Es war nicht der Tag von Chantal Laboureur/Julia Sude. Zwei brasilianische Hürden auf dem Weg ins Halbfinale erwiesen sich für das deutsche Top Team als zu hoch. In ihrem letzten Gruppenspiel am Samstagvormittag setzte es gegen Carol/Maria Antonelli eine 23:21, 21:17-Niederlage. Ein Sieg hätte den direkten Aufstieg unter die letzten Vier bedeutet – so verhinderten die beiden mit Ach und Krach das vorzeitige Aus: Ein einziges Pünktchen betrug letztlich der Vorsprung auf die US-Amerikanerinnen Summer Ross/Sara Hughes.

Ins Viertelfinale am Abend starteten Laboureur/Sude dann furios und gewannen den ersten Satz gegen Agatha/Duda überlegen 21:12. Dann allerdings riss der Faden – 14:21, ehe in der Entscheidung erneut Hoffnung aufkeimte. Allerdings nur kurzfristig, denn die beiden gaben eine 4:1-Führung aus der Hand, machten in der Folge nur mehr fünf Punkte, gingen nach 52 Minuten mit 9:15 unter.

Das Halbfinale am Sonntag bringt somit ein brasilianisches Gipfeltreffen zwischen Carol/Maria Antonelli und Agatha/Duda und das Duell zwischen den tschechischen Favoritinnen Barbora Hermannová/Markéta Sluková, die sich in der Zwischenrunde in drei Sätzen gegen die Kanadierinnen Heather Bansley/Brandie Wilkerson hinwegsetzten, und den Geheimtipps aus Australien, Mariafe Artacho/Taliqua Clancy.

Sieglos hatten Victoria Bieneck/Isabel Schneider die Tge in Hamburg beendet. Auch in ihrem vierten und letzten Gruppenspiel gab es für die beiden nichts zu holen – 15:21, 20:22 gegen Artacho/Clancy.

Von:  Beach Majors/weg

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