Alte Weggefährten aus Lohhofer Zeiten: Roland Mader (rechts) und der ehemalige Frauen-Bundestrainer Andrzej Niemczyk, der ebenfalls bereits verstorben ist

28Aug2018

Die Volleyball-Familie trauert um Roland Mader

Die Meldung erreichte uns am heutigen Nachmittag, in der Szene der Volleyballer löst sie große Betroffenheit und Trauer aus: Roland Mader lebt nicht mehr, am gestrigen Montag, drei Wochen vor seinem 74. Geburtstag, starb der Mann, der Volleyball in Deutschland in den 70er und 80er Jahren prägte wie kein Zweiter. Mader führte den Deutschen Volleyball-Verband (DVV) zwölf Jahre lang als Präsident. Er war ein begnadeter Netzwerker, als es diesen Terminus noch gar nicht gab, seine Beziehungen öffneten Türen, die Volleyballern bis dato verschlossen geblieben waren. Immer wieder fand Mader Geldgeber und schaffte es, seine Sportart ins Fernsehprogramm zu bringen. „Roland war für Volleyball in Deutschland eine große Persönlichkeit, er hat den Sport auf professionelle Füße gestellt”, sagt Matthias Fell, der unter Mader zwei Mal als Vizepräsident wirkte und ihn als „Weggefährten über fast 50 Jahre” bezeichnet: „Er war in der Sache hart, hat dabei jedoch das Menschliche nicht vergessen.”

Roland Mader stand vor einer glänzenden Funktionärskarriere, als er 1990 wegen Versicherungsbetrugs angeklagt und verurteilt wurde. Es war ein harter Karriereknick, Mader trat als DVV-Präsident zurück. Es dauerte zwölf Jahre, bis er wieder Aufnahme in die Volleyball-Familie fand, die seine Verdienste spät würdigte, indem sie den gebürtigen Innsbrucker zum Ehrenpräsidenten machte.

In dieser Rolle blieb Mader ein kritischer und meinungsstarker Begleiter seiner Sportart. Zuletzt wurde es allerdings ruhig um den einstigen Visionär, der so viel Herzblut und Empathie für seine Passion gegeben hatte. Mader lebte zurückgezogen mit seiner Frau Marion in der Stadt Nideggen vor den Toren Dürens. Nach einem Schlaganfall wurde er zwar wieder gesund, wollte aber nicht mehr die erste Geige spielen. „Ich habe ein Leben auf der Überholspur geführt, aber auch gelernt, demütig zu sein“, sagt Roland Mader, als er 70 wurde. Nun kam es nach einem Sturz zu schweren Hirnblutungen, von denen sich Mader nicht mehr erholte.

 

Von:  fex

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