Sorgen um "Hammer Schorsch": Georg Grober ist angeschlagen

06Jan2020

Olympia-Qualifikation: Deutschland auf Kurs, doch was wird aus der Wade der Nation?

Die deutschen Volleyballer sind bei der Olympia-Qualifikation in der Berliner Max-Schmeling-Halle weiterhin voll im Plan. Nach dem 3:0-Auftaktsieg gegen Tschechien gewann die Mannschaft des italienischen Bundestrainers Andrea Giani auch seine zweite Vorrundenbegegnung gegen Belgien mit 3:0 (25:18, 25:23, 26:24) und führt die Gruppe A vor der morgigen Begegnung gegen Slowenien (20.10 Uhr, live auf Sport1) an. Allerdings haben Deutschland und Belgien ein Spiel mehr absolviert als Vize-Europameister Slowenien und Tschechien.

Nur der Sieger des Achterturniers bekommt ein Ticket für Tokio, nach zwei Tagen sieht es zumindest so aus, als werde das deutsche Team bei der Vergabe ein gewichtiges Wörtchen mitreden. „Wir werden die morgige Partie gegen die Slowenen so angehen, wie die ersten beiden“, sagte der „Volleyballer des Jahres“, Moritz Reichert von den BR Volleys: „Wir wollen die tolle Stimmung hier mitnehmen und auch dieses Spiel gewinnen.“

Der Erfolg gegen Tschechien war unter der Kategorie Arbeitssieg verbucht worden. Nach dem Motto: Solide gespielt aber noch steigerungsfähig. „Wichtig war, dass wir auch nach Rückschlägen zurückgekommen sind”, analysierte Kapitän Lukas Kampa, mahnte allerdings auch Steigerungsbedarf an: „Insgesamt müssen wir in der Abwehr noch besser werden und einfache Situationen nutzen, die man uns gibt.”

An diese Marschroute hielt sich das Team im ersten Satz gegen Belgien, als die DVV-Auswahl wie aus einem Guss agierte. Die verschiedenen Mannschaftsteile harmonierten hervorragend, Kampa verteilte die Bälle und Georg Grozer machte im Angriff und im Aufschlag mal wieder den Unterschied. So sorgte „Hammer Schorsch“ mit einem krachenden Block für den frühen Satzgewinn. So eindeutig blieb das Kräfteverhältnis in der Folgezeit nicht, Belgien steigerte sich und diktierte im zweiten Durchgang das Spielgeschehen.

Team Deutschland zeigte, dass es sich wehren kann, wenn es nicht von allein läuft. Grozer und Co. zeigten Moral und Kampfgeist und kamen zurück. Dazu kam eine erfolgreiche Video-Challenge zum 19:19, als die Gastgeber eine belgische Blockberührung richtig erkannten.

Wer gedacht hatte, damit werde es leichter, der sah sich getäuscht. Im dritten Durchgang fehlte jegliche Leichtigkeit, vor allem im Aufschlag gab es nun viel zu viele Fahrkarten. Zudem gab es eine Schrecksekunde, als Grozer nach seinem Punkt zum 16:15 auf den Boden sank und sich die Wade hielt, die ihn bereits bei der EM entscheidend gehandicapt hatte. Deutschlands bester Spieler hielt bis zum 22:24 durch, dann ging es nicht mehr. Der Routinier ließ sich auswechseln und ließ gleich am Spielfeldrand mit schmerzverzerrtem Gesicht die erste Behandlung über sich ergehen.

Die Mannschaft kämpfte sich auch ohne ihren Anführer zurück, wehrte zwei Satzbälle ab und verwandelte direkt ihren ersten Matchball. Denis Kaliberda beendete die Partie mit einer unwiderstehlichen Blockaktion und ließ sich zurecht feiern. Zwei Siege sind aller Ehren wert, doch es bleibt die bange Frage. Was wird aus Georg Grozer und der Wade der Nation? Der 35-Jährige wollte zum möglichen Ausmaß seiner Blessur nichts sagen. "Als er auf dem Boden saß, hat er gesagt, dass er einen Krampf hatte", beschrieb Kapitän Lukas Kampa die Szene, bei der die deutschen Fans kollektiv den Atem anhielten.

Von:  fex

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