IOC-Präsident Thomas Bach steht aufgrund der Olympiaplanungen in der Kritik (Foto: IOC)

23Mar2020

IOC diskutiert Verschiebung der Olympischen Spiele

Angesichts der weltweiten Corona-Pandemie hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Tür für eine Verschiebung der Olympischen Spiele vom 24. Juli bis 9. August in Tokio geöffnet. In einer Pressemitteilung verlautbarten die Olympia-Macher, „zur Sicherheit aller Beteiligten und unter Berücksichtigung der Covid19-Eindämmung in die Szenario-Planungen für die Olympischen Spiele Tokio 2020“einsteigen zu wollen.

Dabei gelte es abzuwägen, so das IOC: Einerseits die Vorbereitungen und Vorfreude auf Olympia in Japan, die die Zuversicht stärken würde, Olympia könne unter gewissen Auflagen ausgetragen werden könnten. Andererseits der dramatische Anstieg der Covid19-Fallzahlen. Austragungsorte könnten nicht mehr verfügbar sein, die Hotelsituation mit vielen Buchungen schwierig zu handhaben und der internationale Sportkalender mit mindestens 33 Sportarten müsste angepasst werden. „Das sind nur einige von vielen, vielen Herausforderungen“, schreibt das IOC.

Dementsprechend wolle man nun verschiedene Szenarien diskutieren und innerhalb der kommenden vier Wochen eine Lösung präsentieren. Auch die Verschiebung der Olympischen Spiele sei eine Option. Eine Absage dagegen schließt das IOC aus: „Das würde weder eines der Probleme lösen noch irgendjemandem helfen. Eine Absage steht daher nicht zur Debatte.“

Drei Szenarien kommen laut Medienberichten infrage:

Szenario 1: Olympia im Herbst 2020
Die Olympischen Spiele werden in den Herbst verschoben. Das hätte für die Sportler zusätzlich einen klimatischen Vorteil, da die Sommerspiele in Tokio wegen der großen Hitze sowieso unter Kritik standen. Allerdings kann niemand versichern, dass sich die Lage aufgrund der Corona-Krise bis dahin wirklich verbessert hat. Zudem starten im Herbst traditionell die großen amerikanischen Sportligen NFL und NBA. Eine Konkurrenz, die sich das IOC im umsatzstarken Markt USA kaum leisten kann.

Szenario 2: Olympia im Sommer 2021
Die UEFA hat es vorgemacht und die Fußball-EM um ein Jahr in den Sommer 2021 verschoben. In einem Jahr sollte das Virus eingedämmt sein. Das gibt dem IOC und den Veranstaltern die nötige Zeit, um alles genau zu planen. Allerdings müsste der Sportkalender angepasst werden. Die Schwimm-WM findet im Sommer 2021 in Japan, die Leichtathletik-WM in den USA statt. Diese müssten für ein Olympia 2021 verschoben werden.

Szenario 3: Olympia im Sommer 2022
Damit nicht alle Sporttermine im Jahr 2021 verschoben werden, könnte Olympia auch erst in zwei Jahren stattfinden. Das würde für alle Verantwortlichen genügend Handlungsspielraum und Planungssicherheit geben. Allerdings würden dann auch Winter- und Sommerspiele in einem Jahr stattfinden. Für das IOC ein schwer zu stemmendes Mammutprojekt. Immerhin wäre der Sommer frei, weil die Fußball-WM in Katar erst am Ende des Jahres stattfindet.

Von:  cku

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