Sie fühlen sich auf dem Center Court in Hamburg immer wohler: Julia Sude und Karla Borger

30Jun2019

Beach-WM: Negative Bilanz am dritten Turniertag

Mit einer negativen Bilanz mussten die sechs deutschen Teams, die am dritten Tag der mit einer Million dotierten Beachvolleyball-WM in Hamburg an den Start gingen, leben: Lediglich zwei Siegen standen vier Niederlagen gegenüber.

Philipp Arne Bergmann und Yannick Harms unterlagen in der Mittagshitze auf dem Center Court den an Nummer zwei gesetzten Polen Michal Bryl und Grzegorz Fijalek nach großem Kampf mit 1:2 (17:21, 21:16, 9:15). Es war ein Achtungserfolg, mehr nicht, nach dem Spiel war Bergmann enttäuscht: „Nach dem Gewinn des zweiten Satzes haben wir die Spannung verloren. Wenn man einen Satz gewinnt, ist man natürlich erleichtert. Aber wir haben nicht mehr in unser Spiel gefunden und sind schlecht in den dritten Satz reingekommen. Wir haben zu viele Punkte liegen gelassen, die man gegen so ein Team nicht mehr aufholt.“

Keine Probleme hatten Kim Behrens und Cinja Tillmann beim klaren 2:0 (21:11, 21:11) gegen ihre weitgehend überforderten Gegnerinnen Maria Rotti und Camila Bausero aus Uruguay. Dass der Gegner weit davon entfernt war, auch nur halbwegs gehobenes Niveau zu repräsentieren, interessierte die Siegerinnen nicht im Geringsten. Sie jubelten einfach nur über einen Erfolg, den sie als unvergessliches Karriere-Highlight verbuchten. „Der erste Sieg überhaupt bei einer WM, das ist ein Moment des Lebens“, sagte eine strahlende Kim Behrens: „Auf so einem Center Court, vor so einem Publikum zu gewinnen und danach mit den Fans jubeln zu können, dass ist einfach unbeschreiblich. Wir freuen uns riesig.“

Auch Karla Borger und Julia Sude hatten beim 2:0 (21:14, 21:14) gegen Mendoza/Lolette aus Nicaragua keine Probleme. Keine Frage, die echten Herausforderungen werden erst noch kommen. Karla Borger fand es nach dem problemlos herausgespielten Sieg, „mega cool, dass wir morgen gegen die USA um den Gruppensieg spielen“. Ihre Partnerin Julia Sude ergänzte: „Wir versuchen, hier in einen Flow zu kommen. Jedes Spiel auf dem Center Court hilft uns da enorm.“

Das Interimsduo Jonathan Erdmann und Sebastian Winter verlor zwar gegen die erklärten Turnierfavoriten Mol/Sorum, spielte beim 0:2 (18:21, 16:21) phasenweise gut mit. Nun geht es im dritten Gruppenspiel gegen die Kubaner Gonzalez/Reyes darum, das frühzeitige Ausscheiden zu verhindern. Jonathan Erdmann, der 2013 an der Seite von Kay Matysik WM-Bronze gewann, wünscht sich das ausdrücklich. Dem Routinier macht es „unheimlich viel Spaß, hier zu spielen. Es ist einfach überragend, wie offen wir miteinander umgehen, und wie sich jeder auf dem Feld für den anderen den Arsch aufreißt.“

Ärgerlich war es für Victoria Bieneck und Isabel Schneider, dass sie gegen Ana Patricia/Rebecca bereits die zweite knappe Niederlage in Folge kassierten. Gegen die Spanierinnen Liliana und Elsa gab es im dritten Satz ein 13:15, nun zogen die Deutschen im Tie-Break mit 12:15 erneut den Kürzeren. An fehlender Nervenstärke liegt es nicht, findet Isabel Schneider: „Wir haben den Killer in uns, wir müssen ihn nur wecken.“ Im abschließenden Gruppenspiel gegen das Team aus Ruanda morgen Mittag wird das kaum nötig sein, dafür ist der Klassenunterschied einfach zu groß.

Zum Abschluss eines langen und heißen Tages übernahmen Laura Ludwig und Margareta Kozuch die Aufgabe, den Center Court am Rothenbaum noch einmal zum Kochen zu bringen. Zumindest im ersten Satz, als die gebürtige Hamburgerin Kozuch und die Wahl-Hamburgerinnen Ludwig bei ihrem Heimspiel gegen die stark eingeschätzten Brasilianerinnen Maria Antonelli und Carolina Salgado eine Leistung in den Sand zauberten, die sämtliche Fantasien beflügelten. Doch dieses Niveau konnten Kozuch/Ludwig nicht halten und verloren am Ende noch deutlich mit 1:2 (21:13, 13:21, 11:15). Trainer Jürgen Wagner, der sein Team besser kennt als jeder andere, hatte bereits vor Turnierbeginn zu Protokoll gegeben. „Wir können solche Spitzenleistungen einen halben oder einen Satz abliefern.“ Zu mehr reicht es noch nicht. „Der erste Satz hat tierisch Spaß gemacht“, sagte Laura Ludwig, deren Auftreten teilweise an ihre besten Zeiten erinnerte. „Das nehmen wir definitiv mit“, ergänzte ihre Partnerin Margareta Kozuch: „Die anderen beiden Sätze werden wir analysieren. Daraus können wir lernen.“

 

Von:  fex

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