Erstliga-Volleyball in Eltmann - das gehört der Vergangenheit an (Foto: Daniel Löb)

02Apr2020

1. Liga Männer: Eltmann stellt Betrieb ein

Am Ende war es nicht die Corona-Pandemie, sondern die ständig kritische Liquiditätslage: Trotz aller Bemühungen des vorläufigen Insolvenzverwalters Dr. Hubert Ampferl und Geschäftsführer Manohar Faupel ist das Bundesliga-Projekt in Eltmann endgültig gescheitert. Wie jetzt bekannt wurde, versandte der Insolvenzverwalter die Kündigungen mit sofortiger Freistellung zum 1. April bereits am vergangenen Freitag an Spieler, Trainer und Mitarbeiter. Damit sind die restlichen zwei beziehungsweise drei Monatsgehälter nur noch eine symbolische Forderung gegen die insolvente Spielbetriebsgesellschaft des VC Eltmann.

Überrascht war Manohar Faupel, dass es zuvor keine interne Absprache oder Kommunikation gab. „Ich hätte mir schon gewünscht, dass ich vorher mit einbezogen werde und nicht von Trainern und Spielern angerufen werde, weil sie das Schreiben im Briefkasten vorgefunden haben. Ich habe meine Kündigung erst heute in Bühl aus dem Briefkasten gezogen, da ich bis Montagabend noch in Eltmann gearbeitet habe.“ Unprofessionell und wenig förderlich für die Kommunikation mit den Spielern sei das Vorgehen, schimpft Faupel.

Zu den Gründen der erneuten Insolvenz hält er sich bedeckt: „Wir hatten wiederholte Zusagen, dass trotz der verständlichen Enttäuschung unserer Partner alle Sponsorengelder bezahlt werden. Es fehlt nun aber eine erhebliche Summe, weil ein Großsponsor auch in Hinblick auf die Coronakrise nicht mehr seinen Leistungen in voller Höhe nachkommen möchte.“ Natürlich sei das wirtschaftlich nachvollziehbar und zu respektieren, aber die große Enttäuschung sei nicht zu verleugnen. 

Erschwerend käme noch hinzu, dass trotz nachdrücklicher Bitten seitens des Insolvenzverwalters ein Gesellschafter seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkomme. Auch hier gehe es um eine größere Summe, die zur Finanzierung der ausstehenden Gehälter erforderlich gewesen sei.

„Es ist ein leider Desaster, was hier in Eltmann passiert ist. Neben dem wirtschaftlichen Schaden wurde in der Bundesliga und in der Region sportlich viel Erde verbrannt. Wie sich der Verein für die Zukunft aufstellen wird, dazu müssen sich die Vorstände äußern“, sagt Faupel: „Definitiv hat die Mannschaft eine solche Saison nicht verdient. Ich wünsche den Spielern, dass sie trotz der allgemeinen Krise wieder in der Bundesliga spielen werden - dann wahrscheinlich in einem anderen Verein, aber verdient haben sie es allemal.“

Von:  Heiter Volleys / cku

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