Epischer Schlagabtausch: Die Netzhoppers und Aufsteiger Giesen schenkten sich nichts

18Feb2019

1. Liga Männer: Ein Spiel für die Geschichtsbücher

Es war ein Wahnsinnsspiel, leider sahen es nur 473 Zuschauer in der Landkost-Arena: Die Netzhoppers aus Königs Wusterhausen und Aufsteiger Helios Grizzlys Giesen lieferten sich einen epischen Fight, nach zweieinhalb Stunden setzten sich die Gastgeber mit 3:2 (30:28, 18:25, 32:30, 23:25, 30:28) gegen die Truppe aus Niedersachsen durch. Allein der Tie-Break – der eigentlich nur bis 15 Punkte geht – dauerte 34 Minuten. Ein Blick in die Geschichtsbücher des deutschen Volleyballs brachte anschließend Gewissheit. Ein 30:28 im fünften Satz gab es in der Bundesliga noch nie. Das Volleyball Magazin berichtete über ein Spiel am 23. Januar 1993, als der TV Eppingen beim Spiel in Helmstadt im fünften Satz ein 31:29 einfuhr. Doch diese Partie wurde in der Bezirksliga Rhein-Neckar ausgetragen. Auch bei 269 ausgespielten Punkten innerhalb einer Partie dürfte es sich um eine absolute Rarität handeln. 

„Das heutige Match war eine große Werbung für den Volleyball“, sagte Giesens Trainer Itamar Stein, über den im neuen VM ein Portrait zu lesen ist. Stein haderte er ein wenig mit der Leistung seines Teams. „Wir haben in den entscheidenden Momenten einfach zu viele Fehler am Netz gemacht. Im dritten Satz lagen wir schon mit fünf Punkten vorn und schaffen es nicht, diesen Abschnitt zu holen. Da war für uns deutlich mehr drin.“ 

Auch sein Spieler Robert Schramm – der in der Saison 2016/2017 bei den Netzhoppers spielte und der von 30 Fans von seinem Heimatverein VC Storkow in der Halle unterstützt wurde – hatte sich seine Rückkehr nach Bestensee anders vorgestellt. „Wir haben heute zwei Punkte verloren“, erkannte der 29-Jährige.

Netzhoppers-Trainer Mirko Culic war„glücklich, dass meine Jungs eine solch konzentrierte Leistung gegen einen sehr starken Gegner abgeliefert haben und nach zwei verlorenen Tie-Breaks in Folge wieder einmal einen Entscheidungssatz gewinnen konnten. In meiner langen Karriere habe ich so einen fünften Satz noch nicht erlebt, denn dieser war vom Verlauf her der Wahnsinn, da wir neun Matchbälle von Helios abgewehrt haben.“

Beim 14:13 hatten die Grizzlys Giesen ihren ersten Matchball, der ebenso wie die folgenden acht Möglichkeiten abgewehrt wurde. Nach einem starken Doppelblock von Arran Chambers und Kapitän Casey Schouten gelang es den Netzhoppers SolWo Königspark KW, ihren sechsten Matchball zum 30:28-Erfolg unterzubringen. Ein unglaubliches Spiel hatte am Ende also doch noch seinen Sieger gefunden.

 

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