Unglaublicher Auftritt: Clemens Wickler lief gegen die Norweger zu ganz großer Form auf

06Jul2019

Beach-WM: Ja, es ist wahr - Thole/Wickler greifen nach Gold

Julius Thole und Clemens Wickler setzen ihre Traumreise durch den Sand von Hamburg fort, sie könnte durchaus morgen mit dem Weltmeistertitel gekrönt werden. Verdient wäre das allemal, denn die Leistungen, die diese beiden Athleten bei der Weltmeisterschaft in den Sand legen, sind einfach atemberaubend.

Im Halbfinale schlugen die jungen Deutschen die Titelfavoriten aus Norwegen, Anders Mol und Christian Sorum mit 2:1 (17:21, 21:16, 15:12) und ließen sich auch vom ersten Satzverlust des Turniers nicht aus der Ruhe bringen.

Für viele Beobachter war dieses Halbfinale das vorweggenommene Endspiel dieser WM, schließlich trafen in diesem Duell der Giganten die beiden Teams aufeinander, die bislang am meisten Eindruck hinterlassen und noch keinen Satz abgegeben hatten.

Es war zunächst ein Spiel, das von viel gegenseitigem Respekt und ein bisschen Nervosität geprägt war. Thole/Wickler schafften es, eine knappe Führung zu behalten, ehe die Norweger in der Crunchtime ihre gefürchteten mentalen und athletischen Qualitäten ausspielten. Mit fünf Breakpunkten erspielten sie sich die Satzführung.

Die Deutschen ließen sich davon nicht aus der Bahn werfen und arbeiteten weiter daran, ihre Widersacher aus dem Gleichgewicht zu bringen. Das funktionierte Mitte des zweiten Satzes, als der Favorit erstmals wackelte und die Herausforderer auf 14:10 davonzogen. Im Tie-Break boten sich dann vier Athleten in Topform einen Schlagabtausch auf höchstem Niveau. Mol/Sorum erspielten sich einen 5:2-Vorsprung, Thole/Wickler kamen beim 5:5 zurück, es ging hin und her.

Schließlich schnappte sich Wickler beim Spielstand von 12:11 den Ball und entschied sich, die Partie zu entscheiden: Zwei unglaubliche Aufschläge waren die Voraussetzung für den Sieg, als der zweite Matchball verwandelt wurde, explodierte das Stadion. „Diese Aufschläge waren richtig schwer“, räumte Mol ein, während Wickler erklärte, was in ihm vorgegangen war: „Unsere Psychologin und unser Mentor Markus Dieckmann haben mir immer wieder gesagt, nimm das Risiko, wenn Du in eine solche Situation kommst.“ Gesagt getan, aus solchem Holz sind echte Champions geschnitzt.

Thole war sich darüber im Klaren, dass die tosende Heimkulisse im Stadion am Rothenbaum ein übriges getan hatte, das dominierende Team dieser Saison in die Knie zu zwingen. „Diese Zuschauer in deinem Rücken zu haben, lässt dich immer an dich glauben. Das pusht dich unheimlich.“ Sein Partner Wickler ergänzte: „Ohne das Stadion hätten wir das nicht gewonnen.“

Nun geht es am morgigen Sonntag (14 Uhr) also im Finale gegen die Russen Viacheslav Krasilnikov und Oleg Stoyanovskiy um die WM-Krone. Nach den bisherigen Eindrücken dieser Titelkämpfe könnte man die Deutschen durchaus als Favoriten handeln. Doch das sehen die Protagonisten anders und verweisen darauf, dass sie in dieser Saison in zwei Begegnungen zwei Niederlagen kassiert haben. „Das sind Wahnsinns-Spieler“, sagt Wickler, „die schlagen sehr gut auf und haben einen Monster-Block. Aber mit diesen Zuschauern im Rücken haben wir auch gegen die eine Chance.“

 

 

 

Von:  fex

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